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In Lana

Auch wenn Lana mit einer Gesamtfläche von 18 km² und seinen rund 13.000 Einwohnern einer kleinen Stadt ähnelt, hat die Marktgemeinde ihren Dorfcharakter bewahrt. Der Ortsteil Gries blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Die Fußgängerzone „Am Gries“ bildet das Handelszentrum der Gemeinde und hat sich zu einem beliebten Einkaufsort entwickelt. Sie beginnt unmittelbar an der Falschauerbrücke.

Die Freiluftgalerie

Lananer Historiker Simon Terzer

Die sogenannte „Freiluftgalerie“ ist für kulturbegeisterte Besucher eine Attraktion. Es handelt sich dabei um große Schautafeln, die auf einem Drehgestell angebracht wurden und auf denen von Zeit zu Zeit neue Bilder gezeigt werden. Damit werden themenbezoge Schwer­­punkte des Dorflebens von Lana angeschnitten und dem Publikum gezeigt.
Der Lananer Historiker und Archivbetreuer Simon Terzer kennt sich in Lana sehr gut aus.

Woher stammt der Name „Gries”?
Simon Terzer: Der Name des Ortsteiles Gries am rechten Falschauerufer nimmt Bezug auf den durch häufige Überschwemmungen mit Bachgries aufgeschütteten Schwemmfächer. Wie stark diese Überschwemmungen waren, lässt sich an der tiefen Lage der St.-Johann-Kirche an der Falschauerbrücke ersehen, wo vor allem im ausgehenden 18. Jahrhundert viel Material abgelagert wurde. Seither schützen auch starke Uferschutzmauern aus Stein die Häuseransammlung am Gries.

Was machte die Zone am Gries so interessant?
Die besonders günstige Lage der Siedlung am Übergang über die Falschauer und am Treffpunkt der Straßen über den Gampen, die Fortführung derselben nach Mitter- und Niederlana sowie die Lage am Falschauerbach zur Wasserentnahme führten hier zu einer Siedlungsverdichtung. War dieses Gebiet im Hochmittelalter noch stark von einzelnen Höfen geprägt, so scheinen ab dem 14. Jahrhundert bereits zwei Schmieden und eine Säge auf. Sie lagen an zwei Hauptwasserkanälen: dem Mühl- oder Dorfbach und dem Sagbach.
Über letzteren wurde auch das Triftholz auf den Ländplatz geschwemmt, das aus Ulten kam. Seit dem Bau der Stauseen in Ulten und des Kraftwerkes an der Gampenstraße ist die Trift allerdings eingestellt und auch die Überschwemmungen der Ende des 19. Jahrhunderts stark verbauten Falschauer sind weniger häufig.

Wie hat sich die Wirtschaft in der Geschichte des Gries entwickelt?
Die Reihe der alten Handwerker am Gries erweiterte sich bis ins 19. Jahrhundert um die Berufe Rädermacher, Schlosser, Schuster, Sattler, Kessel- und Büchsenmacher, Krämer und Spezereihändler. Seit dem 16. Jahrhundert werden der Oberwirt (Weißes Kreuz) und der Unterwirt (Schwarzer Adler) mit danebenliegenden Metzgereien (Reichhalter) und Bäckereien erwähnt. In Richtung Gaulschlucht entstand schon Mitte des 18. Jahrhunderts ein Schießstand. Unweit davon hatte die Dorfleege, welche für die Wassereinkehr an der Ufermauer zuständig war, eine Zeughütte für ihr Werkzeug und den Triftholzrechen errichtet.

Welche Auswirkungen hatte der Bau der Gampenstraße auf den Gries?
Der Bau der Gampenstraße Ende der 1930er Jahre durch den Gries verlagerte nicht nur den Hauptverkehrsweg, sondern drängte den alten Dorfkern um den Gries­platz in den Hintergrund. Die all­mähliche Auflösung des Zentrums am Griesplatz hin zu einer Verdichtung hatte aber bereits in der Gründerzeit begonnen. Vor allem östlich der alten Hube am Gries bis zur Kapuzinerkirche und westlich der Maria-Hilf-Straße entstanden Villen, Geschäftshäuser und Hotels (Harmonie, Demel-Kofler, Leitgebhaus, Bildhaus, Lanahof, Hotel Royal, Klarenbrunn). Die starke Bebauung zwang um 1905 zur Errichtung einer neuen Straßenverbindung vom Ansitz Rosengarten nach Süden (Johann-Kravogl-Straße).

