Diese Wanderung führt vom abgeschiedenen Weiler Pawigl hinauf zum Höhenkirchlein Vigiljoch und auf die andere Seite nach Aschbach.
Wir fahren mit dem Bus, Linie 245, ins Ultental bis zur Haltestelle an der Seilbahn Pawigl. Dort gilt es erst, sich über ein besonderes Telefon mit dem Seilbahnwart in Verbindung zu setzen, dann schweben wir in luftige Höhen.
Das Kirchlein zum hl. Oswald
Es befindet sich fast am untersten Zipfel des Streuweilers, dessen Höfe an steilen Hängen bis weit hinauf zu kleben scheinen. So sehen wir Sankt Oswald heute nur von der Seilbahn aus, da wir ja noch hoch hinaufwollen. Von der Bergstation aus müssen wir kurz die Asphaltstraße entlang bergan; doch bald zweigt links ein Fußsteig ab, der sich einer Wiese entlang höher zieht. An mächtigen Buchen vorbei kommen wir wieder zur Straße mit Wegweisern. Wir wählen die Markierung 34 A in Richtung Vigiljoch. Erst geht es noch über Asphalt an einigen Höfen vorbei, dann aber über einen Wiesenweg, der zum höchsten Hof, dem Ameiser hinaufführt.
Durch schattigen Wald
Wo es steil wird, führt der Steig nun in den kühlen Waldesschatten. Bald haben wir den Ameisenbühel erreicht. Wir kreuzen einen unteren und einen oberen Quellenweg, bleiben jedoch immer auf der Markierung 34 A. Der Weg ist abwechselnd, breit und schmal, steinig und weicher Waldboden, aber stetig geht es höher. Wir queren die Forststraße, die direkt zur Bärenbadalm führt. Auf schmalem Waldsteig kommen wir vor dem neu wiederaufgebauten Gasthaus Gampl auf den breiten Fahrweg. Nun können wir entweder quer über die Wiese direkt zum Gasthof Jocher unterhalb des Kirchleins gehen, oder wir wählen den bequemeren Anstieg, wenden uns nach links, an der Gaststätte vorbei und wandern von dort zu unserem heutigen Wanderziel.
Vigiljoch mit seinen zwei Patronen
Der erste Patron dieses Kirchleins an einem uralten Übergang vom Vinschgau ins Ultental ist der hl. Jakobus, der Begleiter der Pilger und aller, die gefährliche Wege gehen müssen. Nachdem einst jedoch hier die Bistumsgrenze zwischen den Diözesen Chur und Trient gezogen wurde, bekam das Kirchlein den hl. Vigilius, der in Trient gewirkt hatte, zum zweiten Patron. Bis heute wird am Jakobitag das Patroziniumsfest gefeiert, der Namensgeber für Kirche und Gegend ist jedoch der Patron der Diözese Trient. Hier ist auch das Ziel eines neu errichteten Glaubensweges. Je nach Lust kehren wir in einem der Gasthöfe ein oder wählen auf einem schönen Plätzchen unser Rucksackmenü.
In Richtung Vinschgau
Nach ausgiebiger Rast, bei der wir die Seele baumeln ließen, wenden wir uns von der Höhenkirche rechts am Gasthof Jocher vorbei wieder abwärts. Sobald wir jedoch die kleine Senke erreicht haben, finden wir Wegweiser in alle Richtungen. Nun wenden wir uns nach rechts, um auf der Markierung 28 nach Aschbach zu wandern. Ein schöner, breiter Fußweg führt abseits vom Weg, der für die Radfahrer ausgewiesen ist, erst sehr mäßig, dann teilweise steiler werdend, in vielen Serpentinen durch schattenspendenden Fichtenwald stetig hinunter. Mehrmals wird der Radfahrerweg gekreuzt. Dann sehen wir auch schon Aschbach mit der schmucken Dorfkirche und – etwas vorgelagert – dem kleinen Kirchlein Maria Schnee. Für heute sind wir am Ziel unserer Wanderung, denn die Eulenbahn bringt uns in kürzester Zeit wieder ins hitzeschwangere Tal. Gleich neben der Talstation der Seilbahn ist die Zughaltestelle.
Weitere Möglichkeiten
Für all jene, die bereits früh am Morgen gestartet sind und die Wanderung ausdehnen möchten, ergeben sich mehrere Möglichkeiten: Man kann die Bergkuppe einfach nach rechts umrunden und in weitem Bogen von Aschbach über den Eggerhofsteig (Markierung 27!) an den Eggerhöfen vorbei zur Bergstation der Vigiljocher Seilbahn wandern.
Ein anderer Tipp ist der Abstieg, weiterhin auf Markierung 28 in 1,40 Std. zur Talstation der Aschbacher Seilbahn nach Rabland. Wem auch dies nicht genug ist, der kann auf Markierung 16 über den Birchberg in 3,30 Std. nach Naturns wandern.
von Christl Fink