Die Kaserne „Enrico Federico“ in Bruneck und ein Teil der Kaserne „Francesco Rossi“ gehen in Landesbesitz über. Am Militärflughafen in Bozen ist heute das Übertragungsabkommen unterzeichnet worden.
Am Militärflughafen am Sitz des 4. Regiments Aves Altair in Bozen haben heute Nachmittag (4. Oktober) in Anwesenheit des Stabschefs des italienischen Heeres, Armeekorps-General Pietro Serino, Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Regionaldirektor der Agentur für Staatsgüter, Sebastiano Caizza, den fünften Tauschvertrag zwischen Staat und Land besiegelt. Mit diesem Vertrag übernimmt das Land die Kaserne „Enrico Federico“ in Bruneck und einen Teil der Kaserne „Francesco Rossi“ in Meran im Wert von über 33 Millionen Euro. Mit diesen Liegenschaftsübertragungen werden eine Reihe von Bauarbeiten abgegolten, die das Land für das Verteidigungsministerium durchgeführt hat, darunter die Instandsetzungen auf dem Gelände der Polonio-Kaserne in Meran samt Bau eines neuen Wohngebäudes, der Bau von jeweils zwei Wohngebäuden für Militärangehörige in der Bozner Reschenstraße sowie auf dem Areal der Kaserne „Menini De Caroli“ in Sterzing und dem Gelände der Schenoni-Kaserne in Brixen; weitere drei Wohnhäuser hat das Land im Bereich der Battisti-Kaserne in Meran erbaut.
Die Liegenschaften, die heute dem Land übertragen wurden, umfassen eine Fläche von insgesamt 66.000 Quadratmetern und sind Teil der ersten und dritten Programmvereinbarung, die im Rahmen des Einvernehmensprotokolls zwischen dem Staat und dem Land Südtirol unterzeichnet worden sind. Auf der Grundlage dieser Übereinkunft aus dem Jahr 2007 tritt das Finanzministerium über die Agentur für Staatsgüter Immobilien an das Land ab, welche vom Verteidigungsministerium nicht mehr benötigt und genutzt werden. Das Land führt im Gegenzug Bau- und Modernisierungsarbeiten an Einrichtungen und Kasernen des Verteidigungsministeriums durch, in erster Linie jener des italienischen Heeres beziehungsweise der Alpini-Truppen. Das Tauschabkommen hat einen Gesamtwert von 430 Millionen Euro: auf 215 Millionen Euro beläuft sich der Anteil der vom Staat abgetretenen Vermögenswerte. Dieselbe Summe von 215 Millionen Euro bringt das Land auf, um Bauarbeiten für das Verteidigungsministerium durchzuführen. Als nächste Schritte sollen nun die erste Vereinbarung abgeschlossen und in der Folge ein weiteres und sechstes Abkommen geschlossen und ein viertes Programm beschlossen werden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher bedankte sich bei allen, die Schritt für Schritt zur Umsetzung des Abkommens zwischen Staat und Land beigetragen haben. „Wir hatten uns Ziele gesetzt, jetzt ernten wir die Früchte“, erklärte der Landeshauptmann. Angesichts der komplexen Verwaltungsverfahren und der Anzahl der beteiligten Akteure sei dies keine Selbstverständlichkeit. Daher danke er den Verantwortlichen der Militärbehörde und der Agentur für Staatsgüter aber auch der Landesverwaltung und der Gemeinden Bruneck und Meran für die geleistete Arbeit. „Es sind in erster Linie die Gemeinden, die von diesen Übernahmen profitieren. Die Gemeinden stehen nun aber auch in der Verantwortung, die ihnen zur Verfügung gestellten Flächen sinnvoll zu nutzen“, schloss Landeshauptmann Kompatscher.
An der Unterzeichnungszeremonie und der symbolischen Schlüsselübergabe nahmen auch der Leiter der Baudirektion des Verteidigungsministeriums, General Giancarlo Gambardella, der Kommandant der Alpini, General Ignazio Gamba, der für Programmabkommen zuständige Oberst Pasqualino Iannotti und Regierungskomissar Vito Cusumano sowie von Seiten der Landesverwaltung Landesrat Massimo Bessone, der Generalsekretär des Landes, Eros Magnago, und dessen Stellvertreterin Marion Markart, sowie Ressortdirektor Davide Gemmellaro teil. Die Gemeinde Bruneck war durch Bürgermeister Roland Griessmair, Meran durch die Vize-Bürgermeisterin Katharina Zeller und Stadtrat Nerio Zaccaria vertreten. Generalstabschef Serino ist derzeit auch anlässlich der Militärübungen „Vertigo“ (Verdins) und „Summer Resolve“ (Hochpustertal) in Südtirol zu Besuch. (mdg/jw)