Die Residence Edith in Rabland erstrahlt im neuen Glanz und wurde zu einem architektonischen Aushängeschild.
Im Stile der 1970er und 1980er Jahre erbaut galt die Residence Edith in Rabland mit ihrem Satteldach, den vielen Balkonen und dem traditionellen Pensionen-Flair schon immer als Hingucker. Nun galt es, das Haus zu erneuern und für die Zukunft fit zu machen. „Die Aufgabe war es, das Haus aufzustocken, zu modernisieren und drei neue Ferienwohnungen zu gestalten“, erklärt Architekt Dr. Christian Kapeller. Den Charme sollte es bewahren, und dennoch ein zeitgemäßes Design bekommen, mit viel Komfort und einer besonderen Wohlfühlatmosphäre für die Gäste. Blickt man auf das Ergebnis, dann wird einem klar, dass dies bestens gelungen ist.
Oberer Teil neu gebaut
„Der obere Teil des Hauses wurde abgerissen und neu erbaut. Der Dachboden wurde komplett neu gestaltet. Das Gebäude wurde bis auf den höchsten möglichen Punkt erhöht und mit einem Flachdach versehen. Die Herausforderung war es, das Haus so zu gestalten, damit es nicht zu massiv wirkt“, blickt Christian Kapeller zurück. So kam die Idee eines „Spieles mit der Dachform“. Diese sollte von der Straßenseite her nicht so stark wahrgenommen werden. So entschied sich der Architekt dafür, eine Dachkante nach unten zu verlegen und einen Teil des Hauses auf das Dach zu setzen.
„Um die Höhe des Gebäudes architektonisch zu verringern wurde das Vordach in der Mitte des Hauses schräg nach unten gezogen und verläuft damit auf der Höhe der heutigen Traufe. Oberhalb davon liegt eine Wohnung, die optisch so gestaltet wurde, dass dieser Bauteil sich im Dialog mit dem restlichen Gebäude zurücknimmt“, erklärt Christian Kapeller. Der Bau mit seinem Flachdach sollte keinesfalls wie ein Klotz in der Landschaft wirken sondern sich optimal in die Landschaft einfügen. Bei den zahlreichen Balkonen wurde sowohl mit Holz, als auch mit Glas gearbeitet. „Auf einer Seite befinden sich Holzbalkone, auf der anderen Glasbalkone“, erklärt Architekt Kapeller. Die Anzahl der vielen Balkone wurde so zumindest optisch halbiert.
Vertäfelung mit Zirbenholz
Entstanden sind dabei drei schicke neue Ferienwohnungen. Die Neugestaltung erfolgte in Holzertigbauweise, wobei auf eine Vertäfelung mit Zirbenholz gesetzt wurde. „Die großflächigen Wandverschalungen sind glatt, linear und schnörkellos“, erklärt der Architekt. Überhaupt findet man viel Holz in den Wohnungen, der Boden etwa besteht aus Eichenholz. Die gesamte Einrichtung der Wohnungen wurde ebenfalls von Christian Kapeller geplant. „Hier war die Idee, eine zeitgemäße und lineare Einrichtung zu realisieren und dabei auf Bequemlichkeit, Komfort und Wohlfühlatmosphäre zu setzen“, erklärt der Architekt. Beim Licht entschied man sich für eine indirekte Beleuchtung. Die Möbel selbst sollten ebenfalls linear und komfortabel sein.Die Wohnungen passen zu Südtirol und zur ländlichen Gegend, sind gleichzeitig topmodern und bestens ausgestattet. Sämtliche Wohnungen besitzen einen Balkon mit großzügiger Aussicht. Auch viel Sonne ist dabei garantiert. Die Wohnungen besitzen jeweils auch eine Küche und ein Badezimmer. Bei der Badausstattung setzte man nicht ausschließlich auf herkömmliche Grautöne, „sondern wir wagten uns auch mal in die Farben“, so der Architekt.
Flachdach wird begrünt
Das Dach ist nunmehr ein Flachdach und wird begrünt. Sämtliche Bleche wurden an den Bestand angepasst genauso wie sämtliche weitere Materialen. Die technischen und infrastrukturellen Einbauten wurden an den Bestand angeschlossen, neue Anlagen waren hierfür nicht erforderlich. Der Treppenaufgang und die Erschließung blieben erhalten. Ein neuer Aufzug wurde eingebaut. Die Zusammenarbeit mit den Handwerkern und allen weiteren beteiligten Akteuren habe hervorragend geklappt, wie Architekt Christian Kapeller bestätigt. Die Bauherren setzten größtenteils auf lokale Handwerker. „Dabei wurde stets auf höchste Qualität gesetzt“, so Kapeller.
Die ersten Gäste sind schon da
Insgesamt neun Ferienwohnungen stehen den Urlaubern nun zur Verfügung. Der Bau hätte eigentlich bereits im März fertig sein sollen, verzögerte sich jedoch aufgrund der Coronavirus-Krise. Mit Juni wurden die Arbeiten schließlich abgeschlossen.
„Die ersten Gäste sind schon eingezogen und es gab viel Lob“, freut sich Bauherrin Edith Kuenz. Sie und ihre Familie betreiben die Pension mit viel Leidenschaft und Herzblut. „Wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat und freuen uns, noch viele Gäste begrüßen zu dürfen“, so die sympathische Gastgeber-Familie.
von Michael Andres