Gschnon im Naturpark Trudner Horn

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Gschnon im Naturpark Trudner Horn

Ein winziger Weiler mit einem kleinen „Klösterle“ in großer Abgeschiedenheit im Naturpark Trudner Horn, ein herrlicher Blick über
den Mittelberg hinweg zum Kalterer See und weiter bis zum Ifinger, das ist Gschnon.
von Christl Fink

An der zweiten Haltestelle in Oberglen steigen wir aus und finden an der linken Straßenseite erste Hinweisschilder.

Das Klösterle in Gschnon mit Blick zum Kalterer See

Die Kanzel – ein Kraftort!

Zum Naturpark Trudner Horn
Zuerst geht es auf der Straße aufwärts, doch bald schon kommen wir in den Wald und den Naturpark „Trudner Horn“, wo der Asphalt endet. Wir folgen immer der Markierung 4. Ein schöner, ebener Waldweg, bald müssen wir entlang eines Geländers abwärts zum Trudner Bach und über eine schmale Brücke. Jenseits geht es im Zickzack teils über Stufen auf einem schmalen, romantischen Steig bergan. Dieser mündet in einen alten Kopfsteinpflasterweg, der stetig höher führt. Wir kommen an eine Stelle, wo Erdbewegungsarbeiten durchgeführt wurden und es entsprechend matschig ist. Eine Linkskurve, dann – vor einem Marterle etwas weiter oben geht es scharf nach rechts.

Gschnon mit dem „Klösterle“
Vorbei an einem Bildstock blicken wir plötzlich über den Weiler Mühlen und Truden bis zum Weißhorn. Wir erreichen einen alten Kalkofen und bald darauf den kleinen Weiler Gschnon mit einem Ansitz und dem bekannten „Klösterle“, das viele Jahre lang den Kapuzinern von Neumarkt als Sommerfrische diente. Es ist wirklich ein Kloster in Miniatur mit einem Innenhof, 14 winzigen Zellen und einem kleinen Kirchlein. Heute kann es als Rückzugsort gemietet werden. Der zum Kloster gehörende Hof wurde renoviert und beherbergt mehrere Familien. Gleich nebenan befindet sich ein weithin bekanntes Gasthaus, der „Dorfner“.

Zum Gstoager oder zur Kanzel?
Nun können wir entweder den Abkürzungsweg (Markierung 10) in 20 Minuten über das ehemalige Gasthaus Gstoager und dann ziemlich steil und steinig in insgesamt 1,30 – 2 Stnden nach Neumarkt. nehmen. Da viel altes Laub auf den Steinen liegt, verzichten wir diesmal auf diesen Abstieg und wählen den weiteren, dafür aber bequemeren Weg zur Kanzel und von dort nach Neumarkt. Vorbei am Dorfner kommen wir zur Jausenstation Pernter und weiter zu einem Parkplatz. Nun geht es abwärts, immer dem Schild „Kanzel“ folgend, und schließlich auf dem Forstweg, links in den Wald hinein. Vorbei an Informationstafeln zum Thema Wild kommen wir, immer auf dem Hauptweg bleibend, schließlich zur „Kanzel“.

Die Knospe einer Pestwurz

Panorama von der Kanzel aus

Eine Kanzel ohne Prediger
Hier braucht es keinen Prediger, denn hier singt die Schöpfung ihr hohes Lied. Wir werden still, schauen und staunen. Hinter der sicheren Umzäunung laden ein paar Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Vor uns entdecken wir ganz links den Ifinger und die Plattenspitze, dann hinter Bozen die Sarner Scharte, direkt unter uns das untere Etschtal. Dörfer und Kirchen wirken wie Spielzeugfiguren, jenseits begegrenzt vom Mendelkamm, der sich über den Roen und das Treser Horn weiter nach Süden zieht. Dahinter leuchten bereits die Trientner Berge weiß auf. Zwei Informationstafeln helfen Unkundigen, die Berge richtig zu benennen. Und hinter uns ragt hoch, und vom Tal aus gut sichtbar, ein riesiges Stahlkreuz in den blauen Winterhimmel.

Seidelbast am Weg
Wir wandern weiter in Richtung Tal. Plötzlich riecht es unverkennbar nach Seidelbast! Schon entdecken wir zwei blühende Sträucher am Wegrand. Die grünen Blätter zeigen sich erst nach der Blüte. In einem weiten Bogen führt der Weg an einem Brunnentrog und später einer Quelle mit dem, unter dem Weg liegenden kleinen Weiher vorbei. Schließlich erreichen wir einen Querweg und erneut Hinweisschilder. Wir wenden uns nun in Richtung Neumarkt. Zwischen den Laubbäumen, die noch kahl sind, fallen die einst heiligen Bäume, die Eiben, mit ihren dunkelgrünen Nadeln, besonders auf.

Über Mazon nach Neumarkt
Dann kommen wir plötzlich aus dem Wald in die Rebenlandschaft von Mazon. Am, von Mauern umfriedeten Ansitz der Herren von Barthenau vorbei erreichen wir bald die Abzweigung nach Neumarkt. Es geht nun nach links und vor dem großen Gatter am unteren Wegrand durch ein kleineres. Nun kommen wir durch einen richtigen Eibenwald zum Geigerhäuslweg und weiter ins Zentrum von Neumarkt. Es empfiehlt sich, noch einen Bummel durch den malerischen Ort mit seinen kleinen Lauben, dem Gallushof und der schönen Pfarrkirche zu machen, ehe uns Bus oder Zug zurückbringt!

Mazon, in der Ferne Castelfeder und die Sarner Scharte

INFO:

Anfahrt: Mit Zug bis Neumarkt und dem Bus 144 über Montan nach Oberglen.
Ausgangspunkt: Oberglen (618 m)
Ziel: Gschnon (948 m) und die Kanzel (1051 m)
Endpunkt: Neumarkt: 218 m
Gehzeit insgesamt: rund 4 Stunden Oberglen > Gschnon:1,30 Std. > Kanzel: 30 Min. > Neumarkt: 1,30 Std.
Beste Zeit: Frühling und Herbst