Am 1. Februar war die Landesregierung ein Jahr im Amt. Es hat mich besonders gefreut, dass ich damals als „Neuling“ nicht nur mit der Zuständigkeit als Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt betraut, sondern auch zur Ersten Landeshauptmannstellvertreterin gewählt wurde. Es ist ein großes und schönes Resort, das ich verwalten darf und das mit sehr viel Verantwortung verbunden ist, weil es oft um die Schwächsten in unserer Gesellschaft geht. Wie bereits als Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier und als Sozialreferentin in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt ist es mir seit dem ersten Tag als Landesrätin ein Herzensanliegen, die Lebenssituation benachteiligter Menschen zu verbessern und die Dienste für die Bevölkerung weiter auszubauen.
Die vergangenen zwölf Monate waren spannend, lehrreich und herausfordernd, vor allem die erste Zeit der Einarbeitung war intensiv: Ich habe sehr viel Neues gelernt und täglich viele Termine wahrgenommen. Es galt die Abteilungen und Ämter meines Ressorts kennenzulernen, ebenso wie die vielen ehrenamtlichen Vereine und Verbände, Genossenschaften und andere Institutionen, mit denen es Zusammenarbeit und Kontakte gibt. Diese Kennenlernphase war mir äußerst wichtig, denn sie ist die Grundlage für ein erfolgreiches und auf Zusammenarbeit ausgerichtetes Arbeiten.
Seit ich Landesrätin bin, hat sich in meinem Leben einiges verändert. Schon als Bürgermeisterin war mein Arbeitspensum hoch, aber jetzt bin ich noch mehr unterwegs und das, im Gegensatz zu früher, in ganz Südtirol. Ich habe neue Gewohnheiten entwickelt. Geblieben sind mein Optimismus und meine positive Lebenseinstellung und dass mir der enge Kontakt zu den Menschen wichtig ist, ihre Anliegen direkt zu hören und mich dafür einzusetzen. Ganz nach meinem Motto: Pa di Lait, mit di Lait, fir di Lait.
Mit dieser Herangehensweise ist es mir in meinem ersten Jahr in der Landesregierung gelungen, einiges umzusetzen, allen voran die Neuorganisation der Hauspflege als ambulanter Betreuungsdienst mit dem Ziel der Entlastung pflegender Angehöriger sowie die Einführung der Unterstützungsleistung für ältere Menschen mit geringem Einkommen. Wir haben auch an den wichtigen Landesgesetzen zum Ehrenamt und zur Unterstützung bei sexuellem Missbrauch gearbeitet, die in absehbarer Zeit verabschiedet werden sollen.