Die Landesregierung hat dem Jahresprogramm der landeseigenen STA zugestimmt: Die Bahninfrastruktur und die umweltfreundliche Mobilität stehen im Mittelpunkt.
Die Landesregierung hat heute (27. März) das Jahresprogramm der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG genehmigt und die Zuweisung des Betriebsbeitrags von 4,79 Millionen Euro beschlossen. Die gezielte Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsformen, die Führung der Bahnlinie Meran-Mals, die Entwicklung von IT-Systemen im öffentlichen Nahverkehr, die Planung und Kommunikation von Projekten im Mobilitätsbereich und die Verkehrssicherheit nannte Landeshauptmann Arno Kompatscher als die zentralen Aufgabenbereiche der landeseigenen STA. Diese arbeitet eng mit der Landesabteilung Mobilität zusammen. Für die Abwicklung ihrer Tätigkeit bekommt die STA jährlich von der Landesregierung eine Finanzierung zugewiesen. „Die STA ist gewissermaßen der operative Kern des Mobilitätsressorts, wenn es darum geht, die wichtigen Mobilitätsprojekte im Sinne einer nachhaltigen und sicheren Mobilität zu planen, voranzutreiben und umzusetzen“, unterstreicht Mobilitätslandesrat Florian Mussner.
Führung der Bahnlinie Meran-Mals
„Mit rund 3,37 Millionen Euro wird der größte Teil der Finanzmittel für die Führung der Vinschger Bahn zur Verfügung gestellt“, sagte Landeshauptmann Kompatscher. Die STA ist gleichzeitig Betreiberin der Infrastruktur und Eigentümerin der Linie. Der effektive Personentransport wird vom Konzessionär SAD abgewickelt. Großer Wert wird nicht nur auf die Wartung der Gleise und Bahnhöfe gelegt, sondern besonders auf die ständige Überwachung der Hänge und der Kunstbauten wie beispielsweise die Brücken. Ein Hauptaugenmerk gilt derzeit der Elektrifizierung der Vinschger Bahn. Ein guter Teil der Bauarbeiten, etwa die Anpassung der Bahnsteige auf mehreren Bahnhöfen, ist bereits umgesetzt. Weitere Bauarbeiten folgen in den kommenden Monaten. Gearbeitet wird derzeit am Bahnhof Marling und im Marlinger Tunnel. Für heuer stehen unter anderem der Neubau des Bahnhofs Staben, Umbauarbeiten am Bahnhof Mals und die Anpassung der Bahnsteige an insgesamt acht Bahnhöfen an. Ein wichtiges Vorhaben sind auch die Arbeiten für die Unterführung in Algund. Diese werden fertiggestellt, sobald das dortige neue Einkaufszentrum gebaut ist.
Entwicklung von IT-Systemen im öffentlichen Nahverkehr
„Seit vergangenem Jahr verwaltet die STA auch die Daten und ist für das Informationsmanagement und das Ticketing-System des öffentlichen Nahverkehrs zuständig“, betonte bei der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung Landeshauptmann Kompatscher. Damit seien Hoheit und Steuerung wieder in öffentlicher Hand. Hauptaugenmerk und Kernkompetenz der STA liegt dabei in der Weiterentwicklung der IT-Systeme für den öffentlichen Nahverkehr, also im Aufbau von innovativen Datensystemen und in der Ausarbeitung einer modernen Fahrgastinformation. Ein nächster Schritt ist beispielsweise das Pilotprojekt für die Umstellung der bisherigen Magnetkarten auf Contactless-Systeme, was demnächst am Beispiel Gästekarten getestet wird.
Führung von Bahnhöfen, Remisen und Immobilien
Die STA ist auch für die Führung von mehreren Zug- und Busbahnhöfen, Remisen und Immobilien verantwortlich. Dafür sollen 2018 knapp 650.000 Euro ausgegeben werden. Eines der Vorhaben betrifft die Sanierung der Talstation an der Mendelbahn. Das derzeitige Gebäude der Talstation stammt aus dem Jahr 1903. Die dringend erforderlichen Arbeiten werden Mitte April 2018 abgeschlossen. Zusätzliche Arbeiten stehen an, darunter die Generalsanierung des Hauptgebäudes, die vollständige Erneuerung der Elektro- und Sanitäranlagen, der Gas-, Wasser-, Strom- und Telefonanschlüsse sowie die Wärmedämmung. Finanziert und durchgeführt wird die Sanierung über eine öffentlich-private Partnerschaft (PPP-Projekt). Die Mendelbahn ist seit 1993 im Eigentum der Südtiroler Transportstrukturen (STA) und wird von der SAD-Nahverkehr betrieben.
Mehr Verkehrssicherheit
Ein zunehmend wichtiger Aufgabenbereich der STA ist nach den Worten des Landeshauptmanns die „immer stärker nachgefragte“ Verkehrserziehung im Verkehrssicherheitszentrum Safety Park in Pfatten, das die STA führt. Das Land Südtirol beteiligt sich ausschließlich an Investitionen für das „sichere Fahren„. Darunter fallen beispielsweise Kurse für Führerscheinneulinge, Motorradfahrer, Busfahrer, Privatpersonen, Landwirte oder gemeinnützige Organisationen. Dazu kommen die Aktionen für die Verkehrsteilnehmenden von morgen, nämlich die Projekte „SOS Zebra“ und „Hallo Auto“ für Schüler und Jugendliche.
Neue Mobilitätsformen bekannt machen
Ein weiterer Arbeitsbereich der STA umfasst den Ausbau und die Förderung der nachhaltigen Mobilität. Die STA ist dabei insbesondere für die Umsetzung des von der Landesregierung genehmigten Maßnahmenpakets #greenmobilitybz mit Vorhaben für nachhaltige Mobilität, vor allem im Bereich der Elektromobilität und Radmobilität zuständig. Über eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und durch Projekte wie „Südtirol radelt“ sowie über die Unterstützung des Landes bei der Förderung des Kaufs von E-Fahrzeugen, des Baus von Ladesäulen für E-Fahrzeuge ebenso wie durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Betrieben macht die STA alternative Mobilitätsformen sichtbar, damit diese in Zukunft für Bürger, Unternehmen und Touristen immer mehr zur ersten Wahl werden. Für den Bereich Green Mobility sind für die Tätigkeit im Jahr 2018 insgesamt 565.600 Euro zweckgebunden.
(LPA)