Südtiroler Trachten sind nicht nur ein modischer Ausdruck, sondern auch ein Symbol für die Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und Tradition.
von Markus Auerbach
Das Tragen der Tracht stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bewahrt die Wertschätzung für die jahrhundertealte Handwerkskunst, die in jedem Detail der Tracht zum Ausdruck kommt.
So bleibt die Südtiroler Tracht ein lebendiger Ausdruck von Identität und Heimat. Südtirol ist nicht nur für seine Landschaft und seine reiche Geschichte bekannt, sondern auch für die Vielfalt und Schönheit seiner Trachten. Die traditionelle Tracht ist ein wichtiger Ausdruck der kulturellen Identität und des Heimatbewusstseins. Josef Dalkolmo von der traditionsreichen Schneiderei Konfektion Lösch in Algund, die heuer ihr hundertjähriges Bestehen feiert, wird mittlerweile in dritter Generation von Josef und seiner Ehefrau Irmgard geführt. Dies ist nicht nur ein Zeichen für Kontinuität, sondern auch für die unermüdliche Leidenschaft, die in jede Naht und jeden Stoff einfließt. Das Sortiment reicht von den Größen 48 bis 70 (M bis 7 XL) und stellt sicher, dass jeder in den Genuss von exquisitem Design und sorgfältiger Verarbeitung kommt.
Die Materialien aus denen die Trachten hergestellt werden sind von höchster Qualität. Vor allem Velours gilt als ein erstklassiger Stoff, der die Ästhetik der Trachten über viele Jahre hinweg bewahrt. Bemerkenswert ist auch der Lodenstoff, der ohne Chemikalien hergestellt wird und nicht nur wasserabweisend, sondern auch langlebig ist und nicht gewaschen sondern gereinigt werden soll, erklärt uns Josef Dalkolmo. Zur Tracht gehören auch Krawatten, die bei Lösch aus Baumwolle oder Satin handgefertigt und in verschiedenen Farben erhältlich sind. Ein weiteres charakteristisches Element der Tracht ist der Bauernschurz, dessen Blauton und spezielle Bindetechnik regionaltypisch sind. Diese Besonderheiten verleihen der Tracht nicht nur einen hohen kulturellen Wert, sondern auch eine tiefe Verbundenheit zur lokalen Tradition und Lebensweise. Das Tragen der Tracht ist bei uns eng mit dem Begriff Heimat verbunden. Sie symbolisiert das Bewusstsein für eine jahrhundertealter Volkskultur und gilt als das würdigste „Gewand“ für Feste und besondere Anlässe. Ein gutes Beispiel dafür ist die Burggräfler Miedertracht (Meraner Dirndl). Sie besteht aus einem schwarzen Rock, dem „Kietl“, einer Schürze aus blauem Woll-, Baumwoll- oder Leinenstoff und einer weißen Bluse. Die Schürze kann einfarbig oder im traditionellen Blaudruck gemustert sein. Um die Bluse wird ein rotes Schnürmieder getragen, in das das bräunlich-schwarze Seidentüchlein lose oder gekreuzt in das Mieder gesteckt wird. Spezielle Trachtenschuhe und Spitzenstrümpfe vervollständigen die Tracht und verleihen ihr ein elegantes und authentisches Aussehen. Die Männertracht, auch langbäurische Tracht genannt, ist elegant und praktisch zugleich. Sie besteht aus einem weißen Hemd (Pfoat) und einer schwarzen Samtweste, ergänzt durch eine schwarze Lodenhose, die von einem grünen Hosenträger gehalten wird. Ein schwarzer Filzhut, der mit einer roten Geranie geschmückt ist und eine Krawatte runden die Tracht ab. Im Sommer wird die kurzbäurische Tracht getragen. Sie besteht aus einer kurzen Lederhose, die von grünen Hosenträgern gehalten wird, einem mit Federkiel bestickten Ledergürtel und einer roten Weste. Dazu trägt man die typischen Flor- und Kniestrümpfe, auch „Stutzn“, genannt.