Die Mitte-Links-Parteien haben die Regionalwahlen in der Emilia-Romagna und in Umbrien gewonnen. In der Emilia-Romagna war das Ergebnis weitgehend vorhersehbar. Der neue Präsident Michele de Pascale erhielt 55 % der Stimmen, während die Mitte-Rechts-Parteien bei 40 % verharrten.
Die gesamte Aufmerksamkeit richtete sich jedoch auf Umbrien, wo das Wahlergebnis weniger sicher war. Für die Mitte-Rechts-Koalition kandidierte die bisherige Präsidentin der Region, Donatella Tesei von der Lega, die auch von Ministerpräsidentin Meloni unterstützt wurde. Diese hielt sich jedoch aus dem Wahlkampf weitgehend heraus, da sie eine Niederlage befürchtete. Die Mitte-Links-Parteien waren in einer Koalition vereint, von Renzi bis Calenda, von der Demokratischen Partei bis zur 5-Sterne-Bewegung und den Grünen. Alles lief wie erhofft: Stefania Proietti, die ehemalige Bürgermeisterin von Assisi, wurde zur neuen Präsidentin gewählt. Die politische Landschaft Italiens verdichtet sich immer mehr zu einem bipolarem System, in dem sich zwei Blöcke gegenüberstehen: Mitte-Rechts und Mitte-Links. Die Stimmen konzentrieren sich zunehmend auf die beiden größten Parteien, Fratelli d’Italia und PD. Der Wettstreit zwischen Lega und Forza Italia um den Status der zweitstärksten Partei scheint zunehmend zugunsten von Forza Italia auszugehen. Der Zuwachs der PD geht vor allem zu Lasten ihrer Verbündeten, insbesondere der 5-Sterne-Bewegung, die weit hinter ihren früheren Ergebnissen zurückbleibt und häufig sogar von der Grün-Linken-Allianz, der zweitstärksten Kraft in der Koalition, überholt wird. Die Frage ist, ob es den Mittelinks-Parteien auch in Zukunft gelingen wird vereint aufzutreten, oder ob die Differenzen zwischen den Zentrumsparteien und den links-grünen Parteien ein zu großes Hindernis darstellen. Nicht zu vergessen sind die übergroßen Egos von Politikern wie Renzi und Calenda. Dennoch wird es davon abhängen, wie lange sich die Regierung Meloni an der Macht halten kann.