Ulten – Das schöne Herbstwetter lockt noch einmal in die Höhe!

Urige Almen, eine große Einsamkeit, herrliche Bergseen und als Zugabe ein lohnender Gipfel für alle berggewohnten Wanderer!

Hinter St. Walburg im Ultental zweigt rechts die Straße auf den Larcherberg ab. Diese geht es mit dem Auto hinauf bis zum höchsten Bauernhof, dem Simianer. Orts­unkundige werden am besten zwischendurch einmal um Auskunft fragen. Bevor die Straße den Wald verlässt, stellen wir das Auto auf dem kleinen Parkplatz am Waldrand ab und gehen wenige  Schritte bis zum Simianerhof.

Zur Riemerberglalm (2.050 m)

Die urige Riemerberglalm

Hier zeigen uns die Markierungstafeln bereits Richtung und Zeit. In einer Stunde gemütlichen Aufwärtswanderns auf Markierung 4 durch den Wald erreichen wir die Riemerberglalm. Nun bietet sich uns ein herrlicher Blick über den Arzker Stausee hinweg auf das 3250 m hohe Hasenöhrl. Links davon, auf der gegenüberliegenden Talseite, grüßen die Ilmenspitze, die Ultner Hochwart und der Große und Kleine Kornigl. Oberhalb der Hütte steigen wir nochmals 10 Minuten bergan, ehe wir den Panoramaweg erreichen. Weitere Hinweisschilder helfen bei der Orientierung.

Wetterlärchen und Goldteppiche aus Nadeln
In gemütlicher, fast ebener Wanderung geht es zwischen Wetterlärchen, die im schönsten Gold im Sonnenlicht flammen. Immer schütterer wird der Wald, der schließlich in freies Almgelände übergeht, und ständig haben wir nun immer den Hohen Dieb im Blick. Nach einer Stunde erreichen wir über ein Bächlein die Kofelrast, das sind zwei winzige Almhütten, eine bereits am Zusammenfallen. Wir jedoch wollen weiter. Hier steigt unser Pfad nochmals an, ehe wir den Felsenriegel erreichen, der den Abschluss des unteren Sees bildet. Nach einigen Schritten ist unser erstes Ziel erreicht! Ein wunderbarer, tiefblauer See, umrahmt vom Hohen Dieb und vom Rontscher.

Die Kofelrastseen

Der untere Kofelrastsee

Die beiden Seen liegen unmittelbar vor dem Übergang zur Tarscher Alm am Vinschgauer Nörderberg. Der erste ist sehr lang gezogen auf 2405 m Meereshöhe, der hintere liegt nur zwei Meter höher. Wer will, kann bei den beiden Seen ein Plätzchen zur ausgiebigen Rast suchen und hat dabei die Qual der Wahl. Um jedoch zum Gipfel aufzusteigen, müssen wir gar nicht zum oberen See, sondern halten uns links des unteren und erreichen auf gutem Steig in rund einer Stunde den Gipfel. Mit seinen 2730 m Höhe und seiner markanten Dreiecksform ist der Hohe Dieb ein lohnendes Ziel mit überwältigender Rundsicht.

Zwei Gipfel
Der Gipfel ist zwar leicht zu besteigen, doch ist auch hier die nötige Vorsicht geboten. Tief unter uns schimmern die zwei Kofelrastseen. Lange bleibt man meist nicht auf dieser luftigen Höhe, dazu bläst der Wind zu scharf. Entweder über den Aufstiegsweg oder aber in Richtung Vinschgau über den hinteren Gipfel, den so genannten Vinsch­ger Hohen Dieb im Gegensatz zum gerade verlassenen Ultner Hohen Dieb kann man am Grat bleiben und über das Joch zum oberen See absteigen. Angesichts der späten Jahreszeit und der früh einbrechenden Dunkelheit wählen wir diesmal den direkten Abstieg. Noch schnell die Füße im klaren Wasser erfrischt, dann machen wir uns auf den Rückweg.

Heimwärts wir ziehen
An der Kofelrast mit den zwei kleinen Hütten vorbei geht es über das Bächlein und dann bei der ersten Abzweigung hinunter zur Kühbergalm (2050 m). Diese erst vor vier Jahren errichtete Hütte wurde von den Pächtern mit viel Geschmack und Liebe hergerichtet. Links der Hütte finden wir gleich die Markierung, die über das Bächlein führt. In herrlicher Wanderung fast eben geht es nun durch Wald und an vielen Alpenrosen entlang nur zuletzt leicht ansteigend zur Riemerberglalm. Von hier aus nehmen wir den Aufstiegsweg und erreichen müde, aber glücklich den kleinen Parkplatz, wo das Auto wartet.

von Christl Fink

Immer mehr Gipfel werden sichtbar

Blick auf das Mutegg und Hasenöhrl

Ausgangspunkt: Simianerhof auf dem Larcherberg

Ziel: Kofelrastseen

Gehzeiten: insgesamt rund 6,30 Std.

P. Simeaner (rund 1.600 m) > Riemerberglalm (2.050 m):
1,10 Std. > unterer Kofelrastsee (2.405 m): 1,20 m > Hoher Dieb: (2.730 m): 1 Std.

Pfelders > „Muaterle“ 1,40 Std.;  > Ulfas 1,30 Std.;  > Platt 30 Min.

Rückweg: Hoher Dieb > See: 40 Min. Kühbergalm: 50 Min. > Riemerberglalm 40 Min. > Parkplatz: 1 Std.

Beste Zeit: Mitte Mai bis Spätherbst

Anfahrt: Mit dem PKW hinter St. Walburg in Ulten auf den Larcherberg bis zum Parkplatz vor dem Simianerhof.