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Warten statt übereilt handeln

ST. LORENZEN – Die Bedrohung rund um den gewaltigen Erdrutsch oberhalb der Fraktion Stefansdorf scheint gebannt. Das ganze Gebiet und die private Zufahrt nach Heidenberg bleiben dennoch vorerst gesperrt. Bürgermeister Martin Ausserdorfer sieht keinen übereilten Handlungsbedarf, da keine Gefahr für die Bürger bestehe.

Ende November letzten Jahres lösten sich erste Gesteinsbrocken von einem Felsvorsprung oberhalb des St. Lorenzner Weilers Stefansdorf. „Gemeinsam mit der Forstbehörde und der Geologie hat die Gemeinde damals den Sachverhalt gelöst. Der Walderschließungsweg hinauf nach Heidenberg, der privaten Grundeigentümern gehört, ist gesperrt worden und ein Schutzwall wurde errichtet. Die Kosten von 20.000 Euro haben wir mit öffentlichen Geldern gedeckt. Die Situation schien stabil und wir haben die Privatstraße wieder geöffnet“, erzählt Bürgermeister Martin Ausserdorfer. Im Zuge weiterer Erdbewegungen, so der Bürgermeister, sei es aber Ende Dezember erneut zu Erdrutschen gekommen. Steine von mehreren Metern Durchmesser hätten dabei auch Teile des errichteten Erdwalls durchbrochen, sodass die Privatstraße und das gesamte umliegende Gelände umgehend erneut gesperrt werden mussten. Seitdem führt eine Umleitung vor Ort über einen nichtasphaltierten Gemeindeweg nach Heidenberg.

KEINE DRINGLICHKEIT
„Ein Überwachungsprogramm wurde installiert, das die Bewegungen des Felsvorsprungs genau beobachtet. Demnach wissen wir, dass sich der Vorsprung pro Woche um 10 Zentimeter vom Felsen ablöst. Im Januar hat sich dieser Vorgang aufgrund der Kälte um fünf Zentimeter pro Woche verlangsamt. Unser Ziel ist nun zu warten, bis das ganze Material des hervorstehenden Felsens heruntergebrochen ist. Wenn feststeht, dass kein Gesteinsmaterial mehr folgt, werden wir mit den Aufräumungsarbeiten beginnen und die Privatstraße wieder öffnen“, informiert der Bürgermeister. Die Gemeinde könne wohl von sich aus aktiv werden und den hervorstehenden Felsen um etwa 100.000 Euro herunterbaggern, aber dafür bestehe keine Dringlichkeit, expliziert Ausserdorfer: „Erstens ist das betroffene Gebiet nicht bewohnt und zweitens ist die Gemeinde nicht verantwortlich für eine Privatzufahrt. Wir werden nicht öffentliche Gelder in dieser Höhe investieren, wenn es temporär eine alternative Zufahrt gibt. Nach Meinung der Experten wird sich das Problem noch innerhalb Frühjahr von selbst lösen.“ (SP)