Ein Arbeitstisch rund um LRin Deeg arbeitet daran, die Zeitpolitik zu stärken. Gemeinsam mit den Partnern aus Bildung, Arbeit und Gemeinden wird an Enltastungsangeboten für Familien gearbeitet.
Die Unterstützung der Familien im Bereich der Vereinbarkeit ist eine der drei Säulen der Südtiroler Familienpolitik. Um dies zu erreichen, ist eine Vielzahl an Instrumenten aus den unterschiedlichsten Bereichen nötig. Neben der Arbeitswelt, spielt auch die Zeitpolitik eine wichtige Rolle. Um Maßnahmen in diesem Bereich zu definieren, hat sich auf Initiative von Familienlandesrätin Waltraud Deeg ein Arbeitstisch gebildet. Vertreter aus den Bereichen Familie, Bildung, Gewerkschaft und Gemeinden tauschen sich dabei über bestehende Modelle und Rahmenbedingungen aus. „Zeit ist ein kostbares Gut, besonders für Familien. Wir wollen in den kommenden Monaten und Jahren unser Augenmerk verstärkt auf die Zeitpolitik setzen, um Familien dadurch zu entlasten und mehr Familienzeit zu ermöglichen“, betont Landesrätin Waltraud Deeg.
Der Arbeitstisch trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Vorschläge für Durchführungsverordnungen zum Familienfördergesetz (LG 8/2013) vorzubereiten. Diese sollen schließlich eine bessere Planung und Abstimmung der Zeitmodelle der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen ermöglichen.
Bei der Jännersitzung wurden mehrere konkrete Beispiele aus unterschiedlichen Gemeinden Südtirols vorgestellt und diskutiert. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für unsere Familien eine stete Herausforderung. Um sie darin bestmöglich unterstützen zu können, braucht es die Vernetzung und die Zusammenarbeit verschiedenster Bereiche“, betont die Familienlandesrätin. Die positiven Beispiele hätten Möglichkeiten aufgezeigt, nun gelte es gemeinsam den rechtlichen Rahmen zu definieren, um Projekte dieser Art so gut wie möglich unterstützen zu können.
Best practice aus sechs Gemeinden vorgestellt
Die Vintler Gemeindereferentin Monika Maria Roalter berichtete von den positiven Erfahrungen, die man mit der Schulausspeisung Vintl und deren Fraktionen gemacht habe. Kinder aller Bildungsstufen können dort an allen Schultagen die Schulausspeisung nutzen, unabhängig davon ob sie am Nachmittag Unterricht haben oder nicht. Heinrich Videsott, Direktor des Schulsprengels St. Vigil/Enneberg, und der Bürgermeister von St. Martin in Thurn Giorgio Costabiei informierten über die schrittweise Angleichung der Bring- und Abholzeiten von Kindergarten, Grund- und Mittelschule und weiteren Maßnahmen.
Über die gute Zusammenarbeit mit den Eltern-Kind-Zentrum (Elki) in Jenesien berichtete Gemeindereferentin Renata Plattner. Neben einer Aufgabenhilfe mit Ausspeisung werde dort eine Betreuungsmöglichkeit angeboten, mit der die Abholzeiten von Schule und/oder Kindergarten überbrückt werden. Auch im Bereich der Sommerbetreuung ist die Gemeinde Jenesien sehr aktiv, das Angebot, aber auch die Nachfrage danach würden kontinuierlich ansteigen. Über die gelungene Kooperation zwischen Schule und Seniorenwohnheim berichtete die Eppaner Vizebürgermeisterin Monika Hofer. In St. Pauls findet die Schulausspeisung im Pflegeheim statt, wodurch unbewusst Begegnungsmöglichkeiten zwischen Alt und Jung geschaffen wurden und welche gut angenommen werden.
In Brixen gebe es mehrere Realitäten, berichtete Stadträtin Monika Leitner. Während in der Stadt täglich eine Ausspeisung für Schüler angeboten werde, werde dies in den Fraktionen nicht nachgefragt. Die Gemeinde sei zudem unter anderem im Bereich der Sommerbetreuung sowie der Nachmittagsbetreuung im Kindergarten sehr aktiv. Stellvertretend für die Landeshauptstadt Bozen stellte Chiara Nocentini, Direktorin des italienischen Schulsprengels Bozen II-Don Bosco, die unterschiedlichen Maßnahmen und Projekte der Schule „Alexander Langer“ vor, an denen sich Schüler deutscher und italienischer Muttersprache beteiligen. (LPA/ck)