Eine Beilage zur Bildungszeitschrift „Info“ fasst die PISA-Ergebnisse der deutschsprachigen Schule zur finanziellen Grundbildung zusammen.
Die PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gilt als wichtiges Messinstrument für die Qualität von Bildungssystemen. Seit 2003 nimmt Südtirol mit einer repräsentativen Stichprobe an diesem internationalen Vergleich teil. Über die 2018 in Südtirol gemachte PISA-Studie ist im Frühjahr eine Sonderausgabe der Informationsschrift für Kindergarten und Schule „Info“ erschienen. Nun hat die Deutsche Bildungsdirektion zudem eine Sonderbeilage speziell zum Thema „Finanzielle Grundbildung“ herausgegeben.
Diese Sonderbeilage fasst die wichtigsten Ergebnisse der deutschsprachigen Schule in Südtirol zur finanziellen Grundbildung zusammen. Erstellt wurde sie von der Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem in Südtirol.
Die Broschüre nimmt die Kenntnisse und Fähigkeiten der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler im Bereich der finanziellen Bildung detailliert unter die Lupe und analysiert sie unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Finanzielle Bildung: Kenntnisse der Schüler im internationalen Vergleich
Im internationalen Ländervergleich liegt die von den Fünfzehnjährigen an den deutschsprachigen Schulen in Südtirol erzielte Punktezahl (500 Punkte, Standardfehler S.E. 7,4) im Mittelfeld. Im lokalen Vergleich zeigt sich, dass die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler in den Schulen der ladinischen Ortschaften etwas höher ausfallen (512 Punkte, S.E. 10,4), sich statistisch aber nicht signifikant abheben. Beide Ergebnisse liegen ungefähr gleichauf mit dem OECD-Mittelwert. Die Ergebnisse der Fünfzehnjährigen an den italienischen Schulen liegen mit 469 Punkten (S.E. 5,1) deutlich unter den Werten der beiden anderen Schulsysteme in Südtirol und auch signifikant unter dem OECD-Mittelwert. Über die Darstellung der erzielten Punktewerte hinaus macht die Broschüre die Verteilung der Ergebnisse auf die verschiedenen Kompetenzniveaus deutlich. Sie vergleicht die Daten abhängig von der Herkunft der Schülerinnen und Schüler und arbeitet geschlechtsspezifische Unterschiede heraus. „Derzeit arbeiten wir an einer vertieften Analyse der Studienergebnisse in der Domäne der finanziellen Grundbildung“, erklärt Martin Holzner, Leiter der Evaluationsstelle. Die Leistungsergebnisse würden nun mit Daten aus dem Schülerfragebogen in Verbindung gesetzt, welcher die Einstellungen und Gewohnheiten der Jugendlichen im Bereich Finanzen und Wirtschaft erfasst. „Wir hoffen, dass die Verknüpfung dieser Daten zu weiteren und vertieften Erkenntnissen führt, die dann für die Konzeption von kompetenzfördernden Angeboten in der finanziellen Bildung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden können“, sagt Holzner.
Die Broschüre ist online auf der Landeswebseite zu Bildung und Sprache abrufbar. (LPA)