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Die Satelliten des Elon Musk

„Ich habe nie mit Musk über Space X gesprochen, ich tue Freunden keine Gefallen“, sagte Giorgia Meloni auf einer Pressekonferenz Anfang des Jahres.
Tatsache ist jedoch, dass Rom bereits seit einigen Monaten mit Elon Musk über ein 1,5 Milliarden-Projekt verhandelt. Das Musk-Unternehmen Space-X soll sichere Satellitenkommunikation für Regierung und Militär in Italien bereitstellen. Es ist derzeit das einzige Unternehmen weltweit, das so genannte Tiefflugsatelliten für Internetverbindungen anbieten kann. Diese garantieren Verbindungen, insbesondere für militärische Zwecke, im Falle von Problemen oder Sabotage, wie es kürzlich bei einigen Unterseekabeln der Fall war. Die Oppositionsparteien sind jedoch strikt gegen diesen Deal. Sie weisen darauf hin, dass bei der Übertragung einer strategischen Infrastruktur an ein ausländisches Privatunternehmen, die Vertraulichkeit der Daten nicht gewährleistet sei.

Dies gelte umso mehr, wenn das Unternehmen einer Persönlichkeit gehöre, die aus ihrer Sympathie für antieuropäische und rechtsextreme Kräfte keinen Hehl mache. Außerdem, so wird immer wieder betont, stehe Italien bei der Entwicklung des europäischen Projekts Iris2 an vorderster Front. Warum sollte man sich also an Musk wenden, wenn man an europäischen Satelliten in öffentlichem Besitz arbeitet, mit allem, was das auf Sicherheit und strategischer Autarkie mit sich bringt. Die Antwort der Regierung lautet, dass die europäischen Satelliten nicht vor 2030 fertig sein werden. Und ohnehin würde es sich nur um einige Teile handeln, während Musk bereits einen kompletten Dienst anbieten könne.

Musk ist bekanntlich ein guter Freund von Giorgia Meloni und gleichzeitig der engste Vertraute von Präsident Trump. Ein Abkommen mit seinem Unternehmen würde die Beziehungen Italiens zu den Vereinigten Staaten stärken, die zu Europa jedoch schwächen.

Kurzum, es geht hier bei dieser Frage nicht nur um die nationale Sicherheit, sondern auch um die internationale Positionierung des Landes.