Claudia Schuler, Handbikerin aus Plaus, konnte bereits große Erfolge feiern. In dieser Saison sucht man sie in der Startliste der internationalen Rennen jedoch vergebens.
Nach einer schwierigen letzten Saison will Claudia Schuler, Aushängeschild im heimischen Behindertensport, heuer eine Pause einlegen. Die erfolgsverwöhnte Handbikerin aus Plaus, die vor rund drei Jahren noch Weltcup-Siege feiern konnte, schaffte in den letzten Jahren den Anschluss an die Spitze nicht mehr. Insbesondere in der Olympia-Saison 2016 erlebte die 27-Jährige viele Enttäuschungen.
Und dies, obwohl sie motiviert wie nie in die Saison gestartet war. „Ich habe den Trainer gewechselt und intensiv trainiert. Und ich habe wirklich gut trainiert. Das Ziel Rio stets vor Augen“, blickt Schuler zurück.
Alles auf eine Karte gesetzt
Die Chance für die Teilnahme an den Paralympics in Rio war da, die Plauserin setzte alles auf eine Karte. Aber es fiel ihr schwer, die Leistungen auch in den Rennen zu bringen. „Die Ergebnisse haben nicht gestimmt“, betont sie. In den Weltcup-Rennen blieben Top 5-Ergebnisse aus, mehrere „Azzurre“ waren konstanter als Schuler. Vielleicht war es die große Erwartungshaltung an sich selbst, vielleicht das zu intensive Training.
„Sportler sind auch keine Maschinen. Man kann einfach nicht auf Knopfdruck funktionieren“, blickt Claudia Schuler zurück.
Ein Jahr Auszeit
Das vorzeitige Olympia-Aus war eine Enttäuschung, die Saison 2016 schon im Mai beendet. Deshalb traf sie die Entscheidung, heuer fürs erste zu pausieren.
Eine Situation, die alles andere als einfach für sie ist. „Ich bin seit sieben Jahren in der Nationalmannschaft, seit zwölf Jahren bestreite ich Handbike-Rennen. Der Sport ist mein Leben und meine Therapie“, betont die Handbikerin.
Die Pause tut gut
Nebenbei will sie den Sport auch weiterhin als Hobby ausüben. Ob Skifahren, Schwimmen oder gemütlich mit dem Handbike. Ohne Druck und ohne auf ein Ziel hinzuarbeiten. „Das ist eine neue Erfahrung für mich. Das tut mir gut“, freut sich Claudia Schuler.
Michael Andres
von Michael Andres