Die Landesregierung hat das „Individuelle territoriale Betreuungsprojekt für Personen mit Abhängigkeitsproblemen“ genehmigt. Das seit drei Jahren bestehende Projekt wird damit zu einem fixen Dienst.
Eine individuelle Betreuung der Betroffenen kann im Zusammenhang mit Suchtproblemen dazu beitragen, Angebote zu optimieren und neue Strategien zu entwickeln. Die Leitlinie (verankert in den „Wesentlichen Betreuungsstandards“ – „LEA Livelli assistenziali di assistenza“), auf die in diesem Bereich tätige Körperschaften Bezug nehmen können, gibt es bereits seit 2017.
Das sogenannte „individuelle territoriale Betreuungsprojekt PAIt“ wurde vom Südtiroler Sanitätsbetrieb vor drei Jahren für chronisch-abhängige Patientinnen und Patienten gestartet. Insbesondere Alkoholabhängige sind derzeit in dieses soziosanitäre Projekt eingebunden. Es begleitet Personen mit Suchtproblemen, die nicht durch die bereits existierenden Einrichtungen betreut werden können. Hierzu zählen beispielsweise Alkohol- und Drogenabhängige mit eigenem Wohnsitz, Obdachlose, die nicht in Einrichtungen leben möchten, oder mehrmals Rückfällige.
Die beiden Vereine „Hands Onlus“ und „La Strada – Der Weg“ führen als Partner des Sanitätsbetriebes seit drei Jahren das Projekt in Südtirol durch. Im Schnitt werden 30 Personen betreut. Bei ihrer Sitzung am Dienstag dieser Woche (16. März) hat die Landesregierung das Projekt nun mit Beschluss institutionalisiert: Damit wird es zu einem fixen Element der Patientenversorgung in Südtirol und die Finanzierung wird vereinheitlicht.
Gesundheitslandesrat Thomas Widmann unterstreicht die Wichtigkeit dieses Beschlusses: „Es gibt Menschen in Südtirol, die seit Jahren von den Diensten begleitet werden und gegen eine intensive stationäre Behandlung resistent sind. Sie benötigen eine angemessene individuelle Begleitung. Diese wird durch das Projekt bzw. durch den Dienst gewährleistet und die besonderen Bedürfnisse der Suchterkrankten können ausreichend berücksichtigt werden.“ Besonders im Jahr 2020 habe sich das PAIt als ein flexibles Werkzeug erwiesen, das den Betroffenen schnell helfen konnte, als die Krankenhäuser wegen der Corona-Pandemie überfüllt waren. Am Dienst beteiligt sind Fachkräfte wie Psychologen, Psychotherapeuten, Krankenpfleger usw. Die betroffenen Menschen werden auch zu Hause betreut. Neben den Partnern „La strada – der Weg“ und „Hands Onlus“ soll in Zukunft auch mit neuen Partnern zusammengearbeitet werden. (ar)