Landesrätin Hochgruber Kuenzer trifft UVS-Präsident Heiner Oberrauch

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Landesrätin Hochgruber Kuenzer trifft UVS-Präsident Heiner Oberrauch

Über nachhaltiges Bauen, leistbares Wohnen und Leerstand hat sich Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer heute mit Unternehmerverbandspräsident Heiner Oberrauch ausgetauscht.

Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer sprach von einem sehr ausführlichen, fruchtbringenden Austausch. „Wir waren uns einig darüber, dass bei Verbrauch von Grund und Boden sowie Ressourcen ein Umdenken erfolgen muss“, erklärte die Landesrätin für Landschaft, Raumentwicklung und Denkmalschutz. Der Unternehmerverband Südtirol (UVS) unterstützt die Umsetzung des Landesgesetzes Raum und Landschaft, Grund und Boden möglichst intelligent zu nutzen und damit das gesetzliche Ziel der Einschränkung des Verbrauchs von Boden und Energie umzusetzen.
„Ressourcen können auch gespart werden, wenn jede Generation nur einmal und nicht öfters baut“, unterstrich Hochgruber Kuenzer. So wie im Kleinen die Schnelllebigkeit des Konsums zu hinterfragen sei, gelte es auch im Größeren, beim Neubau, den Ressourcenverbrauch einzudämmen. „Der Denkmalschutz zeigt, dass es möglich ist, für einen längeren Zeitraum zu bauen“, zeigte die Landesrätin auf.

Mehrwert durch Nachhaltigkeit
Ein ebenso zentrales Thema beim heutigen (14. Oktober) Treffen war die Nachhaltigkeit. „Wir können nicht so weitermachen wie bisher“, betonte Oberrauch. „Unternehmer können in diesem Bereich viel tun und übernehmen Verantwortung für die zukünftigen Generationen.“ Weg vom Mehr hin zum Besser, laute daher seine Devise. „Mehrwert„, so Landesrätin Kuenzer, „ist mehr als Gewinnmaximierung und muss mit Inhalten wie Ökologie und Nachhaltigkeit gefüllt werden.“ Auch die Unternehmen arbeiten daran, ihren Arbeitskräften nachhaltige Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, insbesondere für die jüngere Generation sei dies oft entscheidend bei der Wahl des Arbeitsplatzes, ergänzte Oberrauch.
Ausgetauscht haben sich Hochgruber Kuenzer und Oberrauch auch über das Thema unterirdisches Bauen. Unterirdisches Bauen solle vorwiegend in den Siedlungsgebieten und nicht in der Landschaft stattfinden, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Dort gehe es darum, geeignete Dienstleistungen wie Lagerhallen, Parkplätze, Recyclinghöfe usw. unter die Erde zu verlegen, auch wenn dies mit Mehrkosten verbunden sei, und dafür oberirdisch Freiräume zu schaffen.

Leistbares Wohnen und Leerstand
Leistbare Wohnungen – auch Mietwohnungen – für Fachkräfte und Angestellte sind für den Unternehmerverband ein wichtiges Thema. Das Gesetz Raum und Landschaft sieht die Möglichkeit vor, Unterkünfte für die Mitarbeiter in Tourismus und Gewerbe zur Verfügung zu stellen, allerdings fehlen noch die Durchführungsbestimmungen. „Hier gilt es große Vorsicht walten zu lassen, damit auf diese Weise nicht ständige Wohnsitze und ganze Parallelgesellschaften geschaffen werden“, bemerkte Hochgruber Kuenzer.
Was die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms betrifft, betonte die Landesrätin: „Wir erhalten gute Rückmeldungen von den Gemeinden: Sie wollen die Erarbeitung dieses neuen Planungsinstruments angehen, das nicht nur ein Wohnprogramm ist, sondern auch Klarheit schaffen soll, wo und wie sich das Gewerbe in der Gemeinde entwickeln kann.“
Schwierigkeiten gebe es noch bei der Nutzung des Leerstands. „Insbesondere wenn die nächste Generation einen Betrieb nicht weiterführen möchte, ist es so, dass die Produktionshalle leer steht, die Betriebswohnung aber besetzt bleiben kann“, erklärte Hochgruber Kuenzer. Hier gelte es noch genauer zu untersuchen, wie dieser Leerstand genutzt werden könne. (mpi)