2021 plant die Landesverwaltung ordentliche und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten an Landesimmobilien im Ausmaß von 14,3 Millionen Euro. Erste Ausschreibung erfolgen zu Jahresbeginn.
Mit dem Maßnahmenprogramm 2021 für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung von Immobilien in Landesbesitz und vom Land angemieteten Immobilien hat sich die Landesregierung in ihrer gestrigen Sitzung (24. November) befasst und es gutgeheißen. Der Antrag dazu kam vom Landesrat für Hochbau und Vermögen Massimo Bessone, für den die Notwendigkeit einer angemessenen Instandhaltung öffentlicher Gebäude außer Frage steht: „Nur damit kann eine zielgerichtete und sichere Nutzung der Immobilien gewährleistet und damit ihr Vermögenswert erhalten bleiben“, betont Bessone.
Jedes Jahr vergibt die Vermögensabteilung des Landes an rund 1800 heimische Betriebe Aufträge für Instandhaltungsarbeiten. „Wir sichern damit den Südtiroler Handwerksbetrieben, die bei ihrer Arbeit auf höchste Qualität setzen, Jahr für Jahr Beschäftigung – eine wichtige Unterstützung, gerade in diesen besonderen Zeiten des gesundheitlichen Notstands“, unterstreicht der Landesrat.
Schwerpunkt auf Sicherheit und Energieeffizienz
Das Landesamt für Bauerhaltung ist derzeit für 598 Liegenschaften zuständig: Darunter sind ganze Gebäude, aber auch einzelne Wohnungen oder Räumlichkeiten. Sehr viele Schulen und Studentenheime, aber auch Bürogebäude, Museen und Schutzhütten gehören zu den Immobilien in Landesbesitz. Im Laufe des Jahres 2019 wurden an diesen Liegenschaften 2884 Maßnahmen durchgeführt, davon rund die Hälfte in Eigenregie. In 37 Fällen wurden Arbeiten über 40.000 Euro vergeben. „Im Jahr 2021 werden wir uns vor allem auf die Instandhaltung von Schulgebäuden und Gebäuden der öffentlichen Verwaltung konzentrieren, um diese sicherheitstechnisch und funktionell zu optimieren“, erklärt Landesrat Bessone. „Die Anpassung an Sicherheitsbestimmungen wie etwa im Bereich des Brandschutzes und die Erhöhung der Energieeffizienz sind wichtige Kriterien, nach denen wir unsere Maßnahmen ausrichten“, ergänzt der Direktor der Landesabteilung Vermögen Daniel Bedin.
Instandhaltung von Bürogebäuden
Zahlreiche für 2021 vorgesehene Instandhaltungsmaßnahmen betreffen Landhäuser: Im Palais Widmann sind Adapiterungsarbeiten in den Büros der Landesanwaltschaft im ersten Stock, Umbauarbeiten in der Ressortdirektion des Landeshauptmanns im zweiten Stock und der Austausch der Dachfenster und die Neuisolierung des Daches geplant. Im Landhaus 2 wird das System für die Gebäudeklimatisierung, im Landhaus 3 die Klimazentrale erneuert. Auch der vierte und fünfte Stock des Landhauses 3 wird saniert. Im Plaza-Landhaus im Neubruchweg in Bozen ist die Erneuerung der Brandschutzanlage vorgesehen, während im Ansitz Rothenbuch in Bozen die Sicherung der Archive vor Wasserinfiltrationen vorgenommen wird. Geplant ist weiters die Schaffung von drei Büroräumen für die Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
Instandhaltung von Schulgebäuden
Was die Schulgebäude betrifft, sieht das Instandhaltungsprogramm für die Landesfachschule für Sozialberufe „H. Arendt“ in Bozen die Errichtung eines Wintergartens, den Austausch der Telematik und die Sanierung der Risse vor. Im Realgymnasium „E. Torricelli“ ist die Umgestaltung des Eingangsbereichs und des Zugangs zum Sekretariat geplant, in der Technischen Fachoberschule „M. Valier“ wird die Glasfassade saniert. Akustische Sanierungsmaßnahmen sind in 15 Klassen der Fachoberschule für Bauwesen „A. und P. Delai“ in Bozen vorgesehen, während an der FLA Wirtschaft und Tourismus „C. de Medici“ die Glasüberdachung ausgetauscht wird. Bei der Sportzone Talfer soll eine Videoüberwachungsanlage installiert werden. In Meran wird die Brandmeldeanlage der Landesberufsschule „L. Zuegg“ und jene der Fachoberschule für Soziales „M. Curie“ erneuert. An der FOS „M. Curie“ ist überdies der Austausch der Gummiböden am Freisportplatz vorgesehen. Saniert wird auch der Freisportplatz der Landeshotelfachschule „C. Ritz“, wo zudem Maßnahmen gegen Wasserinfiltrationen durchgeführt werden sollen.
Weitere geplante Maßnahmen
Im ehemaligen Gebäude der staatlichen Telefongesellschaft in Bozen sind Maßnahmen zur Asbestentsorgung in Planung, am Sitz des Verwaltungsgerichts im Ansitz Gerstburg die Anpassung an die Brandschutzbestimmungen. Dringende Arbeiten sollen am Gebäude des Landesgerichts Bozen durchgeführt werden. Weiters ist die Erneuerung der Heizanlage des Archäologiemuseums in Bozen und die Adaptierung der Flüchtlingsunterkunft am Bahnhofsareal in Meran geplant.
Innovative Ausschreibung für 2021-2027
Die Ausschreibung der Instandhaltungsarbeiten für rund 300 Landesgebäude für die Jahre 2021-27 im Umfang von geschätzten 40,5 Millionen Euro wird zu Jahresbeginn 2021 veröffentlicht. Konkret geht es um 293 Immobilien mit einer Gesamtkubatur von über 4,6 Millionen Kubikmetern: Davon sind 95 Bürogebäude, 98 Schulgebäude, 76 Gebäude des Straßendienstes und 24 Gebäude mit anderen Zweckbestimmungen. Die ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten dieser Gebäude werden mittels einer einzigen öffentlichen Ausschreibung, unterteilt in fünf territoriale Lose (Bozen, Burggrafenamt-Vinschgau, Eisacktal, Pustertal, Unterland) und nach verschiedenen Arbeitskategorien, ausgeschrieben. „Diese Art der Ausschreibung ist neu: Sie ermöglicht es dem Land Südtirol, 70 Prozent der mit der Verwaltung der einzelnen Arbeiten verbundenen Gebühren einzusparen und stellt eine große Chance für das heimische Handwerk dar“, unterstreicht Landesrat Bessone. (sa/mpi)