Was gibt es sonst noch Interessantes über den Gries?
Am Anfang und Ende des Gries prägen zwei kirchliche Zentren den Ortsteil: die 1644 durch eine Wallfahrt entstandene Maria-Hilf-Kapelle (heute St. Johann) an der Falschauerbrücke und die 1667 geweihte Kapuziner­kirche mit Kloster, in der das verehrte Maria-Hilf-Bild nach der Schließung der Kirche an der Falschauer durch Kaiser Joseph II. 1786 übertragen wurde. Außerdem sind am Gries einige herausragende Wohngebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu finden.
Dazu zählen der Ansitz Rosengarten der Herren von Sagburg, der Huben-Hof (Egger-Thaler) der Kaufherren Deprida, der Föhr­nerhof des Hoch­stiftes Kemp­ten, der Ansitz Gartscheid der Barone und Gerichtsherren von Hausmann.

 

Lanas Betriebe

Die Apotheke Maria Hilf am Gries unmittelbar an der Theissbrücke wird von der Apothekerin Dr. Zita Marzoner Staffler geleitet und beschäftigt ein zehnköpfiges Team Apotheker und Assistenten. Das Angebot der Apotheke umfasst eine Vielzahl an Kosmetikartikeln, medizinischen Geräten und ein umfassendes Arzneimittellager von ca. 8000 Artikeln und rund 30.000 Packungen sowohl verschreibungspflichtiger als auch rezeptfreier Arzneien. Neben klassischer Medizin bietet die Apotheke auch ein breites Sortiment an Heilpflanzen der Hl. Hildegard von Bingen, verschiedene Teemischungen, die nach pharmakognostischen Gesichtspunkten zubereitet werden, diverse Öle und Pulver sowie Salbengrundlagen an. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Homöopathie. Hinzu kommt eine Auswahl an Verbandsmaterial, Nährmittel und Nahrungsergänzungsmittel, wozu das fachkundige Apothekerteam mit Informationen und Empfehlungen zur Verfügung steht.

Mit einem breitgefächerten Dienstleistungsangebot im Bereich der Pflegebedürftigkeit haben sich die Mitarbeiter der Betreut OHG seit einigen Jahren schon zu einem verlässlichen Partner entwickelt. Gegründet wurde das Unternehmen von Jutta Pircher und Agatha Egger. Die Arbeitsrechtsberater Helmut und Michael Weissenegger sowie Mitarbeiterin Rita Laimer gehören ebenfalls zum Team. Gemeinsam unterstützt Betreut Familien bei der Personalsuche und auswahl von Pflegekräften, der Suche nach Pflegeeinrichtungen, Übergangslösungen, Rechtliche Beratung, Ansuchen-Stellung, Organisation von Krankentransporten uvw. Ihr Motto gilt dabei: „Die angebotenen Dienstleistungen mit größtmöglicher Professionalität unter Einsatz eines brauchbaren Maßes an Hausverstand zur Zufriedenheit der Kunden auszuführen, stets bedacht, die Freude bei der Arbeit zu bewahren.“

Das Flying Kindswear in Oberlana ist ein besonderer Ort für Eltern auf der Suche nach trendiger und hochwertiger Mode und Accessoires für ihr Kind. „Bei uns erhalten Kunden eine große Auswahl an Kinderbekleidung verschiedenster Marken zu einem fairen Preis. Mit dem richtigen Händchen und dem Gespür für das, was das Kind gern trägt und darin auch gut ausschaut, gehen wir jeden Tag mit Freude an die Arbeit“, fasst die Unternehmerin Sabine Hafner ihre Arbeit zusammen. Gemeinsam mit der Stil- und Farbberaterin Stephanie Aster betreibt Hafner das Kinderbekleidungsgeschäft seit 2013 in der Andreas-Hofer-Straße 7.

