Von der Töll nach Naturns

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Von der Töll nach Naturns

Sehr bekannt ist der Weg an der Sonnenseite von Rabland nach Naturns, wenige dürften die gegenüberliegende Schattenseite kennen, die aber ihre besonderen  Reize hat, ob nun der Peter- Mitterhofer – Weg, der Rittersteig, oder die Klimainsel.
von Christl Fink

Wir starten am Bahnhof Töll, wohin uns der Schienen-Ersatzbus bringt, finden dort auch gleich die ersten Wegweiser und folgen der Markierung 25.

Durch den Mischwald
Vorbei am „Onkel Taa“ mit einem Sammelsurium von Objekten, einer umfunktionierten ehemaligen Kapelle, sowie dem K. u. K. Museum, wandern wir über einen breiten, leicht ansteigenden Waldweg. Sobald der Wegweiser nach Plaus, immer mit Markierung 25, in einen Steig mündet, der links bergauf führt, folgen wir diesem. Die Leberblümchen malen immer wieder herrliches Blau in die braune, noch winterliche Erde. Schließlich kommen wir durch ein Gatter in der Nähe des Niederebenhofes, den ein Biobauer mit viel Fleiß und Leidenschaft bewirtschaftet. Erst ein mächtiges Mühlrad, dann kommen wir bald schon zur Hofstelle, wo es sogar ein „Bioladele“ und dahinter Gewächshäuser gibt.

Kapelle, Museumsobjekt oder mehr bei Onkel Taa

Erneuertes Mühlrad am Biohof

Klimainsel mit Ölbäumen, Zypressen und Palmen

Eine Klimainsel
Daran vorbei erreichen wir einen breiten Weg, der mit einer originellen Beleuchtung versehen ist. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, denn hier wachsen Olivenbäume, Kakteen, Palmen und Zypressen. Hinter dem zarten Rosa der blühenden Bäume leuchten die weißen, schneebedeckten Gipfel des oberen Vinschgau. An Bienenständen vorbei durch ein großes Gatter kommen wir zu einer kleinen Holzbrücke. Jenseits müssen wir kurz einen kleinen Bach entlang steiler hinunter. Dann wird es wieder flacher und durch ein Gatter geht es vor dem „Palus“ abwärts und bei den Wegweisern wiederum im rechten Winkel unter dem Hotel Mehringer vorbei bis zu einem Gehöft mit Esel und Gänsen.

Naturdenkmal Ascherau
Noch ist diese Wildnis braun und im Winterschlaf. Wir durchqueren eine Wiese und kommen schließlich zu einer schmalen Asphaltstraße, die wir aufwärts gehen. Noch ein kleiner Bach – und der Weiler Ried, der noch zu Algund gehört, ist zu Ende. Der Gröbenweg führt uns am Haus Melsmühl vorbei, abwärts zum alten Hof Mels und weiter zum Haus Lärchenwald. Hier verlassen wir die Markierung 25, die direkt nach Plaus führt und müssen wiederum nach links in Richtung Naturns.
Dem Waldrand entlang wandern wir über einen breiten Weg zum Weisenheimer Platz mit Tisch und Bänken. Ein guter Ort für eine Rast! Der Weg wird kurz wieder zum Steig und führt dann abwärts zur Kreuzung.

Im Tal beginnt es zu blühen

Ein erster Blick zur stolzen Burg Tarantsburg

Weiter auf dem Rittersteig
Die Hälfte der Strecke ist nun erreicht: 1,30 Stunden zurück zur Töll und dieselbe Zeit­an­gabe für Naturns! Wir folgen jetzt dem Rittersteig mit der Markierung 1. Es geht wieder in den Wald und kurz ziemlich aufwärts, ehe wir um eine Kurve biegen und ganz plötzlich an einem alten, verlassenen Gehöft vorbeikommen. Nun geht es über eine kleine Holzbrücke und aus dem Wald, wir umrunden eine Wiese und haben bereits einen herrlichen Blick auf die stolze Burg Tarantsberg. Hinter einem Haus mit einem bellenden Hund vorbei kommen wir direkt vor das Schloss. Im Jahr 1217 erbaut, ging die Burg bald auf die Annenberger über und ist heute in privatem Besitz. Kurz auf Asphalt abwärts, nach links die Straße weiter, bis wir wiederum den Wegweiser hinauf in den Wald entdecken.

Dem Ziel entgegen
Durch ein kleines Gatter erreichen wir den Waldrand, wandern oberhalb eines Eselstalls weiter und kommen in leichtem Auf und Ab, über kunstvoll angelegte, sichere Stege schließlich über eine Brücke. Jenseits, bereits in Na­turns, ist der Beginn des bekannten Jesus- Besinnungs-Weges. Wir jedoch müssen hinunter, an einem Freizeitgelände vorbei zur Straße. Entlang dieser wandern wir nun der Talmitte zu und damit zum Zugbahnhof und zur Etsch. Vor den Geleisen geht es kurz links aufwärts, dann haben wir unser heutiges Ziel erreicht. Dankbar und mit vielen neuen Eindrücken kehren wir wieder heim.

 

INFO:
Anfahrt: Mit dem Busersatzdienst zum Bahnhof Töll
Ausgangspunkt: Töll (506 m)
Ziel: Naturns (554 m)
Gehzeit: insgesamt 3 – 3,30 Std.
Beste Zeit: Frühling, Sommer, Herbst