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Krankenhaus Bruneck

Bezirkskommandant Leutnant Stefano Borghetto.

 

Keine falsche Scham

BRUNECK – Der von den Carabinieri Anfang Jänner im Krankenhaus Bruneck aufgedeckte Erpressungsfall ließ aufhorchen. Wie wir uns schützen können, um nicht selbst Opfer von Bedrohung oder Erpressung zu werden, darüber sprach mit uns der Brunecker Carabinieri-Bezirkskommandant Leutnant Stefano Borghetto.

So klingt eine angsteinflößende Nachricht: Man liegt als Patient/in im Krankenhaus und wird von einem Unbekannten zu Geldzahlungen erpresst. Diese Schreckensnachricht wurde für einen Patienten des Brunecker Krankenhauses bitterer Ernst.

DER VORFALL
Über einen längeren Zeitraum hat ein aus dem Kosovo stammender und in der Gemeinde Bruneck ansässiger, etwa fünfzigjähriger Mann, einen Krankenhauspatienten bedroht und erpresst. Durch die Drohungen eingeschüchtert, kam das Opfer den dreisten Forderungen nach und zahlte mehrmals kleinere Geldsummen. Erst als sich die Vorfälle häuften und die Summen immer höher wurden, fand das Opfer den Mut, sich an die Brunecker Carabinieri zu wenden. Nach eingehender Beobachtung und Sammlung von Beweisen gelang es den Ordnungshütern, den Erpresser, als dieser sich gerade von seinem Opfer Geld aushändigen ließ, festzunehmen.

SCHUTZMASSNAHMEN
„Erste und wichtigste Maßnahme, um nicht selbst zum Opfer von Bedrohung oder Erpressung zu werden, ist sich gar nicht erst auf Forderungen von Fremden einzulassen und keinerlei Zahlungsaufforderungen nachzukommen. Genauso wichtig ist es, sich bei derartigen Vorfällen sofort jemandem anzuvertrauen. Entweder man wählt selbst die Notrufnummer, oder im Falle eines Aufenthalts im Krankenhaus oder in einem Wohn- und Pflegeheim kann dies auch das Personal sein“, informiert Leutnant Stefano Borhetto. Im Krankenhaus Bruneck habe man nach dem Erpressungsfall eine Besprechung organisiert, um das Sanitätspersonal für die schnelle Weitergabe von Verdachtsfällen zu sensibilisieren, denn, so Borghetto: „Der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle. Je früher die Ordnungshüter über Bedrohung, Erpressung, Raub und dergleichen informiert werden, desto effizienter können wir Gegenmaßnahmen ergreifen.“ Ungeachtet dessen, wie hoch die erpressten Summen seien oder wie schwerwiegend man eine Bedrohung empfinde, möge man nicht zögern, derartige Vorfälle umgehend zu melden, denn „als Carabinieri stehen wir im Dienste der Bürger. Es ist unsere Pflicht für Recht und Ordnung zu sorgen.“ (SP)