Rund um den Göllersee

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Rund um den Göllersee

Letzte spätherbstliche Farbenpracht in den Mischwäldern unterhalb von Aldein, der um diese Zeit so verträumte See, herrliche Ausblicke ins breite Etschtal zwischen Bozen
und Salurn und der Kaiserberg aus der Vogelperspektive: Das alles bietet diese Wanderung.
von Christl Fink

Wir fahren mit dem Bus bis zur Haltestelle Unterlehen und gehen zu den Wegweisern auf der anderen Straßenseite.

Am Hirschenlockbrunnen

Auf dem Weg zur Rotwand

Roter Pophyr – die Rotwand

Auf zum Göllersee!
Der Markierung 17 folgend wandern wir zuerst auf einer breiten Forststraße durch Laubwald in Richtung Göllersee. Die letzten Blätter tanzen noch in kleinen Kreisen zu Boden, der bereits von einem dicken Laubteppich bedeckt ist. Am „Hirschenlockbrunnen“ finden wir Wegweiser sowie Tisch und Bänke. Noch ein kleiner Wald, dann zwischen zwei Wiesen an einem Tiergehege vorbei, kommen wir über den „Josefisteig“ zu einer Abzweigung und nehmen den linken Weg. Dieser steigt nach einer Senke stetig leicht an. Wir folgen immer dem Wegweiser zum See und passieren dabei mächtige Felsplatten aus Porphyrgestein. Vor etwa 270 Millionen Jahren gab es hier viele sehr aktive Vulkane. Die erkaltete und erstarrte Lava bildete dann die riesige Bozner Porphyrplatte.

Vulkane, Gletscher und der Göllersee
Jahrtausende später in der Eiszeit war unser Land von Gletschern bedeckt, nur die Berggipfel ragten aus dem Eis heraus. Die Gletscher „wanderten“ und schliffen die Felsen ab, daher der Name Gletscherschliff. Über diese „Erdgeschichte“ geht es noch kurz bergauf, beim Wegweiser dann hinunter zur Felswanne, in die der Göllersee eingebettet ist. Er ist 180 m lang, 50 m breit und an der tiefsten Stelle gut 3 m tief. Wir umrunden ihn auf der linken, unteren Seite und genießen die tiefe Stille. Längst sind die Vögel verstummt, die im Frühling so laut gezwitschert haben und die fröhlich lärmenden Badegäste des Sommers sind verschwunden. Wir umrunden den See bis zu der Stelle, an der wir zuvor zum See hinabgestiegen sind und wo der Wegweiser „zu Weg 17 Aldein“ steht.

Zum Biotop Pigleider Moos
Diesem folgen wir nun aufwärts und halten uns eher rechts, bis wir die rot-weiße Markierung an einem Durchlass im Zaun entdecken. Hier müssen wir hin und nun geht es entlang eines idyllischen, gelb leuchtenden Moores und darüber hinaus zu einem weiteren Durchlass. Wir wandern auf einem ebenen Waldweg, überqueren einen kleinen Bach und aufgepasst, gleich zweigt auf der linken Seite im spitzen Winkel ein schmaler Steig ab, dem wir folgen. Vorbei an gestapeltem Holz entdecken wir einen markierten Pfad, der nach rechts aufwärts führt. Diesen nehmen wir, bald plätschert rechts ein kleiner Bach, und wir erreichen eine Anhöhe mit Wegweisern und einer Rastbank. Gleich danach sehen wir schon das Biotop Pigleider Moos. Jetzt links, am Zaun entlang weiter, immer in Richtung Aldein bis zum Wegweiser: „Aldein Restaurant Schönblick“.

Hinter dem Mitterberg versteckt sich der Kalterer See

Blick in Richtung Salurn

Zum Schönblick und zurück
Es geht scharf nach rechts, kurz etwas steiler über Reste eines alten Pflasterweges, dann über eine abgeholzte Lichtung und schon sieht man Wiesen und die ersten Häuser. Auf dem schmalen Asphaltweg erreichen wir die Aldeiner Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite stärken wir uns bei den winterlichen Temperaturen im Gasthaus Schönblick. (Samstag Ruhetag). Das Gasthaus Ebner-Pfiffikus, etwas weiter in Richtung Kirche, hat dagegen am Mittwoch Ruhetag. Wir wandern den gleichen Weg zurück bis zum Pigleider Moos und dem Wegweiser: „Mark. 17 Hexenstein und Göller­see“. Zuerst eben, dann abwärts geht es über Gletscherschliffe bis zu dem Punkt, wo man schon den See bereits sieht und der markierte Steig nach rechts abbiegt. Wir gehen aber geradeaus hinunter bis zum bereits bekannten Wegweiser: „zu Weg 17 Aldein, zu Weg 17 Burg­stalleck“.

Hinunter zur Rotwand
Wir gehen nun in der Richtung, aus der wir gekommen sind, abwärts und entdecken die Markierung zur Rotwand. Der schmale Steig wird breiter und führt nach der Überquerung des Forstweges zu einem einzigartigen Aussichtspunkt mit Tisch und Bänken. Hier fallen die rötlichen Porphyrfelsen senkrecht ins Tal ab und geben der Wand ihren Namen. Auf der anderen Seite führt die Markierung wieder hinauf zum Weg, den wir schon kennen. Nun geht es zum Hirschenlockbrunnen. Wer möchte, kann von hier aus zum Burgstalleck gehen, wir wanden aber zurück zum Ausgangspunkt und damit zur Bushaltestelle. Wenn wir den Bus in Richtung Aldein/Weissenstein nehmen, bringt er uns ohne Umzusteigen über Deutschnofen durch das Eggental nach Bozen.

INFO:
Ausgangspunkt: Haltestelle Unterlehen
Ziel: Göllersee, Gasthaus Schönblick und Rotwand
Gehzeit: insgesamt 3,15 – 3,30 Std.Unterlehen > Göllersee: 35 Min. > Schönblick: 35 Min. > Rotwand: 45 Min. > 1 – 1,15 Std.
Anfahrt: Mit dem Zug bis Neumarkt oder Auer (Achtung: eingeschränkter Zugverkehr am Wochenende) und mit dem Bus in Richtung Aldein/Weissenstein bis zur Haltestelle Unterlehen.