Landesrat Philipp Achammer hat in Bruneck mit Podiumsgästen aus dem Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsbereich diskutiert. Die Rolle und Bedeutung der Kultur standen dabei im Vordergrund.
Rund 60 Bürgerinnen und Bürger sind am gestrigen Dientag (13. Dezember) in Bruneck der Einladung von Wirtschafts- und Kulturlandesrat Philipp Achammer und dessen Podiumsgästen, der Unternehmerin Ursula Mahlknecht Pizzinini, dem Künstler Carlo Speranza und dem Kunsthistoriker Markus Pescoller gefolgt. Die Rolle und Bedeutung der Kultur standen bei der Abschlussveranstaltung der Diskussionsreihe ‚Kulturperspektiven 2.0: Wirtschaft und Kultur im Gespräch‘ im Mittelpunkt. Es ging um Fragen „Wie ist die Reflexion auf Kultur in Südtirols Gesellschaft?“, „Wie ist der Stellenwert der Kultur?“ und „Welche Rolle hat die Kultur gegenüber der Wirtschaft und welche Verantwortung die Wirtschaft gegenüber der Kultur?“.
Kultur hält die Gesellschaft zusammen
Zur gesellschaftlichen Relevanz von Kultur sagte Wirtschaft- und Kulturlandesrat Philipp Achammer: „In Zeiten einer angespannten Lage brauchen wir mehr denn je ein Element, das die Gesellschaft zusammenhält: Und das ist die Kultur. Sie ist die zentrale Antwort in herausfordernden Zeiten.“ Und weiter: Kultur solle sich nicht über den wirtschaftlichen Aspekt definieren, jedoch sei Kultur ein Wirtschaftssektor, den es nicht zu unterschätzen und den es anzuerkennen gelte. Zudem sollten öffentliche Beihilfen im Kulturbereich nicht die Eigenverantwortung unterbinden. „Kultur muss immer die Möglichkeit haben, auch nicht marktfähige Themen aufzugreifen. Kultur muss Vielfalt zulassen“, unterstrich Landesrat Achammer.
Fünf Orte, zahlreiche Themen: Ein breiter Austausch zwischen Wirtschaft und Kultur
Die Diskussionsveranstaltung in Bruneck war der Abschluss einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel ‚Kulturperspektiven 2.0: Wirtschaft und Kultur im Gespräch‘, die ihren Auftakt Anfang Mai in Bozen hatte. Nach Bozen machte sie in den Gemeinden Brixen, Meran und Naturns Station. Stets mit Landesrat Achammer dabei waren Podiumsgäste aus dem Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsbereich. So verschieden die Orte und Podiumsgäste, so vielfältig waren auch die Themen. Gemeinsam war allen fünf Diskussionsabenden, an denen sich insgesamt rund 200 Bürgerinnen und Bürgern beteiligten, der anregende und breite Austausch dahingehend, dass Kunst, Kultur und Wirtschaft zusammenwirken müssen, auch um eine gemeinsame Zielrichtung, ein gemeinsames gesellschaftliches und kulturelles Projekt für dieses Land zu haben. Dabei verwies Landesrat Achammer mehrfach auf die bereits auf den Weg gebrachte Vorsorgeleistung für freischaffende Künstlerinnen und Künstler und spricht sich für weitere Schritte aus, um Kulturschaffende zu stärken.
Kultur und Wirtschaft gemeinsam denken und im Dialog bleibe
Das von Landesrat Achammer im Frühjahr initiierte Forum hatte zum Ziel, den Dialog zwischen Kultur und Wirtschaft zu intensivieren und aufzuzeigen, was Kultur für die Wirtschaft leisten kann. Anlass hierfür war die von ihm angeregte Kulturstudie zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kultur in Südtirol (2022). Diese hat das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) der Handelskammer in Bozen durchgeführt und im März 2022 vorgestellt. Sie hält fest, dass der Kultur- und Kreativsektor im Jahr 2019 mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftete, also rund 2000 Euro pro Einwohner im Jahr. „Die fünf Diskussionsabende waren gut, klug und bereichernd. Sie haben zum einen auf Notwendigkeiten, Dringlichkeiten oder neue Ansätze aufmerksam gemacht, zum anderen gezeigt, dass Wirtschaft und Kultur mehr gemeinsam haben, als man auf dem ersten Blick glaubt. Um so mehr gilt es, im Dialog zu bleiben“, resümierte Landesrat Achammer. (eb)