Zu einer Aussprache mit Vertretern der Südtiroler Obstwirtschaft haben sich kürzlich Agrarlandesrat Schuler und Landeshauptmann Kompatscher getroffen.
Über den aktuellen Stand und die Zukunft der Südtiroler Obstwirtschaft haben sich Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler und Wirtschaftslandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Vertretern der Produzenten und Genossenschaften ausgetauscht. Es gelte, bei aller Verschiedenheit der Anbauweisen zusammenzuschauen und verstärkt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen, unterstrichen Landesrat und Landeshauptmann. Schuler verwies auf die Plattform Pflanzengesundheit, mit der Synergien zwischen dem Versuchszentrum Laimburg und der Fakultät für Naturwissenschaften/Technologie an der Freien Universität Bozen aufgebaut werden. „Wir sind auf gutem Weg Richtung Nachhaltigkeit“, erklärte der Agrarlandesrat, „zentrales Thema ist es, die Pflanzen gesund zu halten und Probleme wie schädliche Insekten oder Pilze zu lösen“. Die Zukunft der Südtiroler Obstwirtschaft werde zweigleisig sein, sagte Thomas Oberhofer, Obmann des Verbandes der Vinschgauer Obst- und Gemüsegenossenschaften VI.P, und die Probleme zwischen der umweltschonenden, naturnahen integrierten und der biologischen Anbauweise seien nicht so groß, wie sie nach außen manchmal dargestellt würden. Daniel Primisser, Obmann des Bundes Alternativer Anbauer, verwies auf die Schwierigkeiten bei der Neuanlage von biologischen Anbauflächen.
Andreas Dichristin, Obmann der Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, brachte das Verhältnis Landwirtschaft und Tourismus zur Sprache und betonte, Authentizität habe langfristig den größten Erfolg.
Der Südtiroler Obstbau habe seine Hausaufgaben bis jetzt größtenteils bewältigt, unterstrich der Obmann des Verbandes Südtiroler Obstgenossenschaften VOG, Georg Kössler: „Wir bewegen uns in Richtung Ökologisierung – das ist ein absolutes Muss.“
Die Südtiroler Obstwirtschaft habe sich stark weiterentwickelt, betonte auch Toni Riegler, Obmann des Verbandes für organisch-biologischen Landbau Bioland, und wies auf die Ziele nachhaltige Landwirtschaft, ökologische Natur, gesunde Bauern und Bürger sowie auf den wirtschaftlichen Aspekt hin. „Wir sind angehalten, auf Qualität zu setzen, und wir wollen es schaffen, unsere Qualität direkt zum Kunden zu bringen, der einen schönen, saftigen, wertvollen Apfel will“, wies er hin und legte dar, dass die Nachfrage nach Bio-Äpfeln die Produktion übersteige. Problematisch sei die Vorschrift, die biologisch produzierten Produkte zu verpacken, da die Vermeidung von Müll zum nachhaltigen Wirtschaften der Bio-Bauern gehöre.
Bewusstseinsbildung, Beratung und Motivation seien nötig, um das Konzept des ökologischen Fußabdrucks auch in der Produktion von Obst und Gemüse zu verbreiten, betonte Landeshauptmann Kompatscher und schloss mit der Aufforderung, noch stärker den gemeinsamen Weg zu gehen. Die Anstrengung aller diene dazu, die Marke Südtirol zu stärken. Er sei, erklärte er, „sehr zuversichtlich, gemeinsame Ziele auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen“. (mac)