Das persönliche Traumhaus soll in erster Linie mehr als nur ein Haus sein: Es wird das zukünftige Zuhause. Ein paar wichtige Tipps können dabei helfen, diese schöne Herausforderung gut zu meistern.
von Jasmin Maringgele
Ein Hausbau gilt für die meisten als eine der weitreichendsten Entscheidungen des Lebens. Neben all den vorherigen Verpflichtungen kommt in den nächsten Monaten bis Jahre die Verantwortung als Teilzeit-Bauherr dazu. Je nachdem, wie einbezogen man in das Projekt Hausbau, Sanierung oder Umbau sein möchte, kann es sehr zeitintensiv sein, den Bau vom ersten Spatenstich an zu begleiten. Wer sein Haus schlüsselfertig oder über einen kompetenten Bauträger kauft, wird weniger oder kaum auf der Baustelle zu tun haben. Ein wesentlicher Punkt, der von vielen vergessen wird: Die Kommunikation mit dem Partner oder der Familie ist vor und während des Projekts sehr wichtig. Es sollte vorab klar besprochen werden, welche Wünsche und Ansprüche alle Beteiligten an das neue Zuhause haben. Ein Haus zu bauen ist eine echte Geduldsprobe und anstrengende Zeit mit mitunter Rückschlägen und unerwarteten Schwierigkeiten.
Auf Experten vertrauen
Die meisten Bauvorhaben dauern länger als zuerst gedacht. Daher sollte man generell einen möglichst großen Zeitpuffer einbauen, um nicht unter Zeitdruck zu geraten. Gezeichnete Pläne und 3-D-Animationen simulieren Wohnräume und können dabei helfen, einen ersten Eindruck zu zeigen. Trotzdem empfiehlt es sich verschiedene Musterhäuser aufzusuchen, um die eigenen Wohnbedürfnisse besser kennenzulernen. Ob Neubau, Sanierung oder Umbau: Alle Bauvorhaben sind Aufgaben, für die es mehrere Herangehensweisen gibt. Es ist eine große Hilfe, wenn man von zuverlässigen Fachleuten gut beraten wird. Seien es sich ändernde baurechtliche Bestimmungen, eine passgenaue Finanzierung oder die Auswahl der geeigneten Baumaterialien und die genaue Ausführung der benötigen Arbeitsschritte.
Schritt für Schritt
Mit einer gelingenden Baufinanzierung steht oder fällt das Projekt Hausbau von Anfang an. Diese Finanzierung – inklusive Reserven und Nebenkosten – muss professionell und verlässlich berechnet werden. Dabei können Fachleute auch mögliche Förderungen miteinbeziehen, die bestmöglich ausgeschöpft werden können. Die Grundstücksfindung ist der zweite wichtige Aspekt, bevor das Bauvorhaben überhaupt erst beginnen kann. Also: Wie wird das Vorhaben finanziert und wo möchte man auf Dauer leben. Die Infrastruktur ist dabei ein wesentlicher Faktor. Sind diese beiden Punkte geklärt, beginnt die Phase der konkreten Planung. Etwa des Haustyps, der Bauweise, die Wahl des Bauunternehmens, Quadratmeter, Grundriss und dergleichen. Der wichtigste Tipp zuletzt: Möglichst gelassen bleiben. Beim Bauen passieren Fehler, die behoben werden sollten. Dabei hilft ein kooperativer Umgang, gelassen und lösungsorientiert zu bleiben. Ein Immobilienkauf ist meistens eine Investition, die über Jahrzehnte Bestand haben soll. Entweder als langfristige Geldanlage oder als zukünftiges Zuhause, sollte mit Bedacht vorgegangen werden. Insbesondere beim Thema Immobilienkauf gilt der Grundsatz: „Eile mit Weile.“ Es gilt einige grundlegende Empfehlungen auch dann zu beachten, wenn man seine Traumimmobilie gefunden hat.
In der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Südtirol werden täglich zahlreiche Anfragen gestellt, die Immobilien betreffen. Frau Daniela Magi ist rechtliche Bauberaterin in der VZS und geht auf einige Thematiken rund um Immobilien ein.
Immobiliengeschäfte sind für die meisten Privatpersonen – sei es Kauf oder Verkauf – ein oftmals schwieriges Neuland. Worauf sollten Käufer generell besonders achten, bevor sie für eine Immobilie konkretes Interesse bekunden?
Daniela Magi: In erster Linie sollten alle wichtigen Dokumente kontrolliert werden: dies sind neben Kataster- und Grundbuchauszügen, Gemeindeplänen und Energieausweis auch die letzten Beschlüsse der Kondominiumsversammlung sowie die Aufstellung der Kondominiumsspesen. Wichtig ist es auch, den Termin für die Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags und die Übergabe der Immobilie genau festzulegen, sowie zu überlegen, ob für den Fall der Nichteinhaltung dieser Fristen Vertragspönalen festgelegt werden sollen. Auch kann es sinnvoll sein, ein faires Angeld („caparra confirmatoria“) zu vereinbaren.
Makler und Immobilienagenturen können ein sehr kompetenter und hilfreicher Ansprechpartner sein.Worauf gilt es beiderseits zu achten?
Die Hauptaufgabe der Immobilienagentur ist es, die Rechte beider Parteien zu schützen. Dazu gehört es, den Vertragsparteien die grundlegenden Dokumente (Kataster- und Grundbuchauszüge, Gemeindepläne und Energieausweis) auszuhändigen, sowie den Kaufvorvertrag zu verfassen. Dieser sollte neben den notwendigen rechtlichen Elementen auch die Bedürfnisse der Vertragsparteien abbilden, wie eine Klausel, die vorsieht, dass der Kaufvertrag nur dann gültig ist, wenn die Bank grünes Licht für das Darlehen erteilt. Wichtig ist immer auch eine transparente Information über die zustehende Provision. Kompetente Immobilienmakler bleiben den Vertragsparteien bis zur Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags als Ansprechpartner erhalten.
Worauf sollten bei einer Bau- oder Kauffinanzierung angehende Immobilienbesitzer achten? Wie muss vorab richtig kalkuliert werden, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden?
Geld leihen kostet Geld. Daher gilt: je mehr Eigenkapital angespart wurde, desto „günstiger“ wird der Immobilienkauf. Grundsätzlich sollte für Wohnen nicht mehr als ein Drittel des verfügbaren Einkommens aufgewendet werden. Auch wichtig: je länger die Laufzeit des Darlehens, desto teuer wird es. Ein Darlehen von 100.000 Euro mit einem Zinssatz von 1,5 % kostet bei einer Dauer von 10 Jahren 7750 Euro an Zinsen, bei einer Dauer von 20 Jahren mehr als 15.000 Euro Zinsen.
Durch eine Verknappung der globalen Rohstoffe und anderer Faktoren, ist die Preisentwicklung am Baumarkt derzeit sehr nach oben geschossen. Wird sich die Situation in den kommenden Monaten entspannen?
Wir haben festgestellt, dass sich die Wirtschaftsexperten darüber uneins sind, wie lange dieser Teuerungsschub anhält. Wichtig für Verbraucher werden in diesem Kontext die Preisklauseln: kontrollieren Sie genau, was im Vertrag in Bezug auf die Gültigkeit der Preise festgelegt wurde, um sich abzusichern. Der Vollständigkeit halber ist hinzuzufügen, dass im Falle einer „unzumutbaren“ Teuerung der Rohstoffe die Firma eine Neufestlegung des Preises durch einen Richter verlangen könnte, sodass die Wirksamkeit dieser Klauseln begrenzt werden kann.