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Mit Vollgas in die neue Rodelsaison

Was für die einen ein Volkssport ist, praktizieren andere auf höchstem Niveau. So zum Beispiel die Passeirerin Evelin Lanthaler und der Ultner Florian Breitenberger. Auch der noch junge Armin Folie aus dem Passeiertal steht heuer im Kreise der italienischen Naturbahnrodel-Nationalmannschaft.

Armin Folie

Lanthaler, Folie und Breitenberger sind seit Jahren die einzigen Burggräfler, die den Sprung in die Naturbahnrodel-Elite bzw. die Nationalmannschaft der „Azzurri“ und den Weltcup geschafft haben. Vor allem Lanthaler gilt als ein Aushängeschild des Passeiertals.

Evelin Lanthaler

Die Liste ihrer Erfolge ist lang: Bereits in jungen Jahren machte sie auf ihr großes Talent aufmerksam. So holte Lanthaler, die aus Platt im hinteren Passeiertal stammt und nach wie vor dort zu Hause ist, 2009 und 2011 den Junioreneuropameistertitel, 2010 krönte sie sich zur Juniorenweltmeisterin, 2015/16 gewann sie den Gesamtweltcup, 2015 wurde sie Weltmeisterin, 2016 Europameisterin im heimischen Passeiertal. Im vorigen Jahr verpasste sie den WM-Titel nur knapp. Sowohl diesen als auch den Gesamtweltcup musste sie in einem überaus dramatischen Finale an ihre Konkurrentin, Teamkollegin und gleichzeitig gute Freundin, Greta Pinggera aus Laas, abgeben. „Ich habe mir in der vergangenen Saison selbst zu viel Druck gemacht. Ich wollte immer alles reißen, immer vorne sein. Das ging dann nicht immer gut. Dieses Jahr will ich alles lockerer angehen“, betont die 26-Jährige. Im Sommer arbeitete Lanthaler in einem Gastbetrieb in Stuls. Intensives Trockentraining durfte dabei natürlich nicht fehlen. Unter anderem hat sich Lanthaler in Sinich in einem Fitness-Studio auf die neue Saison vorbereitet. In der neuen Saison will sie nicht nur ihren EM-Titel verteidigen – die Europameisterschaften gehen im Februar im österreichischen Winterleiten über die Bühne –, sondern auch den Gesamtweltcup zurückerobern. Wie knapp es in der letzten Saison war, zeigt ein Blick auf das spektakuläre Saisonfinale in Umhausen im Ötztal. Pinggera  gewann das Rennen in Umhausen vor der Österreicherin Tina Unterberger sowie ihrer Teamkollegin Evelin Lanthaler und sicherte sich damit den Sieg im Gesamtweltcup – auch wenn es gar nicht knapper hätte sein können: Durch ihren Triumph in Umhausen zog Pinggera, die vor dem Rennen noch einen Rückstand von 30 Punkten auf die führende Lanthaler hatte, mit ihrer Landsfrau gleich. Am Ende hatten beide Südtirolerinnen nicht nur gleich viel Punkte, sondern standen auch gleich oft am Podest, weshalb die Platzierung im letzten Rennen als entscheidender Faktor zum Tragen kam – mit dem besseren Ausgang für Pinggera, die eigentlich nicht mehr damit gerechnet hatte, ihre Landsfrau noch einholen zu können. Alles deutet auch heuer auf einen Zweikampf zwischen Lanthaler und Pinggera hin. Doch könnte auch mit der ehemaligen russischen Seriensiegerin Jekaterina Lawrentjewa zu rechnen sein. Sie meldet sich nach der Geburt ihrer Zwil­linge zurück.

Männer-Rodel-Power

Florian Breitenberger

Auch bei den Herren lassen zwei Burggräfler immer wieder aufhorchen. Allen voran Florian Breitenberger. Er ist ein echtes Urgestein in der Naturbahnrodel-Szene. Der Rodler aus St. Nikolaus ist seit der Jahrtausendwende in der Nationalmannschaft. Und mit der Erfahrung kamen auch die großen Erfolge. Vor drei Saisonen, im Alter von 30 Jahren, holte er bei den Weltmeisterschaften im österreichischen Mariazell Bronze. Sein bisher größter Erfolg. „Ich fahre ohne Druck. Für mich ist es immer noch ein tolles Hobby“, sagt Breitenberger, der vollberuflich als Maler tätig ist.

Weiter Erfahrung sammeln will hingegen Armin Folie. Der 22-Jährige aus dem Passeiertal schaffte es in der vergangenen Saison im Weltcup dreimal in die Punkteränge. Daran gilt es anzuschließen. Dass Folie ein talentierter „Allround-Rodler“ ist, hat er auch in den vergangenen Jahren mehrmals im Doppel mit Elias Gruber unter Beweis gestellt. Das Duo konnte insbesondere in den Jugendklassen mehrere Erfolge einheimsen.
Wo die Athleten stehen, wird man schon bald sehen. Der Weltcup der Naturbahnrodler beginnt im Dezember in Kühtai in Nordtirolund am  6. und 7. Jänner macht der Weltcup in Latzfons Station.

Michael Andres