„WasteWatchers“ zur Bekämpfung des Müllproblems

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„WasteWatchers“ zur Bekämpfung des Müllproblems

Seit Kurzem ist auch in Meran ein neues, innovatives Projekt aktiv, das den Kampf gegen Abfall und die Wahrung der öffentlichen Sauberkeit stärken soll. Die sogenannten WasteWatchers werden künftig in der Stadt unterwegs sein, um Bürger sowie Gäste zu sensibilisieren und auf die Einhaltung der Hygienevorschriften und Sauberkeit im öffentlichen Raum zu achten. In Zweier-Teams, teils in Uniform und teils in Zivil, werden die WasteWatchers auf diejenigen aufmerksam machen, die Abfälle wie Zigarettenstummel, Verpackungen oder Hundekot einfach auf die Straße werfen. Das Konzept der WasteWatchers orientiert sich an einem erfolgreichen Modell aus Wien, das bereits seit 2008 gute Ergebnisse erzielt hat.

Merans Stadtregierung hat gemeinsam mit der Ortspolizei und den Stadtwerken beschlossen, dieses System auch in der Kurstadt einzuführen. Vizebürgermeisterin und Umweltstadträtin Katharina Zeller betont: „Es geht in erster Linie nicht darum, sofort Strafzettel auszustellen, sondern die Bürger für das Thema Sauberkeit zu sensibilisieren. Die WasteWatchers wurden dazu ausgebildet, bei Verstößen die Täter zu identifizieren und gegebenenfalls der Polizei zu melden, die dann die entsprechenden Bußgelder verhängt.“

v. l.: Patrik König, Hans Werner Wickertsheim, Michael Ludwig, Katharina Zeller und Stefan Frötscher

Aktuell sind 15 speziell ausgebildete Mitarbeiter der Stadtwerke für diese Aufgabe vorgesehen. Sie haben eine Schulung der Ortspolizei durchlaufen, um sich mit den rechtlichen Aspekten sowie dem Umgang mit Konfliktsituationen vertraut zu machen. „Es ist uns wichtig, dass diese Maßnahme nicht nur als Kontrolle wahrgenommen wird, sondern dass wir ein Bewusstsein für den Wert eines sauberen Stadtbildes schaffen“, fügt Zeller hinzu.

Die Initiative wurde nach einem Besuch der Meraner Delegation in Wien ins Leben gerufen. Im März letzten Jahres reisten Zeller und weitere Vertreter der Stadtwerke Meran nach Wien, um sich das dortige Abfallbewirtschaftungssystem anzusehen.
Dr. Josef Thon, Magistratsdirektor der Wiener MA-48, erklärte, dass flächendeckende Kontrollen, wie sie durch die WasteWatchers durchgeführt werden, entscheidend sind, um illegale Müllablagerungen erfolgreich zu bekämpfen. In Wien sind mittlerweile etwa 50 WasteWatchers im Einsatz, die aktiv auf die Einhaltung der Mülltrennung und Abfallentsorgung achten.

Die Meraner Stadtwerke finanzieren das Projekt in der Anfangsphase und übernehmen die Kosten für die Überstunden der eingesetzten Mitarbeiter. „Es ist ein wichtiger Schritt, um das Müllproblem in unserer Stadt in den Griff zu bekommen“, so Zeller, die betont, dass weiterhin auch in Information und Sensibilisierung investiert werden muss. „Es kann nicht sein, dass Menschen ihren Müll einfach auf der Straße entsorgen oder Hundekot liegenlassen“, erklärt sie. Mit der Einführung der WasteWatchers hofft die Meraner Stadtregierung, das Abfallproblem langfristig zu reduzieren und ein sauberes, lebenswertes Meran zu erhalten.
Thomas Kobler