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Miteinander anders
1 Juni, 2018 um 20:00 - 23:30
Wie richtige Rockstars und Musiksternchen sind die sieben Mitglieder der Band „Miteinanders“ im Mai und Juni auf Südtirol-Tournee. Wir haben den Bandleader Julian Messner und Gustav Lechner, der für die Perkussion zuständig ist, besucht.
Musik ist Lebensfreude, Freundschaft und Leidenschaft. Das ist bei jeder normalen Band so, aber auch bei „Miteinanders“. „Ohne Band wäre ich richtig traurig, weil ich keine Musik machen könnte und meine Down-Syndrom-Freunde überhaupt nicht mehr sehen würde“, bringt es der Bandleader Julian Messner auf den Punkt. „Es ist toll, dass wir gemeinsam etwas machen und dabei so sein können, wie wir eben sind.“ Mehr muss man als Erklärung nicht hinzufügen, denn die Mitglieder von „Miteinanders“ sind, wie sie eben sind, und genau das macht sie so besonders. Dass die Musik ihr Leben ist, verheimlichen Julian und der Perkussionist Gustav Lechner nicht – die Freude sprüht ihnen buchstäblich aus den Augen. Julians Mutter Renate ist die gute Fee der Band, und Klaus Graber koordiniert Termine, Auftritte und Proben. Die Band hat inzwischen viel Bühnenerfahrung: Gespielt wurde schon überall in Südtirol, Auftritte gab es sogar in Tirol und im Trentino. „Eigentlich bin ich unmusikalisch“, lächelt Julian verschmitzt, „aber ich musiziere einfach gerne.“ Julian und Monika Hochgruber singen. Julian schreibt aber auch Gedichte, und den einen oder andere Songtext hat er zusammen mit seiner Mutter verfasst. Gespielt wird querfeldein das, was gefällt. Chris Aigner studiert die Songs mit den Bandmitgliedern ein. „Bei jedem Lied ist es anders, aber schwer ist es nicht wirklich, die Lieder zu lernen“, weiß Gustav, der als Perkussionist zusammen mit Annemarie Delleg die Rasseln oder Kuhglocken schwingt und auch mal gerne jodelt. Während Thomas Kircher mit seiner steirischen Harmonika oder den Congas musiziert, sitzen Haymo Töchterle und Günther Profanter hinterm Schlagzeug. Wenn sich das Publikum bei den Konzerten über die Musik und die Band freut, ist das die größte Motivation für die Musiker. „Das Lob abkassieren ist toll“, lacht Julian, „und wenn wir gespielt haben, gibt es immer etwas Gutes zu essen.“ Julian und Annemarie, aber auch die anderen Bandkollegen, haben bei „Miteinanders“ einen Platz gefunden, an dem sie so sein können, wie sie eben sind – ganz normal und doch besonders. „Ich denke mir, so wie ich bin, so und nicht anders soll ich sein, so hätte ich mich selbst auch gemacht“, singt Julian Messner im Lied „Ich denke“, „ich habe ein Herz, um zu lieben, eine Lunge, um zu atmen, einen Kopf, um zu denken, das alles brauche ich.“ In einer einzigen Textpassage hadern sie mit ihrem Schicksal: „Nur eins hätte ich anders gemacht: Ich hätte mir ganz bestimmt nicht das Down-Syndrom verpasst, denn ich will nicht behindert sein.“
Infos zur Band: www.miteinandersbruneck.jimdo.com oder auf der Facebookseite von „Miteinanders“.
Konzertinfos: Freitag, 1. Juni im Stadttheater Meran. Beginn 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei, trotzdem wird um Reservierung unter www.rocknet.bz gebeten.