LH Kompatscher und LR Theiner haben zur ASTAT-Studie über die Auswirkungen von Bevölkerung und Tourismus auf Umwelt und Ressourcen Stellung genommen.
Die heute (6. Juli) erschienene Studie des Landesstatistikinstituts untersucht, wie stark sich der Tourismus neben der Wohnbevölkerung im Jahr 2015 auf die Umwelt auswirkt und ihre Ressourcen verbraucht hat. „Wir wissen einerseits, dass der Tourismus ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor ist, der über 35.000 Beschäftigte zählt und 10 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes ausmacht – hinzu kommt all jene Wertschöpfung, die andere Branchen indirekt durch den erfolgreichen Tourismus erzeugen“, führt Landeshauptmann Arno Kompatscher an. Gerade im ländlichen Raum brauchten die Menschen den Tourismus, weil er ihnen einen gewissen Wohlstand ermöglicht. „Wir wissen aber auch, dass die meisten Gäste nach Südtirol kommen, um sich in unserer unvergleichbar schönen Natur zu bewegen. Daher dürfen unser aller Bemühungen nicht abreißen, eine nachhaltige touristische Entwicklung anzustreben und wann immer möglich, ressourcenschonende Entscheidungen zu treffen“, gibt der Landeshauptmann zu bedenken.
Erwartungsgemäß zeigt die Studie, dass die Einwohnergleichwerte in den letzten 25 Jahren kontinuierlich gestiegen sind, insgesamt um 19,1 Prozent. Dieser Wert steht für die Summe zwischen durchschnittlicher Wohnbevölkerung und die Zahl der Übernachtungen pro Tag eines Jahres. Tourist wie Einwohner verbrauchen schließlich Ressourcen wie Wasser, Strom und Heizenergie und erzeugen Abfall, Verkehr, Abgase und Abwasser. In den Einwohnergleichwerten nicht erfasst sind die Tagestouristen.
„Es ist in dieser Richtung schon viel passiert – das zeigt auch die Studie“, sagt Kompatscher. So ist die Abfallmenge laut ASTAT pro Einwohnergleichwert zwischen 2011 und 2015 von 68,1 auf 62 Kilogramm im Jahr kontinuierlich gesunken. Ebenso nimmt der Kohlendioxidausstoß in gut gedämmten Häusern mit modernen Heizanlagen ab, dasselbe gilt für die Wassermengen pro Kilogramm Hotelwäsche oder pro Spülgang von Geschirr, wie andere Erhebung zeigen. „Und schließlich werden unsere Initiativen für eine nachhaltige Mobilität als Alternative für den belastenden Pkw-Verkehr zunehmend gut angenommen, auch von Gästen“, zählt Kompatscher auf.
„Der Umweltschutz genießt in dieser unserer Regierung eine große Priorität – und dem gilt mein Einsatz“, betont Umweltlandesrat Theiner. „Es gilt schließlich den nächsten Generationen eine Natur und Kulturlandschaft zu übergeben, die ebenso wie heute den Menschen ein Auskommen und eine gute Lebensqualität ermöglicht.“
Schutz der Umwelt auch im Interesse des Tourismus
IDM Südtirol und die Hoteliers selbst bemühten sich jeher beispielsweise darum, Gästeschichten anzusprechen, die länger bleiben, „denn die Umweltbelastung je Gast ist natürlich höher, je kürzer er bleibt“, betont der Landeshauptmann. „Aber 12,5 Ankünfte und 56,6 Übernachtungen pro Einwohner – im Trentino sind es 39 und in Tirol 61,5 Übernachtungen – machen klar, dass Südtirol den von der Landesregierung eingeschlagenen Weg der bestmöglichen Schonung von Ressourcen und umweltfreundlichen Entscheidungen konsequent weitergehen muss. Nur so werden die Gäste auch in Zukunft in Südtirol das finden, was sie suchen: Aktive Erholung, Genuss und Spaß in einer intakten Natur“, sagt der Landeshauptmann.
(mgp)