In Erinnerung an einen inspirierenden Chorleiter

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In Erinnerung an einen inspirierenden Chorleiter

Der Carl-Orff-Chor von Markt­oberdorf zählt zu den bedeutendsten Chören weltweit. Seine Ursprünge gehen auf den Kammerchor der Stadt Marktoberdorf im Allgäu zurück, der von Arthur Groß zu internationalen Erfolgen geführt wurde und seit Anfang der 1980er Jahre auf Anregung von Carl Orff selbst dessen Namen tragen durfte. Der charismatische Chorleiter, der 2019 verstorben ist, hatte auch enge freundschaftliche Beziehungen nach Südtirol, insbesondere zum Burggräfler Singkreis mit seinem Leiter Veit Pamer.

Bei einem kürzlichen Kurzurlaub von Sibylle Groß, Ehefrau des verstorbenen Chormeisters, in Algund traf sich der Burggräfler Singkreis mit ihr und lud sie zu einem gemütlichen Beisammensein ein. Dabei berichtete Chorleiter Veit Pamer rückblickend über die Stimmbildungs- und Chorbildungswochenenden, die Arthur Groß in den Jahren von 1985 bis 2010 mit dem Burggräfler Singkreis gemacht hat. Zweimal war der Chor in Marktoberdorf und durfte gemeinsam mit dem Carl-Orff-Chor ein Konzert geben und den Carl-Orff-Chor zu einem Konzert hier nach Algund einladen. Veit Pamer ist es auch gelungen, mit Unterstützung des Bezirksvorstandes Burggrafenamt-Vinschgau, ein Bezirkssingen in Algund zu organisieren, bei dem Arthur Groß am 17. November 1996 als Fachjuror zwölf Chöre aus unserem Bezirk bewertet und das Bewertungsergebnis den Chorleitern überreicht hat. Frau Sibylle Groß berichtete über die großartige Feier zu seinem 80. Geburtstag im Dezember 2015 in Marktoberdorf und auch über den Leidensweg ihres Mannes, der in seinen letzten Jahren an Alzheimer erkrankte und im Alter von 84 Jahren verstarb. Der Burggräfler Singkreis schenkte Frau Groß eine CD, auf der der „Städtische Kammerchor Marktoberdorf“ – seit 1983 „Carl-Orff-Chor“ genannt – Madrigale von H. L. Hassler singt. Der Meraner Musikwissenschaftler Karl Hermann Vigl stellte den „großen Chor aus der kleinen Stadt“ Markt­oberdorf Anfang der 1980er Jahre im Sender Bozen der RAI mit seinen erstklassigen Bewertungen in vielen europäischen Musikmetropolen vor, wo er sich insgesamt mit ungefähr 200 anderen Chören gemessen hatte und wo die Fachjury über die Leistung des Carl-Orff-Chores folgendes Urteil fällte: „Es war absolut perfekt, wir hatten nichts auszusetzen.“