Die Gewalt im öffentlichen Raum stellt eine große Herausforderung dar, die keine Gemeindegrenzen kennt. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Jugendgewalt, die das Sicherheitsgefühl vieler Bürger beeinträchtigt. Hier muss konsequent an langfristigen Lösungen gearbeitet werden. Während akute Gewalteskalationen ein entschlossenes Eingreifen der Polizeiorgane und des Quästors erfordern, liegt der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lösung in der Prävention.
Herausforderungen für die Jugend: Jugendliche suchen nach Möglichkeiten, sich zu treffen, zu feiern und auch Grenzen auszutesten. Oft fehlt es an geeigneten Räumen, die ein ungestörtes und sicheres Zusammensein ermöglichen. Beschwerden über Lärm und späte Offnungszeiten verstärken das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Dieses Gefühl der Ablehnung kann Konflikte begünstigen und manchmal in Gewalt münden. Auffällig ist, dass von Gewaltvorfällen häufig Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Familien oder mit Migrationshintergrund betroffen sind. Die Ursachen sind komplex und reichen von familiären Problemen bis hin zu gesellschaftlicher Ausgrenzung.
Ursachen verstehen und gezielt handeln: Gewaltprävention beginnt mit dem Verständnis der vielschichtigen Hintergründe. Auf Bezirksebene wurden in Zusammenarbeit mit Sozialsprengeln, Bildungsdirektionen, Schulsozialpädagogen, Jugendvereinen, Streetwork und dem Forum Prävention konkrete Maßnahmen erarbeitet. Dazu gehört auch die wichtige Präsenz von Streetworkern, die gezielt auf Jugendliche zugehen.
Erste Erfolge und neue Ansätze: Ein Beispiel für gelungene Prävention ist das Projekt „Brücke“, das Eltern mit mangelnden Sprachkenntnissen hilft, ihre Kinder zu fördern. Streetwork beim Jugenddienst Meran hilft, Jugendliche in kritischen Lebenssituationen direkt anzusprechen und Konflikte zu entschärfen. Neue und weitere Maßnahmen sind in Planung und werden bzw. wurden in einem Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Zusammenarbeit als Schlüssel: Die Bekämpfung von Gewalt im öffentlichen Raum erfordert eine gemeinsame Anstrengungen. Polizei und Justiz spielen bei akuten Eskalationen eine zentrale Rolle, aber auch die Präventionsarbeit ist unverzichtbar. Durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten kann ein Umfeld geschaffen werden, das Jugendlichen Perspektiven bietet, Konflikte frühzeitig entschärft und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärkt.