Tierschutzvereine Oberpustertal

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Tierschutzvereine Oberpustertal

Präsidentin Rosa Stofner (vorne Mitte) mit ihren Ausschussmitgliedern.

Präsidentin Rosa Stofner (vorne Mitte) mit ihren Ausschussmitgliedern.

Der Krise trotzen

WELSBERG/TAISTEN – Im ganzen Land vernimmt man Aufschreie der Tierschutzvereine. Zu geringe Landesbeiträge und die künftige Abwicklung der landesweiten Katzenkastration geben dafür den Ausschlag. Der Tierschutzverein Oberpustertal macht tapfer weiter.

Die Mitglieder der Tierschutzvereine kümmern sich um ausgesetzte, verunfallte und verletzte Tiere, übernehmen den Tierarztbesuch, vermitteln diese Tiere an tierliebende Menschen, sorgen sich um das Wohl der Katzen, indem diese zur Kastration eingefangen werden. Für ihre eigene, oft zeitaufwendige Bereitschaft beanspruchen sie keinerlei Entgelt. Sie fordern aber, die Rückvergütung der Spesen. Die Ausgaben der Südtiroler Tierschutzvereine und -heime für 2016 beliefen sich auf 822.000 Euro. Das Land gewährte einen Beitrag von 300.000 Euro. Für 522.000 Euro sollten die Tierschutzvereine selbst aufkommen. Dies sei, so die Begründung von Landesrat Arnold Schuler, aufgrund interner Umschichtungen nicht durch die Kürzung der Beiträge zu erklären. Katzenkastrationen würden künftig über die Sill organisiert. Dafür brächten Tieraufseher die Katzen für den Eingriff nach Bozen.

ALARM DER TIERSCHÜTZER
Die übernommenen Aufgaben der Tierschutzvereinen dienten dem allgemeinen Wohl und müssten daher auch von Land und Gemeinde zur Gänze vergütet werden. Es könne nicht sein, dass man ehrenamtlich für die Allgemeinheit arbeite und dann auch noch die anfallenden Spesen aus der eigenen Tasche berappen müsse, lies der Präsident des Südtiroler Tierschutzvereins, Walter Pichler, Ende Oktober 2016 verlauten. Acht Südtiroler Tierschutzvereine und die beiden Tierheime Obervintl und Naturns hatten aufgrund der geringen Beitragsgewährung eine Resolution mit Ultimatum unterzeichnet, welches besagte: Sollte die Forderung nach höheren Landesbeiträgen nicht erfüllt werden, stellten die Tierschutzvereine ihre Tätigkeit bis auf die Öffentlichkeitsarbeit mit Jahresende 2016 ein.

WEITERMACHEN TROTZ KRISE
„Ein Ultimatum stellen und mit einem Schlag alles hinschmeißen, kann nicht die Lösung sein. Wir bitten weiterhin um Spenden, werben um Mitglieder und organisieren Flohmärkte. Solange es geht, machen wir weiter“, bekräftigt Rosa Stofner, Obfrau des Tierschutzvereins Oberpustertal. Seit gut einem Jahr ist der Verein unter neuer Führung, nachdem Gründerin Pia Carli schweren Herzens altersbedingt kürzer treten musste. „Wir sind entschlossen, uns weiterhin für die Belange der Tiere ehrenamtlich einzusetzen. Dafür sind wir natürlich auf Spenden angewiesen, um die anfallenden Kosten zu übernehmen. Was aber mit Sicherheit nicht funktionieren wird, ist die zentrale Katzenkastration in Bozen. Streunende Katzen einzufangen ist eine Geduldarbeit. Als wir unlängst 13 Katzen zum Kastrieren einfangen konnten, hat das drei Wochen gedauert. Die lassen sich nicht alle gemeinsam fangen. Wenn dann eine in der Fangsteige wäre, müsste man warten bis ein Tieraufseher das Tier für die lange Fahrt nach Bozen holt. Das lange Eingesperrtsein grenzt an Tierquälerei.“ (SP)

Eingefangene Katze in der Fangsteige auf dem Weg zum Tierarzt.