Es müssen nicht immer materielle Dinge sein, die man sich zu Weihnachten schenkt. Ein originelles und persönliches Geschenk kann oft mehr Freude bereiten als gedankenlos gekaufte Dinge.
Weihnachten naht. Die Zeit der Liebe, der Familie, der Besinnlichkeit, aber auch der Gaben. Schenken ist schön, wenn man eine Idee hat.
Dabei kann man einiges falsch machen, allerdings auch jede Menge richtig und viel Freude schenken.
Die Kunst des Schenkens
Das Ritual des Schenkens beschäftigt die Menschen schon seit Jahrtausenden. Tatsächlich ist bis heute nicht eindeutig geklärt, wie diese Tradition in die Welt kam. Klar ist aber, wer schenkt, will binden. Durch den Gabentransfer, also das gegenseitige Schenken, werden Beziehungen gefestigt. Der Schenkende hofft, Freude zu bereiten, der Beschenkte freut sich über die Aufmerksamkeit. Das richtige Maß zu finden, scheint heute in einer oftmals sehr konsumorientierten Gesellschaft jedoch schwierig zu sein. Eine Welt ohne Geschenke wäre zweifelsohne nüchtern. Die ehrlich leuchtenden Augen eines Kindes oder die aufrichtige Freude über ein Geschenk von Herzen, sind wunderbare Erlebnisse. Wie aber bleibt die Freude und Sinnhaftigkeit des Schenkens erhalten?
Der Pfad der Wünsche
Die Königsdisziplin und Grundlage des „erfolgreichen“ Schenkens ist etwas zu finden, das sich der andere wünscht. Bei Kindern ist dies recht einfach, da sie ihre Wünsche zumeist offensiv mitteilen. Die Kunst des aufmerksamen Zuhörens lässt uns bei Freunden und Familie auch ohne direkte Nachfrage Wünsche wahrnehmen. Zumal wird so ein Geschenk auch Ausdruck einer Verbindung zwischen zwei Menschen: Man hört einander zu. Natürlich gibt es auch Erwachsene, die ihre Gedanken und Wünsche direkt äußern. So nimmt man aber dem anderen die Möglichkeit, sich über ein passendes Geschenk mit Überraschungseffekt Gedanken zu machen. Zweifelsohne unterscheiden sich auch die jeweiligen Beziehungen zwischen Schenkendem und Beschenktem. Kleine Mitbringsel oder Gastgeschenke für jemanden, den man nur oberflächlich kennt, werden und müssen nicht gleich durchdacht sein wie Geschenke für enge Bezugspersonen.
Klassiker, Ausgefallenes oder Selbstgemachtes
Die Bandbreite potenzieller Geschenke ist riesig. Überraschenderweise zählen Gutscheine und Geld zu den beliebtesten Weihnachtswünschen. Im ersten Moment mag dieser Wunsch nüchtern und unpersönlich erscheinen. Andererseits ermöglicht dies dem Beschenkten eine maximale Freiheit, unter Umständen niemals laut geäußerte Wünsche, zu verwirklichen. Ein großer Trend geht zudem zu liebevoll selbstgemachten Geschenken und dem Verschenken von gemeinsamen Erlebnissen hin. In einer schnelllebigen Zeit sicher eine dankenswerte Alternative. Ein schöner gemeinsamer Ausflug bleibt oft lange im Gedächtnis. Im Nachtrag ein kleines Fotobuch lädt auch Monate später zum Durchblättern und Erinnern ein. Das Herstellen von ausgefallenen Marmeladen, Likören oder anderen selbstgemachten Geschenken kann auch seinen Reiz für den Schenkenden haben – insbesondere in der ohnehin oftmals hektischen Vorweihnachtszeit. Fest steht: Geschenke lassen sich für jeden Anlass, jeden Geldbeutel und jeden Geschmack finden. Die Zeit und Gedanken, das Passende zu finden oder herzustellen, lässt uns mitunter den wahren Wert des Schenkens wieder etwas zum Vorschein holen. Nicht die Quantität, sondern die subjektive Qualität entscheidet.
Jasmin Maringgele