Lässige Freizeitbekleidung, technische Bekleidung für Outdoor, Yoga, Pilates, Bike, modische Accessoires, aber auch handgemachte Südtiroler Produkte findet man im Fachgeschäft Gemma Store in der Fußgängerzone in Oberlana. Mit kompetenter Beratung und handgelesenen Kleidungsstücken von bester Qualität hilft Inhaberin Katrin Kofler ihren Kunden bei der Auswahl. Ein besonderer Hingucker bei Gemma sind die „Pochette der Frau Gemma“. Es handelt sich dabei um kunstvoll und individuell gefertigte Taschen, die laut eigenen Angaben die Kostbarkeiten jeder Frau verbergen sollen. Jede Tasche ist ein Unikat von Südtiroler Qualität.

Dass es auch für Vierbeiner Qualität gibt, beweist der Tierlodn Lana am Gries. Mit ihm hat die Brigitte Nock Südtirols ersten Genussmarkt für Tiere, inklusive Hundesalon, gegründet. Tierbesitzer finden im „lodn“ alles was es fürs Tier so braucht und das von hoher Qualität und Stil. Am Grieser Platz betreibt die Lananerin außerdem den Dorflodn. Mit ihm bietet Nock ihren Kunden ein ausgewähltes Sortiment an Feinschmecker-Köstlichkeiten und regionale Besonderheiten, wie Salben, Geschenkartikel uvm. Die Näh- und Bügelstube ist Brigitte Nocks jüngstes Geschäftsmodell und zeugt einmal mehr für die unbändige Schöpfungskraft der Unternehmerin.

In der Meraner Straße Nr. 7 dreht sich hingegen alles um das Biken. Hier befindet sich das Fahrradgeschäft SS38-Bike von Martin Primisser und bietet seinen Kunden individuelle Beratung und besten Service rund um das Radfahren und -ausrüstung. Gleich, ob man sein Rad straßengerecht mit Klingel, Led-Lichtern usw. aufrüsten möchte oder sich ein neues Gefährt aus dem Sortiment von Marken wie Simplon, Haibike, Stevens oder Flyer aussuchen möchte, sind Primisser mit seinem Team die besten Ansprechpartner. Durch ihre große Auswahl an E-­Bikes ist SS38-Bike einer der Spezialisten in Südtirol. Dabei reicht ihre Produktpalette von einfachen City-Bikes bis hin zu leistungsstarken Mountainbikes. Sollte einer aber denken, man müsse beim E-Bike nie wieder treten, hat er sich getäuscht, heißt es von Primisser, denn der Elektromotor wirkt vielmehr nur als geräuschloser Multiplikator der eigenen Muskelkraft.

Auf der Suche nach einem verlässlichen Partner im Baugewerbe wird man beim Bauunternehmen Unterholzner S. & D. GmbH fündig. „Bereits im Alter von 14 Jahren hatte der Firmengründer der Baufirma seine Begeisterung für das handwerkliche Schaffen als Fliesenleger und Maurer entdeckt, bis er 1995 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte“, heißt es auf der Webseite. 2016 gründete Sebastian Unterholzner mit seinem Sohn Dominik schließlich das gemeinsame Bauunternehmen. Ob für Bauarbeiten im privaten oder auch öffentlichen Bereich hat sich Unterholzner seither zu einem verlässlichen Baupartner im Burg­gra­fen­amt entwickelt.

Das Familienunternehmen Despar Pircher wird von Josef Pircher und seiner Familie geführt und sichert die Nahversorgung am Gries. Auch in Zukunft werden nach alter Tradition sowohl die Stammkundschaft als auch die Tageskunden fachkundig und freundlich beraten und bedient.

In der kreativen Werkstatt von Glasidee in der Andreas-Hofer-Straße entstehen aus den rohen unbehandelten Gläsern mit viel Phan­tasie, Inspiration und Lie­be individuelle Kunst­wer­ke. Seit nun 30 Jahren nimmt Her­mine und nun auch Tochter Martina Kun­den­wünsche an, um sie in den Techniken Sandstrahl und Gravur auf dem Glas festzuhalten.

von Philipp Genetti