Die Generation 65+ ist eine wichtige und wertvolle Gruppe in unserer Gesellschaft. Sie umfasst Menschen, die das Rentenalter erreicht haben,
und oft wird sie auch als „ältere Generation“ bezeichnet.
von Markus Auerbach
Diese Menschen haben in ihrem Leben viel erlebt und mitgestaltet. Sie sind eine Quelle der Erfahrung und Geschichten, die uns alle bereichern können. Doch wie lebt es sich, wenn man 65 oder älter ist? Welche Chancen und Herausforderungen gibt es?
Eine aktive Generation
Viele Menschen über 65 sind heute fit und aktiv. Sie nutzen ihre freie Zeit, um Hobbys nachzugehen, sich ehrenamtlich zu engagieren oder Reisen zu unternehmen. Vereine, Kulturveranstaltungen oder Bildungsangebote wie Seniorenuniversitäten sind sehr beliebt. Das zeigt: Das Leben nach der Pension kann abwechslungsreich und erfüllend sein. Manche entdecken neue Leidenschaften, etwa das Malen, das Wandern oder das Lernen von Sprachen. Auch der Kontakt zur Familie ist für viele wichtig. Großeltern spielen eine große Rolle in den Familien. Sie kümmern sich oft liebevoll um ihre Enkelkinder und sind eine wichtige Unterstützung für die jüngeren Generationen.
Herausforderungen im Alter
Trotz der vielen positiven Seiten bringt das Alter auch Herausforderungen mit sich. Gesundheit ist ein großes Thema. Es können Krankheiten oder körperliche Einschränkungen auftreten. Ärztliche Betreuung und ein gutes Gesundheitssystem sind daher sehr wichtig. In Südtirol gibt es glücklicherweise ein dichtes Netz an Krankenhäusern, Hausärzten und Pflegeangeboten. Doch nicht immer reichen diese Angebote aus. Ein weiteres Thema ist die finanzielle Lage. Viele Rentner kommen gut zurecht, aber manche müssen mit einer kleinen Rente auskommen. Das macht das Leben schwieriger, besonders wenn die Preise steigen – sei es für Lebensmittel, Miete oder Energie. Auch Einsamkeit ist eine große Herausforderung, die viele Menschen über 65 betrifft. Wenn der Partner oder Freunde sterben oder Kinder weit weg wohnen, kann der Alltag einsam werden. Hier sind Gemeinschaftsangebote und Nachbarschaftshilfen besonders wichtig, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Technik und Digitalisierung
Ein spannender Bereich ist die moderne Technik. Smartphones, Computer und das Internet spielen eine immer größere Rolle in unserem Leben. Für die Generation 65+ ist das oft eine neue Welt. Manche sind begeistert und nutzen E-Mails, Videotelefonie oder Online-Banking. Andere tun sich schwerer, sich mit der digitalen Technik anzufreunden. Es gibt jedoch viele Kurse und Initiativen, die helfen, den Umgang mit der Technik zu lernen. Das ist wichtig, denn immer mehr Alltagsdinge, von Behördenwegen bis zum Einkauf, laufen digital ab.
Nie zu alt zum Lernen
Verschiedene Kurs- und Freizeitangebote bereichern das Leben der Senioren und eröffnen neue Perspektiven. Volkshochschulen bieten ein breitgefächertes Kursangebot, das auf die Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten sind. Es geht nicht nur um Wissenserwerb, sondern auch um soziale Kontakte und aktive Lebensteilnahme.
Herr Rainer, welche Kurse bieten Sie speziell für Senioren an?
PC-Grund- und Übungskurse, Android-Smartphones, sicherer Umgang mit dem Internet im Alltag. Gesundheitskurse wie Osteoporose, Beckenbodentraining, Wirbelsäulengymnastik usw. Im Herbst 2024 haben wir den 1. Kurs für Alltagsbegleiter angeboten (aufgrund der großen Nachfrage folgt im Frühjahr 2025 ein weiterer Kurs). Zudem gibt es viele ältere Teilnehmer in unseren Kursen, etwa bei Kulturwanderungen, Sprach- und Freizeitkursen. Diese Angebote fördern auch den sozialen Austausch.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die soziale Interaktion zwischen den Teilnehmenden zu fördern?
Die Kurse für Senioren finden alle in Anwesenheit statt. Dadurch findet schon während des Kurses ein reger Austausch unter den Teilnehmern statt. Viele treffen sich nach den Kursen zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken. In sehr vielen Kursen und Veranstaltungen treffen ganz unterschiedliche Generationen aufeinander – das ist eine wunderbare Bereicherung für alle.
Gibt es kreative Angebote, wie Kunst- oder Musikworkshops, die besonders beliebt sind?
Unser Musikgeschichtsseminar mit Dr. Stefan Kofler erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit, ebenso der Aquarellkurs und die Keramikwerkstatt. Auch unsere Kochkurse sind sehr beliebt.
Wie holen Sie Feedback von den Teilnehmenden ein und wie fließt es in die Planung zukünftiger Kurse ein?
Das Planungsteam steht im ständigen Austausch mit den Referenten und Teilnehmenden. So werden Wünsche und Bedürfnisse schnell erkannt und nach Möglichkeit berücksichtigt. Im Allgemeinen gibt es spezielle Fragebögen, mit denen wir jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Kursen überprüfen. So können wir eine hohe Qualität der Kurse garantieren und systematisch Feedback einholen.
Gibt es spezielle Programme oder Ermäßigungen für Senioren an?
Leider können wir den Senioren keine speziellen Ermäßigungen fanbieten, da alle unsere Kurse knapp kalkuliert sind. Wir planen aber immer wieder kostenlose Veranstaltungen, um auch Menschen mit geringerem Einkommen die Teilnahme zu ermöglichen – so ist zum Beispiel das beliebte Philosophische Café kostenlos.
Planen Sie, Ihr Kursangebot zu erweitern oder zu verändern? Wenn ja, in welche Richtung?
Wir planen, unsere Kurse in Gesundheit (Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, psychische Gesundheit, individuelle Lebensführung), Wohlbefinden (Achtsamkeit, Meditation, Entspannung, soziale Aktivitäten, generationenübergreifende Ansätze) und Vorsorge (Altersvorsorge, Patientenrechte, Vorsorgevollmachten) auszubauen, um das Gesundheitsbewusstsein der älter werdenden Bevölkerung zu fördern. Die Bedürfnisse der Generation 65+ haben sich durch gesellschaftliche Entwicklungen, medizinischen Fortschritt und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein verändert. Wir möchten die Lebensqualität der Generation 65+ verbessern und sie für ein aktives, gesundes Leben rüsten.