Nach Vinschgerbahn (2006), Pustertalerbahn (2010) und Brennerbahn (2016) wurde nun die Bahnlinie Bozen-Meran auf ihre barrierefreie Zugänglichkeit überprüft.
Um für alle Fahrgäste eine sichere, bequeme und vor allem selbständige Benützung der Züge zu gewährleisten, soll die Zugänglichkeit der Bahnhöfe zwischen Bozen und Meran verbessert werden. Im Auftrag der Landesabteilung Mobilität hat die Sozialgenossenschaft „independent L.“ als landesweit tätiges Kompetenzzentrum für den Abbau architektonischer Barrieren deshalb eine umfangreiche Analyse der Zugänglichkeit aller zehn Bahnhöfe entlang der Bahnstrecke (Meran, Untermais/Meran, Lana/Burgstall, Gargazon, Vilpian/Nals, Terlan, Siebeneich, Sigmungskron, Bozen/Kaiserau und Bozen Süd/Messebahnhof) durchgeführt.
Der Bahnlinie wurde insgesamt ein zufriedenstellendes Zeugnis ausgestellt, hieß es vor kurzem bei einem Treffen von Mobilitätslandesrat Florian Mussner mit Vertretern des Schienennetzbetreibers RFI (Rete Ferroviaria Italiana) sowie der betroffenen Gemeinden und den Experten von „independent L.“. „Um das Umsteigen auf die öffentliche Mobilität weiter zu fördern, strebt das Land die Barrierefreiheit auf allen Bahnstrecken in Südtirol an, denn immer mehr Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen und Familien mit Kinderwägen sind mit der Bahn unterwegs, und dies wollen wir als Land auch weiterhin fördern“, sagte Mussner beim Treffen in Bozen.
Für jeden Bahnhof wurde ein detaillierter Adaptierungsplan zur Beseitigung und Überwindung von architektonischen Barrieren ausgearbeitet. „Überprüft wurden alle Innenbereiche und angrenzenden Außenbereiche, also die öffentliche Verkehrsfläche, wie Parkplätze, Gehwege, Gebäudezugänge, Rampen, Fahrstühle, Treppen, Stufen, Hilfsmittel sowie die Toiletten und Gastronomiebereiche“, erklärte Günther Ennemoser, Bereichsleiter vom Beratungsdienst Abbau Barrieren von „independent L.“. Neben der Zugänglichkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erfasst die Analyse auch die Bedürfnisse von Fahrgästen mit sensorischen Beeinträchtigungen.
Neben der technischen Analyse der Zugänglichkeit werden die gesammelten Erhebungsdaten in Zusammenarbeit mit RFI bald auch digitalisiert und auf der landesweiten Informationsplattform für Barrierefreiheit und Mobilität www.suedtirolfueralle.it veröffentlicht, um allen Fahrgästen bestmögliche Informationen über die Zugänglichkeit der Südtirol Bahn zu geben. (SAN)