In Glurns haben heute (14. September) die Kulturlandesräte Philipp Achammer und Beate Palfrader dem Südtiroler Künstler Sven Sachsalber den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis überreicht.
„Es freut mich sehr, dass der diesjährige Paul-Flora-Preisträger der Südtiroler Künstler Sven Sachsalber ist“, beglückwünscht Landesrat Philipp Achammer. „Sachsalber ist ein hervorragender Kunstschaffender. Konsequent und authentisch thematisiert er kulturelle und gesellschaftliche Machtstrukturen. Seine künstlerische Interpretation ist dabei alles andere als oberflächlich. Er will Grenzen erweitern und kollektive Normen sprengen. Dabei darf ein Funken Ironie nicht fehlen.“
Auch Tirols Landesrätin Beate Palfrader gratuliert Sven Sachsalber zu dieser Auszeichnung. Er habe als junger Künstler einen beachtlichen und nachhaltigen Werdegang aufzuweisen, den er über die letzten Jahre kontinuierlich fortführen konnte. „Sachsalber arbeitet seit vielen Jahren konsequent an einem vielschichtigen Werk, in welchem er sich anhand unterschiedlicher medialer Zugänge wie Zeichnungen, Performance und Video mit den Rahmenbedingungen unserer Kultur auseinandersetzt“, zitiert Palfrader aus der Jurybegründung.
Die Gäste auf die Feierlichkeit eingestimmt hat die letztjährige Paul-Flora-Preisträgerin Ingrid Hora. Zusammen mit der Musikkapelle Glurns hat die Künstlerin eine Performance arrangiert, mit der sie Gäste, Schaulustige und den diesjährigen Preisträger überrascht hat. Abgerundet wurde die Feierlichkeit mit einem Stadtspaziergang auf den Spuren Paul Floras, der vor zehn Jahren verstorben ist und in Glurns begraben liegt.
Der Preisträger 2019
Sven Sachsalber, der anlässlich seiner Würdigung eigens aus der Wahlheimat New York angereist kam, wurde 1987 geboren und ist in Laatsch im Vinschgau aufgewachsen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und Sprachen in Bologna, absolvierte er ein Masterstudium am Fine Arts Royal College of Art London. 2014 gewann er den New York Art Price.
Neben Performances arbeitet Sachsalber auch mit Zeichnung und Malerei. Aufmerksamkeit erregte er mit seiner Ausstellung im Palais de Tokyo in Paris, wo er den Ausstellungsraum mit einem Heuhaufen füllte und darin während der Ausstellungsdauer eine Nadel so lange suchte, bis er sie fand. In seinen Arbeiten hinterfragt er gesellschaftliche Normen und Tabus, mit denen er sich auf radikale Weise am eigenen Körper experimentierend auseinandersetzt.
Grenzüberschreitende Förderung junger Künstler
Der Paul-Flora-Preis wird seit 2010 in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora abwechselnd in Tirol und Südtirol vergeben. Mit der Auszeichnung würdigen die beiden Länder hervorragende Leistungen von jungen Tiroler und Südtiroler Künstlerinnen und Künstlern in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Im Vorjahr ging der Preis an die Südtiroler Künstlerin Ingrid Hora.
Über die Vergabe befindet eine Fachjury. Sie setzt sich aus Nina Tabassomi für das Land Tirol, Sabine Gamper für das Land Südtirol sowie Katharina Flora Seywald für die Familie des Namensgebers des Preises zusammen. (LPA)