Dorflift ein Gewinn?
OLANG – Die attraktive Landesförderung für Dorflifte bringt auch die diesbezügliche Diskussion in Olang wieder aufs Tapet. Der Gemeinderat sprach sich mehrheitlich dafür aus, die Weiterentwicklung der Wintersportzone Panorama voranzutreiben. Die Errichtung eines Tellerliftes oder die Erweiterung des bereits vorhandenen Winterparks „Zauberteppich“ sind im Gespräch.
„Die Errichtung eines dorfnahen Skiliftes ist im Leitbild Olang 2020, welches 2011 unter starker Beteiligung der Dorfbewohner erstellt wurde, als großer Wunsch formuliert. Zum einen ist es Aufgabe der Gemeinde den Wünschen der Bevölkerung Folge zu leisten, zum anderen wäre ein Dorfskilift eine Aufwertung für den Tourismusort Olang, er würde leistbares Skifahren ermöglichen und er wäre auch unter dem sozialen Aspekt, als Treffpunkt für Familien, attraktiv“, so Bürgermeister Georg Reden, der die Errichtung eines Dorfskiliftes für die Weiterentwicklung der Wintersportzone Panorama bevorzugt. Die zweite Möglichkeit besteht in der Erweiterung des seit 2013 bestehenden Winterparks „Zauberteppich“. Der Bevölkerungswunsch im Leitbild Olang 2020 ist auch für STF-Gemeinderat Matthias Hofer ausschlaggebend, um sich für den Bau einzusetzen: „Wir würden an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn wir den eindeutigen Bevölkerungswunsch ignorierten. Die Landesförderung von 80 Prozent, die für Dorflifte bezuschusst wird, erlaubt die Realisierung.“
DORFLIFT 1950 – 2007/08
„Der in den 1950er Jahren errichtete Dorflift war zunächst sehr populär bei Einheimischen und Gästen. Aber mit dem Ausbau des Skiberges Kronplatz verlor er an Attraktivität. Schließlich wurde auch die Skischule abgezogen. Im Winter 2007/08 stand der Lift – da nicht mehr rentabel- erstmals still und wurde dann ganz abgebaut“, erzählt BLO-Gemeinderat Georg Monthaler. Die fehlende Rentabilität ist auch heute der Grund für die Uneinigkeit im Gemeinderat. „Ohne Investoren werden die Kosten für Reparaturen, Strom, Personal, Schneekatze, Schneekanonen usw. auf die Gemeinde zukommen, deshalb sind wir für den Ausbau der Winterspielwiese, den die Olanger Seilbahnen AG finanzieren will. Zum Skifahren gehen auch unsere Familien auf den Kronplatz sobald die Kinder dem Kleinkindalter entwachsen sind“, ist Monthaler überzeugt. Nicht auf Gewinn aus solle ein Dorflift sein, sondern eine Belebung für das Dorf, so Hofer: „Von der Olanger Seilbahnen AG liegt uns eine Machbarkeitsstudie vor, nach der der Lift jährlich 80.000 Euro kosten würde. Und dieser Betrag ist leicht zu finanzieren zwischen Gemeinde, Hotelier und Gastwirte, Tourismusverein und der Seilbahnen AG.“
PROBLEM FÜHRUNG
„Der hohe Landesbeitrag ist attraktiv, stellt uns aber dennoch vor die Organisation der fehlenden 20 Prozent für den Bau, in etwa 200.000 Euro“, so Reden, aber weit wichtiger sei die Führung: „Wir als Gemeinde können die Führung nicht übernehmen, sondern nur einen jährlichen Beitrag vergeben. Möglich wäre aber die Gründung einer Gesellschaft, in der Privatpersonen, die Olanger Seilbahnen AG und der Tourismusverein Teilhaber sind. Wenn der Skilift kostendeckend arbeitet, wäre sein Zweck schon erfüllt.“ (SP)