Impulse für ein gesundheitsförderndes Handeln haben sich Mitarbeitende im Bildungs- und Sozialbereich bei Netzwerktagungen in Meran und Bruneck geholt.
Am Mittwoch (15. November) fand in Meran die jährliche Tagung zur Gesundheitsförderung und Prävention unter dem Motto „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ statt. Rund zweihundertfünfzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bildungs- und Sozialbereich setzten sich in der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie Meran „Marie Curie“ mit drei Schwerpunkthemen auseinander, und zwar mit der Sinnorientierung als Schlüssel für gelingende Entwicklung, mit der Förderung persönlicher Potenziale und des Selbstwertes sowie mit der bewussten Lebensgestaltung als Grundlage ganzheitlicher Gesundheit. Hauptreferenten waren die Mitbegründerin der Initiative „Schule im Aufbruch“, Buchautorin und aktive Bildungsinnovatorin, Margret Rasfeld, aus Berlin und der ehemalige Bodyguard und Anti-Aggressionstrainer Michael Stahl aus Hopfingen.
Margret Rasfeld stellte Bildung für nachhaltige Entwicklung als Kernauftrag in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen und zeigte anhand innovativer Ansätze auf, wie den Herausforderungen der Zukunft auf kohärente Weise begegnet werden kann. Diesen Ausführungen stellte Michael Stahl auf berührende Art und Weise den Wert von liebevoller Beziehung zu sich selbst und anderen auf, die junge Menschen in ihrer Persönlichkeit und somit in ihren Potentialen stärkt und fördert ergänzend gegenüber. In sechs Workshops hatten die Teilnehmenden am Nachmittag die Möglichkeit, die Inhalte des zu vertiefen und weitere Impulse aufzugreifen.
Organisiert wurde die Tagung vom Bereich Innovation und Beratung, dem Sozialsprengel Meran, der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg, dem Dienst für Basismedizin Meran, dem Jugenddienst Meran und dem KVW Meran.
Es braucht Innovation, Reformen reichen nicht aus
„Mutig führen, lebendig lernen. Die Herausforderung Schule und Gesundheitswesen human und gesundheitsförderlich zu gestalten“ war hingegen das Thema der gestrigen (16. November 2017) Herbsttagung zur Gesundheitsförderung an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Dietenheim bei Bruneck. Rund hundert Mitarbeitende aus Kindergarten, Schule und Gesundheitswesen nahmen an der vom Pädagogischen Beratungszentrum Bruneck, dem Psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirks Bruneck, der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung und dem Schulverbund Pustertal veranstalteten Tagung teil. Um Organisationen human und gesundheitsförderlich zu gestalten, sei es notwendig, vermehrt in die Menschen, die dort arbeiten zu investieren, betonte Margret Rasfeld, die auch bei dieser Tagung Hauptreferentin war. „Es braucht eine Transformation vom höher, schneller, mehr zu einem großen Wir“, forderte sie. Kindergarten und Schule, aber auch andere Organisationen hätten den geänderten Bedingungen Rechnung zu tragen und sich an den Global Goals zu orientieren, auf die sich die Staats- und Regierungschefs der Welt geeinigt haben. Ein Umdenken sei notwendig, betonte Rasfeld, dazu brauche es Innovation, Reformen reichten nicht aus. In allen Organisationen geht es darum, den Menschen zu helfen, ihre Potentiale zu entfalten, betonte die Referentin, dafür brauche es Zutrauen, Wertschätzung, Mitbeteiligung und Unterstützung bei der Sinnfindung. (LPA)