Gipfeltour zur Ultner Hochwart

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Gipfeltour zur Ultner Hochwart

Eine herrliche, sehr abwechslungsreiche Bergtour mit einmaliger Rundsicht am Gipfel, die jedoch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Ausdauer und stabiles Bergwetter erfordert.
von Christl Fink

Wir fahren mit dem Auto zum Parkplatz Hofmahd (1726 m), parken rechts unmittelbar nach dem langen Tunnel und starten von dort links, den schmalen Steig aufwärts, über den Tunnel und dann gleich auf einem breiten Forstweg auf Markierung 7 hinauf zur bewirtschafteten Clozalm.

Über das „Albl“
Direkt hinter der Alm zweigt unser Steig rechts aufwärts – immer Nummer 7 – ab. Er zieht sich höher und höher. Wir kommen zum so genannten „Albl“, dort, wo vor 30 Jahren noch ein langer Stall gestanden hatte. Wiederum zeigen uns Wegweiser die Richtung. Im Rückblick schauen wir immer wieder über die Clozalm hinweg tief hinunter zum entlegenen Bergdorf Proveis. Nun wird es etwas steiler, Alpenrosenduft zieht in unsere Nasen. Diese sind zwar längst verblüht, doch erfreut uns der würzige Duft der Blätter. Dazwischen leuchtet das dunkle Blau des giftigen Eisenhuts. Wir verlassen nun die Markierung 7, die direkt auf den Kleinen Kornigl führt und biegen nach links ab.

Das Schöngrubjöchl

Der ausgetrocknete kleine Bergsee

Überwältigende Aussicht am Gipfel der Hochwart

In Richtung Schöngrub
Jetzt zieht sich der Steig fast eben über einsame Hochalmen. (Markierung 10!) Bald kommen wir auf einen Kamm, gehen diesen kurz im rechten Winkel hoch und dann queren wir unter der Schöngrubspitze den Berghang. Die Nebel hocken auf den nahen Gipfeln. Es wird zunehmend steiniger und im letzten Stück auch richtig steil. Doch nun haben wir den Sattel zwischen der Schöngrubspitze und der Ultner Hochwart erreicht. Bis hierher haben wir schon tüchtig geschwitzt und jetzt ist eine kleine Rast mit Trinkpause fällig. Dann wird es felsiger, schmaler und nun nehmen wir das letzte und anspruchsvollste Stück unserer Bergtour in Angriff. Doch mit der nötigen Achtsamkeit, Schritt für Schritt, kommen wir gut voran.

Der Gipfelsieg
Endlich haben wir unser Ziel erreicht! Wir sind aber nicht alleine, andere sind von der Oberen Kesselalm aufgestiegen. Die letzten Nebel haben sich aufgelöst und jetzt bietet sich uns eine überwältigende Aussicht. Im südlichen Nonstal glänzt nahe Cles der St.- Justina-Stausee, rundum ein Gipfel nach dem andern. Hier ist eine gemütliche Rast angesagt und nach einer zünftigen Stärkung, sowie dem obligatorischen Gipfelfoto wagen wir den Abstieg in die entgegengesetzte Richtung. Der ist nicht mehr so ausgesetzt wie der Aufstieg, doch die nötige Vorsicht ist allemal geboten. Nach dem ersten steilen, felsdurchsetzten Stück kommen wir zu einer Senke. Wo in anderen Jahren ein kleiner See leuchtet, sind in diesem Sommer nur nackte, graue Steine.

Von hier aus sieht man vier Almen

Die Obere Kesselalm

Ein unerschöpflicher Brunnen

Zur Oberen Kesselalm
Uns gegenüber blitzt in der Sonne das Gipfelkreuz der Mandelspitze, die zur Berggruppe der „Maddalene“ gehört. Nun macht der Steig einen Linksknick und es geht nicht mehr so steil bergab. Bald sehen wir unter uns die Obere und die Untere Kesselalm, sowie die Clozalm und jenseits von Hofmahd die Laureiner Alm. Im Brunnentrog der nicht bewirtschafteten Oberen Kesselalm ist ein Kanister mit vielen Flaschen (Cola, sowie Bier) und daneben eine Milchkanne als Kassa – so viel Vertrauen! Kurz geht es den breiten Forstweg abwärts bis zur Abzweigung zum „Albl“, Markierung 133. Nun wandern wir zügig über einen schönen Steig an einem Kahlschlag vorbei bis zur nächsten Abzweigung, hinunter zur RevÓalm (Rawauer Alm). Hier, oder auf der nahen Clozalm kann jeder noch seinen Durst löschen. Binnen kurzem sind wir zurück zum Parkplatz. Dankbar und „gesund müde“, mit vielen schönen Bildern im Kopf und im Herzen, geht es im Auto wieder talwärts.

INFO:
Ausgangspunkt: Kleiner Parkplatz „Hofmahd“ (1726 m), rechts unmittelbar nach dem langen Tunnel
Ziel: Ultner Hochwart (2627 m)
Gehzeiten: insgesamt: rund 6 Std.Parkplatz Hofmahd – über Clozalm zum „Albl“: 1 Std.. > Hochwart: 2,30 Std. > Obere Kessselalm: 1 Std. > Hofmahd: 1,30 Std.