„Laghetti“ von Ruffrè und Russenhütte

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„Laghetti“ von Ruffrè und Russenhütte

Diesmal geht es mit dem Auto über die Provinzgrenze hinaus und in herrlicher Wanderung zu den malerischen, kleinen „laghetti von Ruffrè; weiter zur ehemaligen Russenhütte, der „bait dei russi“ und in der Runde nach Cavareno zurück.
von Christl Fink

Wir schultern unsere Rucksäcke, gehen kurz die Asphaltstraße Richtung Wald und nehmen die erste Abzweigung nach rechts, wo das Fahrverbotsschild steht.

Zum „Dria al Fos“
Nun müssen wir zu Beginn kurz eher steil aufwärts an wunderbaren Primeln vorbei, welche die Osterzeit einläuten, bis linkerhand ein Wegweiser mit der Nummer 527 nach Ruffré weist. Diesem folgen wir und kommen zu einer äußerst interessanten Informationstafel, aus der hervorgeht, dass wir auf dem sehr schön gestalteten Weg längs eines Wasserkanals aus dem 18. Jh. wandern. Ruhebänke, bei einem Aussichtspunkt sogar Tisch und Bänke. Bei klarem Wetter haben wir hier eine wunderbare Sicht zu den Dörfern Amblar und Don. Weiter geht es, teilweise einem Geländer entlang. Bergseitig blüht das gelb-rote und gelb-weiße, duftende buchsbaumblättrige Kreuzkraut. Von den Kalkfelsen hängen die weißen Blütenglöckchen der Bärentraube, die oft mit den Preiselbeeren verwechselt wird.

Der dria al fos, fast eine Promenade

Prachtvoller Blick längs des Weges

Die Cholera–Grotte und Ruffrè
Plötzlich ein Hinweisschild zur Cholera-Grotte, denn nach der Überlieferung sollen sich hierhin zurzeit der Choleraepidemie Menschen zurückgezogen haben. Inzwischen haben die Alpini daraus eine Mariengrotte gemacht. Es lohnt sich, die wenigen Stufen hinaufzugehen. Wieder zurück, setzen wir unseren Weg fort und bald sind wir an dessen Ende. Wiesen eröffnen uns einen neuen Blick, auch einige Häuser von Ruffrè werden schon sichtbar. Noch wenige Schritte, dann entdecken wir das Dörfchen, das sich an den Hang schmiegt und am Talgrund die beiden „laghetti“, der obere ist künstlich angelegt. Wir umrunden sie und finden am unteren Ende des kleinen Sees Hinweisschilder. Eine schmale Fußgängerbrücke führt über den Rio Linor und wiederum zu Wegweisern.

Bait dei Russi
Der rätselhafte Hinweis, unter dem wir uns eine Hütte, eine „baita“ vorstellen, macht uns neugierig und so folgen wir ihm. Ein schmaler Steig im Wald, einige Stufen aufwärts, dann eine fast ebene Querung. So belebt es rund um die Seen war, so still ist es nun geworden. Nur die Vöglein zwitschern um die Wette, der Kuckuck ruft. Wo jetzt noch Erika und letzte Leberblümchen blühen, werden im Juli die wilden Zyklamen den Wanderer erfreuen. Querverlaufende Wege beachten wir nicht, sondern bleiben immer auf derselben Höhe. Irgendwann führen wieder Stufen aufwärts und dann stehen wir vor der „Bait dei Russi“, besser, vor dem, was noch übrig ist. Die wenigen Mauerreste wüssten davon zu erzählen, wie dies während des ersten Weltkriegs die Unterkunft russischer Kriegsgefangener war, die hier am Bau der Wasserleitung arbeiten mussten.

Buchsbaumblättriges Kreuzkraut in voller Blüte

Malerisches Dörfchen Ruffré

Mittagsrast und Rückweg
Gleich zwei Tische und vier Bänke laden zur Rast und so wählen wir den Sonnenplatz für unser Rucksackmenu. Ein guter Ort zur Stärkung und zum Träumen! Bald geht es dem „Dria al Fos“ entlang auf einen Forstweg abwärts, immer in Richtung Cavareno. An einem Holzabladeplatz mit Kreuz, Tisch und Bänken vorbei, wandern wir weiter. Nun müssen wir auf die andere Talseite, zu unserer Linken ein tiefes Tal und jenseits Amblar und Don. Dann weitet sich der Wald, Picknickplätze laden Frischlufthungrige ein, wir kommen zu den obersten Häusern von Cavareno. Wir wandern nach rechts, zwischen den Häusern hindurch, bis zum Wald und den Hinweisschildern. Kurz hinauf, bei der ersten Abzweigung nach links und leicht ansteigend bis zu dem breiten Weg, den wir in der Früh aufwärts gegangen waren. Nun müssen wir nur noch hinunter zum geparkten Auto und dankbar fahren wir heimzu.
Eine kurze, aber sehr abwechslungsreiche Wanderung ist zu Ende und wir haben gesehen, wie viel Schönes es auch jenseits der Provinzgrenze zu entdecken gibt.

 

INFO

Anfahrt: Mit dem Auto über den Gampenpass links an Fondo vorbei und weiter in Richtung Cles, bis nach Sarnonico an der rechten Straßenseite ein Friedhof ist. Nun beim Kreisverkehr vor Cavareno links sofort die Straße geradeaus hinauf, dann in einem Rechtsbogen weiter, an einer Mariengrotte vorbei zu einem kleinen Parkplatz.
Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von Cavareno
Ziel: laghetti di Ruffrè und „bait dei russi“
Gehzeiten: insgesamt rund 2,30 – 3 Std. Parkplatz > Laghetti di Ruffrè: 1 Std. > bait dei Russi: 35 Min. > Cavareno: 1,20 Std.