Zwölf Jugendliche, die daheim eine andere Sprache als Deutsch, Italienisch und Ladinisch sprechen, sind dem Aufruf des Weiterbildungsamts gefolgt und haben ein Vorlese-Video in ihrer Sprache erstellt.
Ob Fabeln über Hasen, Affen, Krokodile und Löwen oder übersetzte Klassiker wie „Der Froschkönig“ und „Max und Moritz“ – ab heute ist eine bunte Mischung von Vorlese-Videos auf Albanisch, Englisch, Hindi und Urdu auf der Sprachenwebsite des Landes zu finden.
Zwölf Schüler und Schülerinnen der Mittel- und Oberschule, die zu Hause eine andere Sprache als Deutsch, Italienisch und Ladinisch sprechen, sind dem Aufruf des Landesamtes für Weiterbildung gefolgt: Sie sind in die Rolle von Lesepaten geschlüpft, um kleine Zuhörenden mit den aufgezeichneten Geschichten in ihrer gewohnten Sprache zu erfreuen. Ein solches Erlebnis ist nicht alltäglich, weil es kein leichtes Unterfangen ist, Kinderbücher in unterschiedlichen Muttersprachen vorgelesen zu bekommen.
Im Rahmen Kampagne „#multilingual“ hat das Landesamt für Weiterbildung nicht etwa professionelle Vorlesende gesucht, sondern Jugendliche, die bereit waren, ein Stück ihrer Kultur und Sprache weiterzugeben. „Neben unseren drei Landessprachen auch noch eine andere Sprache zu beherrschen, ist ein großer Reichtum und ein Potenzial, das es auszuschöpfen gilt“, zeigt sich Projektkoordinatorin Sonja Logiudice überzeugt. „Dieses Mehrwerts muss sich die gesamte Gesellschaft bewusst werden, in allererster Linie aber all jene, die selbst mehrsprachig sind.“
Die Aktion wurde mit Hilfe des Referats Migration, der Landesbibliothek „Teßmann“ und der Sozialgenossenschaft „Savera“ durchgeführt. Sie ist Teil der Sensibilisierungskampagne für Mehrsprachigkeit #multilingual der drei Kulturabteilungen und Bildungsdirektionen des Landes, die sich unter anderem das Sichtbarmachen und die Wertschätzung aller gesprochenen Sprachen in Südtirol zum Ziel setzt.
Die veröffentlichten Videos werden nach und nach ergänzt mit dem Ziel, ein Angebot in allen in Südtirol gesprochenen Sprachen zu erstellen. Wer Freude daran hat, eine Geschichte in der eigenen Sprache vorzulesen, die nicht eine der der drei Landessprachen ist, kann sein Video auch weiterhin einreichen. Informationen erteilt Sonja Logiudice (Tel. 0471 41 33 94). (red/jw)