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Tag der ladinischen Schule: Rück- und Ausblick – Derzeit 2522 Schüler

Die Einschreibungen in die ladinischen Schulen und Kindergärten nehmen zu. Beim Tag der Ladinischen Schule lag der Fokus auf 70 Jahre paritätisches Schulmodell.

Das Ministerialdekret n. 5145/76 vom 27. August 1948 legte den Grundstein zur Einführung der paritätischen Schule in Gröden und im Gadertal. Beim paritätischen Modell, das in den Schulen der ladinischen Tälern zum Tragen kommt, wird ein Teil der Unterrichtsfächer auf Deutsch unterrichtet, der andere Teil auf Italienisch. Erst nach 1948 wurde Ladinisch in den Unterricht aufgenommen. Anfangs waren es nur wenige Wochenstunden. Dieses Schulmodell sollte ein Gleichgewicht zwischen den Unterrichtssprachen Deutsch und Italienisch schaffen und auch zur Entwicklung der ladinischen Sprache und Kultur beitragen. Der Ansatz erwies sich für die ladinische Schule als richtig: So konnte sich in den vergangenen siebzig Jahren eine besondere Mehrsprachendidaktik etablieren, die zu einem hohen Kompetenzniveau bei den Schülern führte.

Die paritätische Schule hat seit 1975 ein eigenes Schulamt und seit 1987 auch ein eigenes Pädagogisches Institut, beide mit Sitz in Bozen. Für die Ausbildung der ladinischsprachigen Lehrer wurde 1998 an der Freien Universität Bozen eine eigene Abteilung im Rahmen der Fakultät für Bildungswissenschaften eingerichtet, mit Sitz in Brixen. In Kürze soll, so wurde beim Tag der Ladinischen Schule angekündigt, die ladinische Bildungs- und Kulturdirektion mit ihren Abteilungen und Ämtern neu organisiert werden, wobei  vor allem auch mehr Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt wird und einige neue Dienste und somit Arbeitsplätze geschaffen werden.

Aktuelle Schülerzahlen

Insgesamt sind in den 15 Grundschulen der ladinischen Täler 1145 Schüler in das in Kürze beginnende Schuljahr 2018/19 eingeschrieben (davon besuchen 599 eine Grundschule im Gadertal und 546 in Gröden). Das sind 50 Einschreibungen weniger als 2017/18. Was die fünf ladinischen Mittelschulen anbelangt, so haben sich für das kommende Schuljahr insgesamt 843 Schüler angemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 92 Schüler im Vergleich zum Vorjahr (751). 531 Schüler werden eine Mittelschule in Gröden besuchen, 312 eine der drei Mittelschulen im Gadertal. Erhöht haben sich auch die Einschreibungen in den Oberschulen von Stern und St. Ulrich mit 543 Einschreibungen im Vergleich mit 523 vom Vorjahr. Insgesamt besuchen 221 Schüler die Wirtschaftsfachoberschule Raetia in St. Ulrich, 145 Schüler das Kunstgymnasium Cademia, 78 die Wirtschaftsfachoberschule in Stern und 49 das Sprachengymnasium in Stern. Die Landesberufsschule für das Kunsthandwerk hat einen Zuwachs von sieben Einschreibungen und kommt von 25 auf 32 Schüler. Neun Schüler besuchen zusätzlich eine Lehrlingsausbildung in einer Holzschnitzerei.

Insgesamt sind also 2522 Schüler und Schülerinnen in die verschiedenen Schulen des ladinischen Bildungssystems eingeschrieben. Das entspricht einem Zuwachs von 28 Schülern im Vergleich zum Vorjahr, als es 2494 Einschreibungen gab.

In den 17 ladinischen Kindergärten sind insgesamt 722 Kinder für das neue Kindergartenjahr 2018/19 eingeschrieben. Das entspricht einem Zuwachs von 38 Kindern. (SAN)