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Der Deutschnonsberg

Unberührte Natur und Ortschaften mit ganz besonderem Charme: das findet man am Deutschnonsberg.

Natur, Idylle und urige Ortschaften mit einem ganz besonderen Charme erlebt man auf dem Deutsch­nonsberg. Abgelegen von der Hektik des Alltags und dennoch eine gute Nahversorgung und motivierte Handwerksbetriebe – auch das ist der Deutschnonsberg. Der Nonsberg, auf italienisch „Val di Non“,  ist eine Hochfläche zwi­schen dem Mendelkamm, der Lau­genspitze und den Proveiser Bergen. Bereits im 13. Jahrhundert war das nördlichste Gebiet des Nonsbergs von Völkern germanischen Ursprungs bewohnt, welche die Berghänge fruchtbar gemacht und in den lokalen Berggruben gearbeitet haben. Überlieferungen nach waren es wohl diese Bergvölker, welche die Streu­siedlung und die deutsche Sprache mitgebracht haben. Die deutschsprachige Gemeinschaft hat sich in den Dörfern Laurein und Propesi (Lauregno und Prove) und in dem Gebiet des Gampenjochs (St. Felix und Unsere Liebe Frau im Walde oder Madonna di Senale) niedergelassen. Heute werden die Gemeinden mit einer mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung am oberen Ende des Nonsbergs als Deutschnonsberg bezeichnet. Im Gegensatz zu den anderen Gemeinden des Tales gehören sie nicht zum Trentino, sondern zum  Burggrafenamt. Den Deutsch­nons­berg bilden die Ge­mein­den Proveis, Laurein und St. Felix/Unsere Liebe Frau im Walde.

Proveis auf einer Höhe von rund 1420 Metern ist die höchstgelegene Ortschaft. In Proveis zeugen noch heute die sogenannten Knappenlöcher vom Bergbau im Mittelalter. Proveis ist ein unberührtes Gebiet, fernab des Massentourismus.
Laurein ist ein altes Bergdorf auf 1148 Metern und der südlichste Ort des Deutschnonsberges. Von hier aus gibt es einen herrlichen Ausblick zur Brentagruppe über den Presanella-Gletscher bis hinüber zum weltbekannten Rosengarten.
St. Felix auf einer Meereshöhe von 1265 Metern liegt an einem alten Passweg inmitten einer einmaligen Alpenflora mit prachtvollen Lärchenwäldern. Im idyllischen St. Felix kann man wunderbar wandern: zum Beispiel zum Felixer Weiher, ein fischreiches Naturbiotop, oder zum Felixer Wasserfall. Dort kann man die abseits gelegene, alte St.-Christophorus-Kirche besuchen.  Ober­halb von St. Felix, vom Schön­egg oder dem Gantkofel, gibt es eine großartige Aussicht hinunter ins Etschtal und bis zu den Gipfeln der Dolomiten zu genießen. Das alles macht St. Felix zu einem echten Geheimtipp als Ausflugsziel für Einheimische und Urlauber gleichermaßen.
Unsere Liebe Frau im Walde ist ein bekannter Wallfahrtsort nahe dem Gampenpass. Es ist wohl die älteste Siedlung dieser Gegend. Bereits im 12. Jahrhundert soll es hier ein Kloster mit Hospitz für Reisende gegeben haben. Die Gemeinde besteht aus den Fraktionen Unsere Liebe Frau im Walde und St. Felix, die 1974 zur gemeinsamen Gemeinde zusammengeschlossen wurden.

RADICCHIO UND LÖWENZAHN
Denkt man an den Deutschnonsberg, so fallen einem auch Radicchio und Löwenzahn ein. Und die heimischen Touristiker wissen diese wertvollen Rohstoffe klug zu vermarkten. So finden am Deutschnonsberg unter anderem die Radicchiotage im Herbst sowie die Löwenzahnwochen im Frühling statt. Auf Initiative des Kräuterpfarrers H. Joseph Weidinger (1918 – 2004) wurden 1996 erstmals die Löwenzahnwochen abgehalten. Damit zählen sie zu einer der ältesten Veranstaltungen  mit kulinarischem Schwerpunkt in Südtirol. In den Höhenlagen des Deutschnonsbergs gedeiht der Löwenzahn besonders gut.
Die Radicchiotage sind das herbst­liche Gegenstück der Löwenzahnwochen. Der Winterradicchio, in südlichen Landen als „Radicchio tardivo di Treviso“ be­kannt, ist seit 1996 am Deutsch­nonsberg zuhause. Durch ein LEADER-Projekt wurde der Anbau von Radicchio als Zu­er­werbsquelle für die Landwirtschaft eingeführt. Der Radicchio kommt nach der Ernte auf den Feldern rund um Unsere Liebe Frau im Walde, St. Fe­lix und Proveis in ein frisches Quell­wasserbad und wandert dann als knackige Ge­müseherzen und würzige Salatblätter in die Küchen der dortigen Gastbetriebe.

von Michael Andres