Trotz Schließung haben die Schulbibliotheken und öffentlichen Bibliotheken den Nutzerinnen und Nutzern im Land besonders im Hinblick auf den Welttag des Buches einiges zu bieten.
Keine Schülerinnen und Schüler durchforsten derzeit die Bücherregale der Schulbibliotheken, Buchvorstellungen und Schülerreferate sind ausgesetzt, Getuschel und Gelächter verklungen: Verlassen und verriegelt, mit einem Zahlencode gesichert, ist die Tür zur Schulbibliothek der Mittelschule in Naturns. Dieser Code hat es allerdings in sich. Nach dem Muster von Escape Room sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Schulbibliothekscode zu knacken. 21 Tage lang lösen sie täglich ein anspruchsvolles Rätsel. Die richtige Lösung aller Rätsel führt zu einem Zahlencode, mit dem die Bibliothek zumindest virtuell geöffnet werden kann. Das große Knobel-Finale findet anlässlich des Welttages des Buches am 23. April statt. Die Hoffnung, dass bald wieder Leben die Bibliothek füllt, bleibt lebendig.
Den Schülerinnen und Schülern bereitete das Rätsellösen großen Spaß, vor allem die Buben beteiligten sich rege am Spiel. „Es war ein tolles Spiel in diesen eher langweiligen Tagen“, schreibt einer von ihnen. Ein positiver Nebeneffekt des Spiels liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler nebenbei auch Buch- und Lesetipps erhalten. „So machen die Rätsel auch Lust aufs Lesen“, erklären Schul- und Bibliotheksleitung.
Online-Aktionen zum Welttag des Buches
An vielen Schulen sei es Tradition, dass anlässlich des Welttages des Buches „die ganze Schule liest“, erklärt Landesrat Philipp Achammer. „Von den Schülerinnen und Schülern, den Lehrpersonen der Schulleitung, alle lesen! Manche Schulen haben heuer diese Aktion ins heimische Wohnzimmer verlagert.“
Nach dem Motto „Lesen hält fit im Kopf“ werden die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule in Lana aufgefordert, ein Foto zu knipsen, das sie beim Lesen zeigt, und an die Schulbibliothekarin zu schicken. Jedes Foto braucht einen originellen Titel, der quasi ein Werbespruch für das Lesen sein soll. Die originellsten Fotos und Werbesprüche werden prämiert.
Schulbibliotheken und öffentliche Bibliotheken bieten Lesestoff
Die Stadtbibliothek und die Schulbibliotheken von Brixen verschicken unter dem gemeinsamen Label #BrixenLiest dreimal in der Woche Leseempfehlungen an ihre Nutzerinnen und Nutzer. Die Medien sind allesamt in der Online-Bibliothek biblio24 erhältlich.
Die Schulbibliotheken stehen also in Corona-Zeiten nicht still und versorgen weiterhin Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit Online-Leselisten und Eltern über Elternbriefen mit Buch-, Lese- und Lerntipps.
„Seit vergangener Woche bieten außerdem viele öffentliche Bibliotheken einen Lieferdienst an. Die Voraussetzung hierfür wurde mit der Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmannes vom 13. April und dem darauf folgenden Kulturrundschreiben geschafften“, erklärt Landesrat Achammer. „Die Leserinnen und Leser können somit via Telefon oder online Medien bestellen und diese werden dann an die gewünschte Adresse geliefert.“ So versorgen auch in Krisenzeiten die Bibliotheken die Menschen mit Büchern – im Sinne des Slogans „Bücher sind Vitamine für den Geist“. (LPA/LPA)