Die Südtiroler Hilfsgüter sind bei der notleidenden Bevölkerung der syrischen Stadt Afrin angekommen. Südtirol beteiligt sich an einem weiteren Hilfsprojekt.
Das Land Südtirol hatte im April dieses Jahres zusätzliche 40.000 Euro zur humanitären Unterstützung von Familien im Kriegsgebiet in Nordsyrien bereitgestellt. Not leidet vor allem die an Ort und Stelle verbliebene Bevölkerung von Afrin, eine Stadt im syrischen Kurdistan. Aufgrund der türkischen Angriffe waren rund 300.000 Bewohner dieses Kriegsgebiets in die Flüchtlingslager von Shabba geflohen. Seit 2014 hat das Land Südtirol zehn Hilfsprojekte in Syrien mitgetragen.
In den vergangenen Tagen sind die Hilfsgüter ans Ziel gelangt. Dazu zählen Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Produkte von dringender Notwendigkeit. Die Lieferung und Verteilung verantworten die Hilfsorganisationen Gesellschaft für bedrohte Völker und Kurdischer Roter Halbmond.
Das Land trägt damit einen dem Beschlussantrag des Landtags von 2016 Rechnung, in dem Kurden und anderen Volksgruppen der Region Rojava das Recht auf Freiheit, Sicherheit und Autonomie zuerkannt wird, zum anderen entspricht sie einem Beschlussantrag, der zu Maßnahmen auf humanitärer Ebene auffordert.
Die Nachricht über die Ankunft der Hilfsgüter trifft mit dem heutigen Weltflüchtlingstag (20. Juni) zusammen. Es ist dies auch der Tag, an dem des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten, das die Entwicklungszusammenarbeit des Landes koordiniert, über seine Teilnahme am Projekt „Snapshot from the borders“ informiert. Daran nehmen 19 lokale Verwaltungen und 12 Hilfsorganisationen der gesamten Europäischen Union teil. Koordiniert wird das Projekt von den Gemeinden Lampedusa und Linoa. Das Ziel ist es, die Herausforderungen der Agenda 2030 in Zusammenhang mit Flucht und Migration gemeinsam anzugehen. Dazu zählen konkrete Hilfsmaßnahmen in südlichen Ländern und eine bessere Information über die Phänomene von Flucht und Migration. “Es braucht in der Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein dafür, warum sich Millionen von Menschen dazu gezwungen sehen, ihre Länder zu verlassen – vor allem sind dies kriegerische Konflikte“, sagt dazu die Direktorin im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten, Judith Notdurfter. (LPA)