Merans Dekan Hans Pamer ist am 10. Februar 2025 im Alter von 77 Jahren nach kurzem, schweren Leiden verstorben.
Im Juli 2024 hatte er noch seine 50 Jahre als Priester gefeiert. Johann (Hans) Pamer wurde am 5. Oktober 1947 in Platt in Passeier geboren und am 29. Juni 1974 in Brixen zum Priester geweiht. Von 1974 bis 1979 wirkte er als Kooperator in Latzfons und Schenna, wurde sodann vom Bischof zum Präfekten und später zum Regens des Bischöflichen Seminars „Johanneum“ in Dorf Tirol bestellt. Vielen jungen Menschen ist Hans Pamer in dieser Zeit als leidenschaftlicher Fußballfan, Gitarrenspieler und väterlicher Freund in Erinnerung geblieben. 1994 wurde er zum Dekan von Mals ernannt und war damit zugleich Pfarrer in Planeil, Tartsch, Schleis und Laatsch. Nach 15 Jahren kam Hans Pamer 2009 als Dekan nach Meran und war in der Folge Pfarrer von St. Nikolaus, Maria Himmelfahrt und seit 2020 auch von Obermais. 2016 wurde er zum Leiter der Seelsorgeeinheit Meran ernannt. Sein plötzlicher Tod reißt eine große Lücke in die Pfarrgemeinschaft von Meran. Kurz vor seinem Tod verfasste er ein Testament, das wir veröffentlichen dürfen. Aus seinen letzten Worten spricht nicht nur die tiefe Verbundenheit mit seiner Familie und seinem priesterlichen Leben, sondern auch sein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Führung und seine Bitte um das Wohl seiner Nächsten. Das Testament zeigt nicht nur die materiellen Wünsche des beliebten und weitum geschätzten Dekans, sondern auch seinen tiefen Glauben und seine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, in dem er seine Lieben wiedersehen wird. Es ist ein Dokument, das seine Überzeugungen und seine Sorge um die Gemeinschaft widerspiegelt.
Auszüge aus dem Testament
„Im meinem Zimmerbüro befindet sich rechts vor dem Schreibtisch eine Glastür, drinnen im Kasten eine Geldbüchse mit dem Schlüssel zum Tresor im Schlafzimmer. Das Geld dort bitte der Mission spenden! Zwei persönliche Konten: auf der Sparkasse Meran und auf der Raika Meran! Das Geld auf dem Konto der Sparkasse bitte für Restaurierungen der Stadtpfarrkirche und für den Priesterunterstützungsverein spenden. Mit meinem ersparten Geld alles bezahlen rund um meine Beerdigung. Das war alles Geld, das mir über die Stadtpfarre St. Nikolaus im Laufe der 15 Jahre für mich und meine Wirtschaft gespendet wurde. Der Beerdigungsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche mit Chor und Volksgesang, Beerdigung am Städtischen Friedhof unter den Dekanen! Alles, auch das Festmahl mit meinem ersparten Geld zahlen! Alles, alles! Auch die vielen Sterbebildchen! Geld von der Raika Meran: einen kleinen Teil an meine lieben Neffen und Nichten! (…). Das Auto Golf Plus bitte soll verwendet werden! Bruder Veit, der heute verständigt wurde vom Krankenhaus aus über mein baldiges Ableben aus dieser Welt, bitte ich Testamentsvollstrecker zu machen! Gute Hand dazu! Er soll sich mit Angelika, der Anwältin darüber unterhalten! Sollte noch etwas für die Heimatpfarrkirche offenbleiben, bitte mach es so! Ein Sparbrief ist auch auf der Sparkasse Meran: der Inhalt geht ans Priesterseminar und zur Hälfte an die Mission! Ein herzliches Vergelt`s Gott immer wieder für die liebevolle An – und Aufnahme bei euch daheim! Ich war sehr gerne Priester mit Ecken und Kanten, aber auch mit meinen bescheidenen Fähigkeiten und Talenten. Ich war überall in meinen Seelsorgeorten wie daheim: Latzfons, , Schenna, Johanneum, Mals, Meran! Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen. Und muss ich jetzt wandern durchs finstere Tal, dorthin mögen mich tausend Engel begleiten! Bücher, Cd`s, Fotosammlungen und dergleichen bitte nicht löschen, sondern immer wieder Fotos, Erinnerungen austauschen und weitererzählen! Fernseher, Elektrogeräte Bücher usw. kostenlos benützen! Immer wer’s am dringendsten benötigt, soll’s auch bekommen!!! Ein spezielles Vergelt`s Gott zwei guten Dienern am Altar: dem treuen Wochentagsministranten Alfred und der hervorragenden Kantorin Margit. Ich bin mir sicher, ihr werdet mir von der Stadtpfarrkirche aus und dann später auch im Himmel singen. Lieber Bischof Ivo, lieber Generalvikar Eugen, ich habe eure Arbeit und euren Einsatz für unsere Diözese Bozen-Brixen sehr geschätzt und auch immer so weitervermittelt! Ein herzliches Vergelt`s Gott dafür! Bitte, nicht Trauerkleidung anziehen! Haltet alle zusammen, bis wir uns alle einmal im Himmel wiedersehen. Haltet zusammen als Pfarrgemeinde, als getaufte Christen! Nehmt den neuen Dekan gut auf und an! Lasst einige wichtige Veränderungen zu! Vertraut unserem Bischof, Papst, den Priestern und auch so vielen wertvollen Mitarbeitern! Gott, in deine Hände lege ich mein Leben. Ein ganz herzliches Danke für die so würdevolle und kompetente Arbeit auf der Ersten Hilfe, auf der Intensivstation und auf der Geriatrie, Vergelt`s Gott euch. Allen! Ein ganz herzliches Vergelt`s Gott meinen tiefgläubigen Eltern. Sie haben mir so viel geschenkt! Vergelt`s Gott!!! Freude, Wehmut und tiefste Dankbarkeit allen meinen lieben Menschen!!! Eigenhändig auf meinem Handy geschrieben bei vollem Verstand am 14.11.2024, 17. 7 Uhr, in der Geriatrie KH Meran!
Hans Pamer
Hl. Johannes Nepomuk, Hl. Bruder Klaus, Josef Freinademetz, Josef Mair Nusser, Hl. Ursula und Hl. Sebastian, Hl. Maria Mutter Gottes und Hl. Josef: bittet für meine Geschwister, Nichten und Neffen, alle Verwandten und Freunde und a a bissele für mich armen Sünder!“