Über den Frigele- und den Aichberg

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Über den Frigele- und den Aichberg

Wohl nur die Anwohner wissen, dass es sich dabei um den Berghang handelt, der sich von Oberlana gegen das Ultental hinzieht. Start ist diesmal die Haltestelle beim Gasthaus Teiss, gegenüber dem Busbahnhof von Oberlana.

von Christl Fink

Wir gehen in Richtung Lana bis zur Teissbrücke. Noch davor biegen wir rechts ab und wandern der Falschauer entlang in die romantische Gaulschlucht hinein.

Vorbei an Schloss Braunsberg
Hoch oben thronen seit dem fernen Jahr 1200 Schloss Braunsberg, einst von den Herren von Lana erbaut zur rechten, sowie die versteckte Blasbichl-Kapelle zur linken der Falschauer. Diese schießt hier so ungestüm aus der letzten Enge des Ultentals heraus. Immer an dieser Seite der Schlucht bleibend, wenden wir uns dem Promenadenweg zu, der uns nun in Serpentinen den Hang aufwärtsführt und kommen zur Ultner Straße. Unser Weg führt nun oberhalb der Straße, parallel zu ihr, weiter und mündet in einen uralten Pflasterweg. Diesen nehmen wir links aufwärts, kommen am Stadlerhof vorbei und lassen Schloss Braunsberg links liegen. Bei einem Bildstock müssen wir durch die Unterführung und setzen jenseits der Straße unseren Aufstieg fort.

Am Steinplattenweg nahe Schloss Braunsberg

Das St.-Magnus-Kirchlein

Zu Sankt Magnus
Zur Rechten nun ein altes, verschlossenes Tor und kaum mehr leserlich die Aufschrift: „Gasthaus Burgerhof“. Nochmals überqueren wir die Straße und jenseits wandern wir aufwärts zum schönen St.-Gallus-Kirchlein beim Gagerserhof, der 1722 vom Kloster Weingarten an das Kloster St. Mangg in Füssen verkauft wurde. 1724 wurde die kleine Kreuzkuppelkirche erbaut. Leider ist sie gesperrt und so setzen wir unsere Wanderung, am Zollweghof vorbei, fort. Apfelbäume und Weinreben hinter uns lassend, treten wir nun in den Laubwald. Einer, der so selten gewordenen Mispelbäume, voll behangen mit seinen kleinen, braunen Früchten, steht hier, an der Grenze zwischen Wiesen und Wald.

Kultur- und Naturlehrweg
Wir haben die sehr interessanten Infor­ma­tionst­afeln längs unseres Weges bemerkt, nun stehen auf schmalen Holzstehlen die Namen der verschiedenen Gehölze in deutscher, lateinischer und italienischer Sprache. Drei Wege sind vor uns, wir wählen den mittleren mit der rotweißen Markierung. Es handelt sich immer noch um den Urweg, einst die einzige Verbindung ins Ultental hinein. Wir kommen zur Straße, jenseits führt der Wanderweg weiter. Dann müssen wir kurz nach rechts und gleich wieder nach links – und nun etwas steiler, an der „Lana Höhe“ vorbei zum Wegkreuz mit einem schön renovierten Marterle. Noch wenige Meter rechts aufwärts – schon haben wir den höchsten Punkt erreicht, verlassen wir die Markierung 34 und wenden uns nach rechts.

Ein sonniges Plätzchen
Eben geht es zwischen Wildzaun und Mauer dahin, hier finden wir eine Bank, gerade recht zum Picknick. Dann wandern wir leicht abwärts, an einem einsamen Hof vorbei und durch ein Gatter in einen Mischwald. An einem Brunnentrog vorbei geht es nun immer abwärts. Zwischendurch erfreut uns ein schöner Ausblick hinunter zum St.-Magnus-Kirchlein sowie auf das Schloss Braunsberg, hoch über der wilden Gaulschlucht. Wir überqueren einen Weg, müssen jenseits weiter abwärts bis zum Törggelehof. Unter dem Hof führt ein schmaler Pflastersteig weiter zu einem Bildstock. Wegweiser zeigen verschiedene Richtungen an. Wir wenden uns aufwärts, folgen kurz der kleinen sphaltierten Straße am freskengeschmückten Buschenschank Oberbrunn vorbei und überqueren einen Graben.

Tief unter uns St. Gallus und Braunsberg

St. Anna oberhalb von Tscherms

Der Tschermser Waalweg
Unmittelbar hernach stoßen wir auf eine schmale Asphaltstraße, müssen kurz abwärts und dann nach links, auf den berühmten Marlinger Waalweg. Nur in den Wintermonaten „gehört“ er den Einheimischen, ansonsten ist er meist von Feriengästen überbevölkert. Hatten wir erst den Rückblick hinein ins Ultental mit der Ultner Hochwart und den Weitblick über Lana bis zum Weiß- und Schwarzhorn im Süden, so sehen wir jetzt über den Meraner Talkessel bis tief hinein ins Passeiertal.

Basling und St. Anna
Eine Wegbiegung – plötzlich erblicken wir vor uns Schloss Lebenberg, hoch über Tscherms. Ja, die Burgherren von einst wussten um die schönsten Plätze im Land. Wir kommen zur Leitenschenke und zu Traudls Imbisstand. Gleich dahinter führt die Markierung hinunter nach Tscherms. Aber erst wandern wir durch Obstwiesen, am „Schöpfer“ vorbei zum Schloss Basling mit Montessori-Kindergarten und -schule. Nun geht es kurz nach rechts über die Asphaltstraße, Kreuzwegstationen entlang zum nahen St.-Anna-Kirchlein, das zum Schöpfer gehört. Auf Markierung 37 sind wir in wenigen Minuten in Tscherms und an der Bushaltestelle.

 

INFO
Anfahrt: Mit dem Bus nach Oberlana
Ausgangspunkt: Teissbrücke
Ziel: Kultur- und Naturlehrpfad
Gehzeiten: insgesamt rund 2,30 Std.
Beste Zeit: das ganze Jahr, wegen der Beliebtheit bei den Gästen ist die Wanderung frühmorgens oder in den Wintermonaten empfehlenswert.