Für den zweitlängsten Tunnel Südtirols und damit auch für die Umfahrung von Kastelbell und Galsaun wurde heute der Startschuss gegeben.
Trotz der guten Auslastung der Vinschger Bahn sind täglich rund 13.200 Fahrzeuge auf der Staatsstraße durch den Vinschgau unterwegs, die Tendenz ist steigend. „Wir bemühen uns sehr, möglichst viel Verkehr auf Bahn, Busse und alternative Verkehrsmittel zu verlagern“, betont Mobilitätslandesrat Florian Mussner im Zusammenhang mit der Übergabe der Arbeiten und der Baustelle für die Umfahrung von Kastelbell und Galsaun mit dem zweitlängsten Tunnel Südtirols nach jenem von Leifers. „Aber auch in Zukunft werden Autos verkehren, wahrscheinlich anders betrieben, deshalb wird es auch in Zukunft klug angelegte Straßen brauchen“, sagt Mussner, der die Wichtigkeit der Umfahrung für Kastelbell und Galsaun hervor. „Die neue Umfahrungsstraße Entlastet die vom Durchzugsverkehr geplagten Orte. Zugleich kann die Straße an die aktuellen Erfordernisse angepasst werden, beispielsweise an der Engstelle beim Schloss Kastelbell“, sagt Mussner.
Die Bauarbeiten für die 3,36 Kilometer lange Umfahrungsstraße von Kastelbell und Galsaun wurden heute (14. Jäner) an die Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE AG aus Possagno (Treviso) und die Passeirerbau GmbH aus St. Martin in Passeier übergeben.
Die Umfahrungsstraße beginnt, wie Ressortchef Valentino Pagani erklärt, kurz vor dem Schloss Kastelbell und mündet im Osten auf der Höhe der Gewerbezone Galsaun wieder in die bestehende Staatsstraße. Zur Umfahrung gehören ein 2495 Meter langer Tunnel, der somit künftig zweitlängste des Landes, mit insgesamt vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten sowie zwei neue Anschlusspunkte an die bestehende Staatsstraße. Der östliche Anschlusspunkt wird als Kreisverkehr ausgebildet und befindet sich etwa auf der Höhe der Industriezone Galsaun, der zweite Anschluss wird als T-Knoten ausgebildet und liegt rund 450 Meter westlich von Schloss Kastelbell. Besonders sorgten, so Pagani, die Betonfahrbahnen für mehr Sicherheit und besseren Sichtverhältnissen im Tunnel, ebenso das Belüftungssystem, das im Falle eines Brandes eine spezielle Rauchabsaugung habe.
Beginnen werden die Arbeiten zuerst im Osten zwischen dem neuen Tunnel-Ostportal und dem Ex-Onlinestore, wo die Einrichtung der Baustelle erfolgt. Zeitlich nur wenig verzögert werden dann auch die ersten Maßnahmen im Bereich des Westportals in Angriff genommen. „Vorgesehen ist, dass die Anbindung der Baustelle an die Staatsstraße mittels Kreisverkehr erfolgt, wodurch sich die Beeinträchtigungen für den Verkehr auf der Vinschger Staatsstraße auf ein Minimum verringern sollten“, sagt Augustin Huber von der Landesabteilung Tiefbau.
In den Bau der Umfahrung investiert das Land rund 44,5 Millionen Euro. Dauern werden die Arbeiten rund drei Jahre. (SAN)