Sicherheitsmanagement war das Thema über das Planer, Geologen und Techniker heute in Bozen anhand von Fällen aus Südtirol beraten haben.
Wie weit ist Sicherheit planbar? Antworten auf diese Frage gab Landesgeologe Volkmar Mair heute (26. Jänner) den rund hundert Teilnehmern der Tagung Geoalp, die mit geologischen Fragen befasst sind. „Sicherheitsmanagement ist zugleich Risikomanagement und orientiert sich an mehreren Grundprinzipien, die sich durch alle Ebene ziehen“, erklärte Mair. Zunächst gelte es, genau zu analysieren, Gefahrenpotentiale zu ermitteln, also Risiken und Schwächen festzustellen, wobei man sich meist erst an der Unfallerfahrung orientiere, um dann Eingriffe für mehr Sicherheit zu planen, so der Geologe. Monitoring und Datenbanken seien besonders hilfreich, so Mair, der auch auf die verschiedenen Vorgaben für das Sicherheitsmanagement hinwies. „Vollständige Sicherheit gibt es allerdings nicht“, betonte der Geologe. „Es braucht klare und gute definierte Verfahren und pragmatische Lösungen, wie etwa die Gefahrzonenpläne, damit sich die Wirksamkeit der Eingriffe und Kosten dafür die Waage halten“, sagte Mair. Ebenso unerlässlich seien klare Verantwortlichkeiten bei Entscheidungen und qualifiziertes Personal, hob Mair hervor.
Gerade in einem Gebirgsland wie Südtirol sei der Sicherheitsfaktor bei der Raumplanung und im Bauwesen, aber auch für die Mobilität bedeutend, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Die Natur bleibt immer ein Stück weit unberechenbar. Dank der Expertisen der Planer, Geologen und Geotechniker und der eigenverantwortlichen Entscheidungen dieser gemeinsam mit den Bauherren kann das Risiko gesenkt werden“, betonte Kompatscher.
Besonders wichtig seien in diesem Zusammenhang die Sicherheitskultur als gemeinsames Bewusstsein für die Bedeutung von Untersuchungen, Planungen, Investitionen und Eingriffen und nicht zuletzt die Instandhaltung, unterstrich Hochbaulandesrat Christian Tommasini. „Es ist nicht selbstverständlich, dass immer und überall die höchstmögliche Sicherheit geboten wird“, sagte Tommasini und lobte die „wertvolle Arbeit des Landesamts für Geologie- und Baustoffprüfung“. Bei der Fachtagung Geoalp mit Teilnehmern aus dem nahen und weiten Alpenraum ging es vor allem darum, sich über gelungene Fälle, Erfahrungen und Neuheiten auszutauschen. Zu den Fallbeispielen aus Südtirol zählten heute unter anderem die anspruchsvolle und erfolgreich gemeisterte Absicherung des Areals der Laimburg ebenso wie Geoengineering beim Tunnelbau in Ulten, das technische Monitoring für die Unterquerung des Eisacks beim Bau des Brennerbasistunnels, Bohrproben für die Planung der Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel sowie die Ausgleichkaverne beim Kraftwerk St. Anton in Bozen. (SAN)