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Berg- und Schutzhütten

Sie geben bei Gewittern Schutz und Geborgenheit und sind eine beliebte Anlaufstelle für Wanderer. Berg- und Schutzhütten sind aus Südtirol nicht mehr wegzudenken.

Das Hochganghaus lädt zur Einkehr ein

Eine alpine Wanderung in den heimischen Bergen. Eine Tageswanderung mit Freunden. Der Wetterbericht beim Start am frühen Morgen hätte besser nicht sein können. Eine geringe Gewitterwahrscheinlichkeit. Nichts, aber auch gar nichts sollte zu Beginn der Tour auf eine Schlechtwetterfront hinweisen. Eine Tour hoch oben in den Burggräfler Bergen. Das Ziel sind die Gipfel, das Opfer jede Menge Schweiß. Der Weg zum Ziel sorgt jedoch für ein gutes Gefühl: bei Gästen und Einheimischen. Doch, die Berge bergen auch Gefahren. Dunkle Wolken am Südtiroler Himmel, Wolken, die gefährlich näher kommen. In der Ferne ist ein Donnern zu hören. Blitze sind weitum zu sehen. Die gemütliche Wanderung findet in einem Gewitter ihr jähes Ende. Glücklicherweise ist die nächste Schutzhütte nicht weit. Eine dortige Einkehr, bei Bewirtschaftung eine heiße Mahlzeit und eine spontane Übernachtung machen aus dem Gewitterhorror am Berg einen erlebnisreichen Ausflug. Seit jeher schon gibt es in Südtirol Schutzhütten, auch Berghütten oder Schutzhäuser genannt. Ihre primäre Aufgabe: Sie dienen in unbebautem Gebiet dem Schutz vor Unwetter. Schutzhütten können bewirtschaftet oder unbewirtschaftet sein. Manche Schutzhütten bieten keine Übernachtungsmöglichkeit, viele jedoch Raum für Gäste. Mittlerweile gibt es auch in höheren Lagen komfortabel ausgestattete Schutzhütten. Diese haben den Status eines Gasthauses. Schon vor mehr als 100 Jahren waren die ersten Schutzhütten in den heimischen Alpen errichtet worden. Neben dem Schutz vor Unwettern dienen sie seitdem vor allem auch zur Übernachtung von Bergsteigern, die sich an Mehrtagestouren heranwagen. Zu diesen Schutzhütten gesellten sich im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Berghütten sowie Berggasthäuser hinzu. Neben Schutz und Geborgenheit findet man hier auch Verpflegung auf hohem Niveau. Schutzhütten, meist von Alpenvereinen oder Privaten geführt, haben sich längst zu einem gut funktionierenden Wirtschaftszweig entwickelt. In den Alpen gibt es mehr als tausend davon. Heute sind Schutzhütten, vor allem bewirtschaftete, wichtiger denn je. Immer mehr Menschen zieht es hinaus in die Natur, in Südtirols einzigartige und vielfältige Bergwelt, um einfache Wanderungen oder aber auch anspruchsvolle Berg- oder Klettertouren, Mountainbike-Ausflüge oder im Winter Ski- bzw. Schneeschuhtouren zu unternehmen. Für Familien sind Schutzhütten genauso wie Almen heute zu einem beliebten Wanderziel geworden. Bis Herbst wird ein Großteil davon bewirtschaftet. Fleißige, mit Leidenschaft arbeitende Hüttenwirte sorgen für das Wohl ihrer Gäste. Um Hüttenwirt zu werden und zu bleiben braucht es viel Idealismus. Hüttenbetreiber sind meist auf sich alleine gestellt und den ganzen Sommer über in höheren Gefilden. Die erste Schutz­­hütte des Alpenvereins Me­ran wurde übrigens im Jahre 1891 erbaut. Es war die Lodnerhütte im Zieltal oberhalb von Partschins auf 2260 Metern Meereshöhe. Zahlreiche Hütten im Burggrafenamt folgen in den darauffolgenden Jahrzehnten.

Landeshauptmann lobt Schutzhütten
Kürzlich war der Ausschuss der Fachgruppe Schutzhütten im HGV bei Landeshauptmann Arno Kompatscher, der auch für das Alpinwesen zuständig ist, zu Gast. Beim Treffen war weiters Amtsdirektor Hansjörg Haller anwesend. Bei dieser Veranstaltung wurden wichtige Anliegen der Fachgruppe besprochen. Insbesondere ging es um die Erreichbarkeit der Hütten und die damit zusammenhängenden Belieferungsmöglichkeiten. „Die Auflagen der Materialbahnen sind streng und kostenintensiv, deshalb haben wir den Landeshauptmann gebeten, die Möglichkeiten einer Erleichterung und einer Unterstützung seitens des Landes zu prüfen“, erklärt der Fachgruppenvorsitzende Stefan Perathoner. Besonders bei Notfällen am Berg sei es laut der Fachgruppe notwendig, dass Berg­retter und Ärzte die Hütten schnell erreichen können. Auch Handwerker und das Hüttenpersonal würden von solchen Beförderungsmöglichkeiten sehr profitieren. Landeshauptmann Arno Kompatscher dankte den Schutzhüttenbetreibern für ihre wertvolle Arbeit am Berg und lobte die weit über Südtirol hinaus bekannte und im Alpenraum einzigartige Qualität und Gastfreundschaft, welche auch in Zukunft erhalten werden soll. Abschließend sagte er zu, die vorgebrachten Themen zu prüfen und Lösungen zu suchen.

 

von Michael Andres