Auf die Königsspitze hoch über Sulden führen keine Wanderwege, wohl aber auf den „König“, von den Einheimischen nur als „Kinig“ bezeichnet, unterhalb des Ifingers. Diesmal entdecken wir ganz andere Wege als im Vorjahr.
von Christl Fink
Wir fahren mit der ersten Seilbahn um 8.30 Uhr zum Taser am Schennaberg und starten an der Bergstation der Seilbahn.
Zur Leitenalm (1856 m)
Erst wählen wir die Markierung 18 A zur Ifingerhütte und wandern über die Wiese hinauf zum Wald. Die Frische des Morgens empfinden wir als sehr angenehm im Aufstieg und bald kommen wir an der kleinen Materialseilbahn vorbei. Weiter geht es und mit der untersten Hütte erreichen wir das freie Almengelände. Ist es ein Drache oder der Tatzlwurm, der uns hier begrüßt? Gleich darauf kommen wir zur Ifingerhütte, doch noch vorher zweigt nach rechts der Weg 24 A zur Lauwand bzw. nach Gsteir ab. Wir jedoch wandern an dem mächtigen Felsblock oberhalb der bekannten Gastwirtschaft vorbei, aufwärts und halten uns links. Pferde und Esel begrüßen uns und bald entdecken wir ein rotes hölzernes Herz mit der Aufschrift: „Willkommen!“ Dahinter duckt sich die Leitenalm in einer Mulde.
Auf den „Kinig“
Uns zieht es höher und da der Anstieg mit vollem Magen schwer zu bewältigen ist, sparen wir uns die Mittagsrast auf später. Unterhalb der Almhütte kommen wir auf den ebenen Forstweg, dem wir bis zu einem großen Gatter folgen. Hier beginnt der nicht markierte Steig hinauf zum Wetterkreuz. Wir müssen uns erst ziemlich links halten, ehe sich der Steig dann weiter oben, schon nahe der Baumgrenze, nach rechts zieht. Ein Meer von blühenden Alpenrosen umgibt uns und dann sehen wir auch schon das große Wetterkreuz. Es steht etwas unterhalb des eigentlichen Gipfels. Hier genießen wir lange die wunderbare Aussicht und die erhabene Einsamkeit und Stille, erst dann machen wir uns auf den Rückweg zur Leitenalm.
Eine gemütliche Mittagsrast …
Inzwischen kochen auf der Leitenalm schon die Knödel auf dem Herd, und das „Schöpserne“ brutzelt in der Pfanne. Vor der Almhütte finden wir ein schönes Plätzchen im Schatten eines Sonnenschirms und alsbald lassen wir uns das Mittagessen munden. Nach einer köstlichen Mahlzeit, tollen Informationen, was unseren Abstieg betrifft, und dem Abschiedsschnapsl brechen wir wieder auf. Viele Mountainbiker kommen jetzt über den Forstweg hier herauf. Wir jedoch verlassen die gemütliche Alm und wandern über den Forstweg – heute schon zum zweiten Mal – bis zum Gatter und weiter, bis nach der zweiten Kurve ein gut sichtbarer, aber nicht markierter, breiter Steig geradewegs abwärtsführt.
… und der lange Abstieg
Es geht über weichen Waldboden, immer im Wechsel zwischen steileren und gemächlicheren Abschnitten, aber es wird nie unangenehm steinig. Wir bleiben immer im Wald, dann zieht sich der Steig nach links, er mündet in einen breiteren Forstweg, von dem gleich wiederum ein Steig links abwärts abzweigt. Wir gelangen durch ein großes Gatter, dahinter weiden im Wald statt der üblichen Ziegen und Schafe Lamas und Alpakas. Rechts unter uns grüßt die kleine, sehr liebevoll gepflegte Kapelle, das „Taser Kirchl“ inmitten von Margaritenwiesen. Vor der Bergstation zeigen uns die Wegweiser, dass es nun auf Markierung 18 A zur Talstation der Seilbahn geht. Erst lange der Rodelbahn entlang, folgen wir immer der Markierung. Zwischendurch kurze Strecken auf der asphaltierten Höfestraße, am Holznerhof vorbei, dann wieder über herrliche Wiesenwege erreichen wir müde, aber glücklich die Talstation, von wo der Bus abfährt.
INFO
Anfahrt: Mit dem Bus 231 nach Schenna-Dorf und von dort weiter mit dem Bus 233 zur Talstation der Seilbahn und mit dieser zum Taser.
Ausgangspunkt: Bergstation Taser: 1450 m
Ziel: Leiten-Alm (1861 m) und König (2031 m)
Gehzeiten: insgesamt rund 5,30 Std.Taser > Leiten-Alm 1,20 Std. > Wetterkeuz und Kinig: 1 Std. > zurück zur Leitenalm. > 45 Min. > Taser: 1 Std. > Talstation der Seilbahn: 1,20 Std.
Beste Zeit: Je nach Schneelage von Ende Mai bis zum ersten Schneefall.Man kann die Wanderung auch abkürzen, indem man mit der Seilbahn wieder ins Tal fährt.